Ex-Binance-CEO Changpeng Zhao drohen bis zu zehn Jahre Haft

• Dem ehemaligen Binance-CEO Changpeng Zhao droht wegen eines Verstoßes gegen den Bank Secrecy Act eine 10-jährige Haftstrafe.
• Das Justizministerium geht gegen eine Gerichtsentscheidung vor, die Zhao die Ausreise in die Vereinigten Arabischen Emiraten erlauben würde, und begründet dies mit Fluchtgefahr.

Changpeng Zhao, Ex-CEO von Binance, droht eine jahrlange Haftstrafe. Das US-Justizministerium wies in einer kürzlich eingereichten Gerichtsakte nicht nur auf strenge Reisebeschränkungen für Zhao hin, sondern enthüllte auch die sich abzeichnende Möglichkeit einer beträchtlichen Gefängnisstrafe. Offenbar ist es mit seinem Rücktritt als Binance-Chef und der persönlichen Geldstrafe von 50 Millionen Dollar nicht getan. Es ist eine tatsächlich lächerliche Geldstrafe für jemanden, dessen Vermögen auf 23 Milliarden Dollar geschätzt wird – es sind 0,217% davon, um genau zu sein. Ein Durchschnittsverdiener, der falsch parkt, muss mehr bezahlen.

Wie auch immer, jedenfalls all das  Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Binance, die jedoch gegen Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 4,3 Mrd.$ eingestellt wurden.

Zhaos persönliche, rechtliche Situation hat jedoch eine unerwartete Wendung genommen. Obwohl er sich nicht der Veruntreuung von Kundengeldern schuldig gemacht hat, eines Verbrechens, dessen sein „Ex-Kollege“ Sam Bankman-Fried schuldig gesprochen wurde, könnte Zhao dennoch zu einer Haftstrafe verurteilt werden. Zhao hatte letzte Woche zugegeben hatte, gegen den Bank Secrecy Act verstoßen zu haben, ein Vorwurf, der mit der angeblichen Rolle von Binance in einer großen internationalen kriminellen Operation zusammenhängt.

Die Haltung der US-Justiz und künftige Auswirkungen

Die Schwere Zhaos mutmaßlicher Vergehen, steht nun im Vordergrund der Entscheidungsfindung und stellt frühere Annahmen in Frage, dass er mit einer minimalen Strafe rechnen kann. Die Frustration des Justizministeriums zeigt sich in seiner Reaktion auf die Entscheidung von Magistratsrichter Brian Tsuchida, Zhao bis zu seiner Urteilsverkündung den Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu gestatten.

Dieser Schritt weicht von der üblichen Praxis in solchen Fällen ab und hat bei der Staatsanwaltschaft Bedenken ausgelöst, insbesondere angesichts von Zhaos Reichtum und der Nichtauslieferungspolitik der VAE. Darüber hinaus wird Zhao weiterhin als Drahtzieher von Straftaten beschuldigt, die von Geldwäsche bis zur Unterstützung des Terrorismus reichen.

CZs Pläne inmitten juristischer Auseinandersetzungen

Mit dem Näherrücken der Anhörung zur Urteilsverkündung am 23. Februar 2024 hängt das Schicksal von Zhao in der Schwebe. Eine bevorstehende Überprüfung von Zhaos Kautionsanordnung am 27. November könnte jedoch Aufschluss über die Haltung des Richters zu seiner Reise in die VAE vor der Urteilsverkündung geben. Die Argumentation der Staatsanwaltschaft stützt sich auf Zhaos Verbindungen in den VAE, sein beträchtliches Vermögen und das Risiko der Nichtauslieferung, die ihn ihrer Ansicht nach zu einem ernsthaften Fluchtrisiko machen.

Inzwischen hat Zhao seine Pläne dargelegt. In einer kürzlich abgegebenen Erklärung brachte er seinen Wunsch zum Ausdruck, eine Pause von der schnelllebigen Welt seiner Arbeit einzulegen, sein Telefon auszuschalten und sich mit passiven Investitionen zu beschäftigen. Sein Interesse gilt einer Minderheitsbeteiligung an Startups, insbesondere in Bereichen wie Blockchain, Web3, DeFi, KI und Biotech. Zhao ist besonders daran interessiert, DeFi zu erforschen, da er sich nicht vorstellen kann, wieder ein Startup als CEO zu leiten. Ob er diese Pläne jedoch verwirklichen kann, bleibt angesichts des laufenden Gerichtsverfahrens ungewiss.

Der Fall gegen Changpeng Zhao ist mehr als ein persönlicher Rechtsstreit; er stellt einen entscheidenden Moment im Komplex der US-Regulierungsstreitigkeiten dar. Der Ausgang des Gerichtsverfahrens wird über Zhaos persönliches Schicksal entscheiden.