- Ethereum verzeichnet angesichts steigender Renditen der US-Staatsanleihen einen starken Rückgang der Anlegerzahlen – und auch die potenziellen Validierer machen sich rar.
- Ethereum leidet unter den veränderten makroökonomischen Bedingungen stärker als Bitcoin.
Das Interesse der Anleger an Ethereum (ETH) ist in den letzten Tagen geschwunden, vor allem weil immer weniger als Validierer tätig werden wollen. Gleichzeitig sinkt das Interesse der Investoren an dem Angebot aufgrund des Rückgangs der ETH-Staking-Rendite wegen Anstiegs der Renditen von US Staatsanleihen.
Nach „The Merge“, dem Übergang von einem PoW-Konsens-Algorithmus zu einem PoS-Konsens-Algorithmus, der im September letzten Jahres stattfand, stieg die Popularität von Ethereum-Stakes auf herausragende Werte. Doch das ist jetzt vorbei wegen der steigenden Renditen traditioneller Finanzanlagen.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist in jüngster Zeit auf ein Niveau gestiegen, das zuletzt im Jahr 2007 zu beobachten war. Die Rendite der US-Schatzpapiere stieg um weitere 11 Basispunkte und erreichte kürzlich 4,69 %. Der Renditeanstieg soll auf robuste Produktionsdaten zurückzuführen sein, die die solide Kunjunktur der US-Wirtschaft dokumentierenn. Der Anstieg deutet darauf hin, dass die US-Notenbank die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation über einen längeren Zeitraum erhöhen wird, was sich negativ auf Aktien, Wertpapiere und Kryptowährungen auswirkt.
Normalerweise ist das ETH-Staking darauf ausgelegt, Anlegern eine Belohnung für das Sperren ihrer Token im Ethereum-Netzwerk zu bieten. Anstatt des hohen Prozentsatzes, den die Anleger gewohnt waren, ist die Staking-Auszahlung auf etwa 3,5 % gesunken und liegt damit weit unter der Rendite der US-Anleihen von etwa 5%. Darüber hinaus zeigt dies, wie die Abkehr von den extrem niedrigen Zinssätzen, die während der Pandemie zurückgeführt wurden, zu einem Rückgang der Anziehungskraft des Kryptomarkts geführt hat.
Bitcoin entwickelt sich besser als Ethereum
Wegen der weitreichenden Auswirkungen des Anstiegs der Rendite der US-Anleihen auf die Kryptowährungen scheint Ethereum im Vergleich zu Bitcoin zu verlieren. Der Anstieg von Ethereum seit Jahresbeginn beträgt etwa 32 % und liegt damit weit hinter Bitcoin, der 77 % vorweisen kann.
In den letzten 6 Monaten sank der Marktwert von Ethereum um 5%, während Bitcoin einen Anstieg von etwa 8% hatte.
Es ist erwähnenswert, dass die Beziehung zwischen den Kryptobewertungen und der Renditespanne sich seit Anfang dieses Jahres umgekehrt hat. Das bedeutet, dass Kryptowährungen bei Rendite-Inversionen an Wert gewinnen, bei gegenteiligen Trends jedoch an Kraft verlieren.
Bei Redaktionsschluss wurde Bitcoin bei $29.712,20 gehandelt und war in den letzten 24 Stunden um 1,49% gestiegen. Einige Experten und Marktanalysten glauben, dass der Kurssprung in Richtung $30.000 vor allem auf die Andeutung des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell zurückzuführen ist, dass es in diesem Jahr keine weitere Zinserhöhung geben wird.