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  • Die Anwendungsfälle auf Ethereum, insbesondere DeFi, gewinnen laut den Daten von Covalent stetig an Bedeutung und könnten die ETH Werttransaktionen, als noch größter Anwendungsfall, langfristig überholen.
  • Aufgrund der fehlenden Skalierbarkeit von Ethereum 1.0 kannibalisieren sich derzeit die verschiedenen Transaktionsarten, wodurch die Gas-Gebühren nach oben getrieben werden.

Das dezentrale Finanzwesen (DeFi) auf der Ethereum Blockchain hat bereits den Ruf die potenzielle „Killer-App“ für Ethereum zu werden und den Sprung in den Mainstream zu schaffen. So führte der Ethereum Inkubator ConsenSys im Dezember 2019 aus, dass DeFi Anwendungen einen Milliarden Wert erreichen könnten. Der Weg dahin ist allerdings noch weit, insbesondere nach dem Crash von Ethereum und den daraus resultierenden Problemen für DeFi Anwendungen, wie MakerDAO.

Dennoch zeigt die Adaptionskurve steil nach oben. Wie Camila Russo von „The Defiant“ in einer Analyse von Ethereum Transaktionen feststellte, nehmen DeFi Transaktionen einen zunehmenden Anteil der Ethereum Blockgröße ein. Allerdings wird dadurch ein schwerwiegendes Problem offensichtlich, die Skalierbarkeit von Ethereum 1.0.

Anwendungsfälle von Ethereum steigen

In der Analyse stellt Russo fest, dass es im Ethereum Netzwerk drei grundlegend verschiedene Transaktionstypen gibt. Diese lassen sich nach den Gas-Gebühren differenzieren und können in Werttransfer von Ether (ETH), ERC-20 Tokentransfers und „komplexe“ Transaktionen für Smart Contracts eingeteilt werden. Da jede Transaktionsart sich an den Gas-Gebühren unterscheidet, kann der Anteil der Netzwerkaktivitäten abgeschätzt werden.

Zur Analyse hat Russo die Daten von Covalent verwendet und die Gas-Gebühren vom Genesis Block bis zum 25. März 2020 für jede Transaktionsart aufsummiert und monatlich aggregiert, insgesamt etwa 665 Millionen Transaktionen. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, nehmen die (grünen) komplexen Transaktionen immer mehr Platz in den Blöcken der Ethereum Blockchain ein.

eth gas costs transactions
Source: https://thedefiant.substack.com/p/if-anyone-were-to-question-the-utility-041

Laut Russo sind die typischen „komplexen“ Transaktionen jene, die von DeFi Anwendungen, DAOs, Spielen und anderen Anwendungen für nicht fungible Token (NFTs) produziert werden. Russo prognostiziert, dass der Trend anhalten wird und die Nutzung von ETH als Geld prozentual zurückgehen wird, während komplexe Transaktionen die Ethereum Blockchain langfristig dominieren werden. Langfristig erwartet Russo, dass es zum „Flippening“ kommen wird, wobei komplexe Transaktionen die ETH-Transfers überholen werden.

Wie die Grafik zeigt, sind die komplexen Transfers von etwa 5 % der Netzwerkaktivitäten Anfang 2017 auf 20 bis 30 % in den letzten Monaten anstiegen. Zudem spiegelt die Grafik den ICO Boom von 2017 wider. Seit dem Platzen der ICO-Blase ist die Nutzung von ERC20 Token stetig gefallen, mit Ausnahme Mitte 2018, auf derzeit deutlich unter 5 % zurückgegangen.

Ethereum DeFi Transaktionen ‚kannibalisieren‘ andere Transaktionen

So erfreulich die Beobachtungen sind, gibt es derzeit allerdings einen großen Dämpfer, die Skalierbarkeit. Wie Russo analysierte, gibt es eine Obergrenze für die Menge an Gas, die alle drei Arten von Transaktionen innerhalb der Ethereum Blockchain verbrauchen können.

Es scheint eine natürliche Obergrenze für den Gesamt-Gas-Verbrauch über alle Arten von Transaktionen zu geben, was auf die intensive Nachfrage nach Platz in einem Block auf Ethereum und die mangelnde Skalierbarkeit hinweist. In einer idealen skalierbaren Welt haben alle Arten von Transaktionen Raum zum Wachsen. Doch damit eine Art von Transaktionen wachsen kann, muss Ethereum heute die anderen kannibalisieren.

Letztlich besteht durch das Wachstum des DeFi Sektors und den steigenden Bedarf an Blockgröße die Gefahr, dass „normale“ ETH Transaktionen, sowie auch generell alle Transaktionen auf Ethereum 1.0 sehr teuer werden. Umso wichtiger ist daher, dass die Skalierbarkeit durch Ethereum 2.0 schnellstmöglich steigt. Eine entscheidende Technologie in der Phase 1 von ETH 2.0 könnten dabei die Zk-Rollups sein. Ein Termin für den Launch von Phase 0 ist indes weiterhin noch nicht bestätigt, allerdings wird das fünfjährige Jubiläum von Ethereum, am 30. Juli 2020, avisiert.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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