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  • Brancheninsider und Netzwerkbenutzer haben in der Vergangenheit Ripple’s Bestände an XRP kritisiert.
  • Ein Blockchain-Experte relativiert aktuell aber die Bedenken und lobt Ripple für seine Transparenz.

Der Umgang von Ripple mit seinem nativen Token XRP war in jüngster Zeit immer wieder Gegenstand heftiger Kontroversen. Besonders umstritten ist die Entscheidung des Unternehmens, mehr als die Hälfte des Token-Supply, 50 Milliarden XRP, zu verwalten und monatlich 1 Milliarde XRP für den Verkauf freizugeben.

Santiago Velez, der Leiter der Blockchain-Entwicklungsfirma Block Digital, gab nun einige Gründe an, warum die hohe Beteiligung des Unternehmens kein schwerwiegendes Problem darstellt.

Ripple’s Transparenz ist lobenswert

Velez‘ Äußerungen stammen aus einem Interview mit Real Vision. Er sagte, es sei normal, dass Menschen Bedenken hinsichtlich der XRP-Bestände von Ripple haben. Das Unternehmen habe jedoch bei der Offenlegung seiner Token-Bestände hervorragende Arbeit geleistet. Besonders erwähnenswert sei, dass Ripple sein Asset auf Treuhandkonten habe.

Er lobte das Blockchain-Unternehmen, insbesondere für die Transparenz bezüglich seiner Anteile. Velez wies zudem darauf hin, dass Ripple nicht dazu verpflichtet ist, seine Assets treuhänderisch zu verwahren oder gar Dinge wie die Anzahl der verkauften Tokens offenzulegen. Dennoch macht es das.

Trotz des lobenswerten Umgangs des Unternehmens mit den Token verweist Velez auch auf einen Nachteil. Seiner Meinung nach benachteiligt ein so großer Anteil an XRP andere Investoren. Ripple könnte beschließen, einen erheblichen Anteil seiner Token auf den Markt zu bringen, was zu einem Dump des Kurses führen könnte.

Velez zog diesbezüglich einen Vergleich zu Amazon. CEO Jeff Bezos besitzt zehn Prozent der Aktien der Firma, was etwa 53 Millionen Aktien entspricht. Sollte er sich entschließen, einen großen Teil zu verkaufen, würden der Aktienkurs ebenfalls abstürzen. Allerdings sei es nicht klug, dies zu tun. Velez wies darauf hin, dass der Unterschied zwischen XRP und Amazon darin besteht, dass Ersteres ein festes Angebot zur Verfügung hat. Er sagte:

Der Unterschied zwischen (Amazon)-Aktionären besteht darin, dass sie neue Aktien erschaffen, Aktiensplits durchführen und andere Dinge machen können. Wohingegen sie [Ripple] das mit dem bekanntem gesamten Supply nicht tun können. Alles, was man wirklich machen kann, ist, sich innerhalb dieser 99 oder 100 Milliarden XRP zu bewegen. Das ist der maximale Spielraum.

Velez, der Bitcoin mit XRP verglich, stimmte zu, dass die Assets unterschiedliche Wertversprechen haben. XRP konzentriert sich auf die Erleichterung von Zahlungen, und sein Wachstum hängt weitgehend davon ab, wie stark es in diesem Sektor angenommen wird. Bitcoin hingegen wird meist als spekulatives Asset und in jüngster Zeit als Absicherung gegen Inflation eingesetzt.

Keine Bedenken hinsichtlich XRP

Velez ist nicht der Einzige, der sich für Ripple einsetzt. Einige Mitarbeiter des Unternehmens haben ebenfalls betont, dass diese Bedenken unbegründet sind. Letzte Woche erklärte der Chief Technology Officer des Unternehmens, David Schwartz, dass Netzwerk-Validatoren das Unternehmen zwingen könnten, bestimmte Entscheidungen zu treffen, unabhängig davon, ob Ripple Labs mit ihnen übereinstimmt oder nicht.

In einem Twitter-Thread lobte Schwartz den demokratischen Charakter des Ripple-Netzwerks und erklärte, dass die Validatoren das Unternehmen dazu zwingen könnten, seinen gesamten Token-Bestand zu vernichten. Änderungen im XRP Ledger erfordern eine 80-prozentige Zustimmung der Validatoren. Wenn sie zwei Wochen lang über dieser Marke bleiben, werden sie automatisch aktiviert.

Beispielsweise stimmten die Validatoren vor kurzem für die Implementierung der Scheck-Funktion, die es den Benutzern ermöglicht, gegenseitig Schecks für einen vereinbarten Betrag an XRP zu schreiben. Die Schecks können anschließend zu einem späteren Zeitpunkt eingelöst werden. Obwohl Ripple den Änderungsantrag nicht besonders unterstützte, wurde er dennoch angenommen.

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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