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  • In einer gestern stattgefundenen Anhörung hat Mark Zuckerberg die Vorteile einer Nutzung der digitalen Währung Libra für die Politik und die Vereinigten Staaten von Amerika herausgestellt.
  • Dennoch erntete er wenig Zuspruch vom US Kongress. Des Weiteren kritisieren weitere Experten, wie der CEO von  Ripple das Projekt.

Facebook kündigte Mitte des Jahres an, eine eigene digitale Währung auf den Weg zu bringen, dessen Währungskorb aus mehreren Fiat Währungen bestehen soll. Das Projekt stieß jedoch sowohl in der Krypto-Szene als auch bei Politikern weltweit und der Bevölkerung auf heftigen Widerstand. Gestern sprach der CEO von Facebook, Mark Zuckerberg, zum zweiten Mal vor dem amerikanischen Kongress und versuchte dessen Mitglieder von den Vorteilen von Libra zu überzeugen.

Zuckerberg erhält wenig Zuspruch und stößt auf große Skepsis

Ein Kritikpunkt, der vorab bestand, war, dass Libra traditionelle Fiat-Währungen, wie den USD untergraben und damit Zentralbanken überflüssig machen könnten. Libra würde einen Personenkreis von mehr als 2 Milliarden Menschen weltweit erreichen, sodass Facebook Unmengen an Daten erhält, die das Unternehmen für die weitere Verarbeitung und Optimierung ihrer Werbeanzeigen verwenden könnte. Zuckerberg führte dazu in der Anhörung aus (frei übersetzt):

Ich möchte klar stellen: Dies ist kein Versuch, eine souveräne Währung zu schaffen. Die Geldpolitik ist Sache der Zentralbanken und nicht von Libra.

Zuckerberg führte weiterhin aus, dass Libra vollkommen unabhängig von Facebook existieren und interagieren wird. Das digitale Wallet Calibra, mit dem die digitale Währung Libra verwaltet wird, wird einen starken Schutz und hohe Privatsphäre für alle Nutzer garantieren. Dabei werden die Finanzdaten separat von Facebook verarbeitet und zu keinem Zeitpunkt weitergegeben.

Dennoch haben viele Unternehmen, wie Mastercard, Paypal oder Stripe, das Projekt mit dem Hinweis verlassen, dass sie Bedenken im Bereich des Datenschutzes und der Privatsphäre ihrer Kunden haben. Erschwerend hinzu kam, dass zwei Kongressabgeordnete Briefe an die Vorstände der Unternehmen verschickt haben und deutlich von einer weiteren Zusammenarbeit abgeraten haben.

Um den Kongress zu überzeugen, hob Zuckerberg hervor, welche Vorteile die Nutzung von Libra für Amerika, das Volk und die Vormachtstellung des Landes weltweit hat (frei übersetzt):

Libra wird hauptsächlich durch Dollar gestützt, und ich glaube, dass sie die finanzielle Führung Amerikas sowie unsere demokratischen Werte und unsere Aufsicht auf der ganzen Welt ausbauen wird. Wenn Amerika nicht innovativ ist, ist unsere finanzielle Führung nicht garantiert.

Er verweist in diesem Zusammenhang außerdem darauf, dass China den digitalen Yuan in wenigen Monaten auf den Markt bringen möchte und Amerika damit um Jahre voraus ist. Unabhängig davon, dass der Kongress Libra derzeit stark abgeneigt gegenübersteht, vertritt der Kongress die Meinung, dass Kryptowährungen weiterhin Mittelpunkt von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sind. Das diese Behauptung jedoch zu große Teilen nicht stimmt, legt eine aktuelle Untersuchung (100-Seiten stark) des deutschen Bundesministerium für Finanzen nahe.

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass die Skepsis weiterhin besteht und Zuckerberg jede Menge Arbeit vor sich hat. Auch im Kryptomarkt gibt es kritischen Stimmen, die wenig positive Worte für Libra haben.

Ripple CEO sieht größtes Problem im fehlenden Vertrauen

Brad Garlinghouse, seines Zeichens CEO von Ripple, stimmt mit der Vision von Libra, ein global umfassendes Zahlungssystem zu entwickeln, welches jeder Mensch nutzen kann, unabhängig, ob arm oder reich, überein. Jedoch fehlt dem Projekt eine grundlegende Vertrauensbasis, die für Finanzdienstleistungen ungemein wichtig ist. Garlinghouse führte dazu in einem Interview gegenüber Fox News aus (frei übersetzt):

Wie sie hierhergekommen sind und ob es fair ist oder nicht, die Realität ist, und sie erkennen es an, es gibt ein Vertrauensdefizit. Und ich denke, für jede Finanzdienstleistung muss man diese Vertrauensbasis haben. Also denke ich, dass das Timing interessant ist, um zu sehen, wie Facebook weiterarbeitet. Ich dachte, ein weiteres interessantes Beispiel für Mark Zuckerbergs Aussage wäre, dass sie der amerikanischen Führung des Landes helfen. Doch sie gründeten Libra in der Schweiz.

Das ganze Interview kann hier angeschaut werden:

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