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  • Der nächste Ethereum Hard Fork, Muir Glacier liegt noch rund zwei Wochen entfernt. Allerdings zeigen sich bereits jetzt die ersten Auswirkungen der Difficulty Bomb.
  • Sowohl die durchschnittliche Blockzeit, als auch die Mining Difficulty steigen bereits deutlich an.

Ethereum wird voraussichtlich zwischen dem 01. und dem 4. Januar 2020 den Muir Glacier Hard Fork durchführen. Wie CNF berichtete, haben sich die Entwickler beim letzten Core Developers Meeting darauf geeinigt den Hard Fork bei Blocknummer 9.069.00 zu aktivieren und somit die Difficulty Bomb von Ethereum um 4 Millionen Blöcke, umgerechnet etwa 1,7 Jahre hinauszuzögern. Wie die aktuellen Daten von Etherscan zeigen, ist die Bombe bereits jetzt langsam am „explodieren“.

Dies spiegeln insbesondere die beiden Metriken: Blockzeit und Difficulty wider. Die Blockzeit ist seit Anfang November kontinuierlich gestiegen, wobei insbesondere am 14. Dezember ein deutlicher Anstieg zu beobachten war. Während die durchschnittliche Blockzeit von März 2019 bis Ende Oktober bei rund 13 Sekunden lag, ist sie gestern auf fast 17 Sekunden gestiegen, wie der Graph zeigt.

Ethereum block time
Source: https://etherscan.io

Die Ursache für die steigenden Blockzeiten ist in der Difficulty zu sehen (wie der Name „Difficulty Bomb“ bereits auch suggeriert). Die Ethereum Mining Difficulty ist seit Anfang März, als der Constantinople Hard Fork (am 28. Februar 2019) aktiviert wurde, ebenfalls kontinuierlich gestiegen. Aktuell liegt der Wert nicht mehr weit von dem Niveau zum Zeitpunkt des letzten Forks entfernt.

Ethereum difficulty
Source: https://etherscan.io

Welche Auswirkungen hat die „Explosion“ der Difficulty Bomb?

Die Difficulty Bomb ist ein Teil des Difficulty-Retargeting-Mechanismus, der in Ethereums Proof-of-Work-Algorithmus integriert ist. Dieser Mechanismus sorgt für eine konstante Blockzeit, indem er die Schwierigkeit des Minings steuert. Wenn eine Blockzeit zu kurz (weniger als 10 Sekunden) oder zu lang (mehr als 20 Sekunden) ist, erhöht der Mechanismus die Mining Schwierigkeit.

Die Difficulty Bomb ist ein separater Mechanismus, der die Schwierigkeit mittels eines komplexen Algorithmus manipuliert, und alle 100.000 Blöcke den Wert erhöht. Dieser Wert ist zunächst klein, steigt aber exponentiell an, sodass der Effekt zunächst kaum merkbar ist, dann aber sehr schnell spürbar wird. Pooja Ranjan sagte in einem aktuellen Blog Beitrag von Ethereum Cat Herders, dass der Zeitpunkt nur schwer vorhersagbar war (frei übersetzt):

Der Zeitpunkt, zu dem die Difficulty Bomb zu starten beginnt, ist schwer einzuschätzen. Bei der Planung von Istanbul wurde zunächst geschätzt, dass die Bombe erst Mitte 2020 spürbar sein würde. Dies bedeutete, dass es sich bei der Nachrüstung nach Istanbul sicher verzögern könnte. Diese Schätzungen waren jedoch falsch.

Der spürbare Effekt tritt soeben im Ethereum Netzwerk ein. Die Erhöhungen der Difficulty Bomb sind für den Difficulty-Retargeting-Mechanismus zu groß. In der Folge steigen die Blockzeiten an. Dies führt zu einer Verschlechterung der Benutzerfreundlichkeit von Ethereum, da auf die Bestätigung von Transaktionen länger gewartet werden muss.

Um das Problem langfristig zu beseitigen, wird der Muir Glacier Hard Fork implementiert, der nur eine Verbesserung, EIP 2384, enthält. Dieser sorgt für eine weitere Verzögerung der Difficulty Bomb, sodass das Ethereum Netzwerk wieder schneller Transaktionen verarbeiten kann.

Die Schätzung der zusätzlichen Auswirkungen der Schwierigkeitsbombe auf die Blockzeiten zeigt, dass wir gegen Ende Dezember 2019 20er Blockzeiten und ab Februar 2020 30er Blockzeiten sehen werden. Das wird dazu führen, dass die Chain aufgebläht und teurer wird.

Muir Glacier Upgrade ist bereits im vollem Gange

Aktuell sind alle Node-Betreiber aufgefordert, ihre Software auf Geth v1.9.9.9,  Parity v2.5.12 oder v2.6.7, Besu 1.3.7, Nethermind v1.2.6.6 und Aleth 1.8.0 zu aktualisieren. Wie bereits für Istanbul hat Ethnodes wieder eine Übersicht zum Fortschritt der Aktivierung von Muir Glacier veröffentlicht.

Zum Redaktionszeitpunkt haben bereits 46,5% das Upgrade vorgenommen, wobei der zweitgrößte Ethereum Client, Parity erst gestern, am 16. Dezember, neue Versionen veröffentlicht hat, die Muir Glacier ready sind. Dementsprechend waren zum Redaktionszeitpunkt noch 0% der Parity Clients aktualisiert.

ethereum muir glacier hard fork clients
Source: https://ethernodes.org/muir_glacier

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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