- Das EIP für Ethereum 2.0 Phase 0 wurde von Danny Ryan und Vitalik Buterin eingereicht.
- Ethereum 2.0 könnte laut einer von der Stanford University durchgeführten und vom Erfinder von Cardano zitierten Studie eine Sicherheitslücke in seinem Protokoll aufweisen.
Nach der Einreichung von EIP-2982 mit dem Titel „Serenity Phase 0“ ist die Einführung von Ethereum 2.0 endlich in Sicht. Phase 0 wird den Beginn des Übergangs des Ethereum von seinem derzeitigen Proof of Work zu einem Proof of Stake mit der Einführung der Beacon Chain markieren. In der Krypto-Gemeinschaft wurde der vom Projektkoordinator Danny Ryan eingebrachte Vorschlag begrüßt.
EIP 2982 by @dannyryan and @VitalikButerin was just added to GitHub: "EIP for Phase 0 of Serenity (eth2) major upgrade of Ethereum's consensus mechanism from Pow to a sharded PoS."
Get those validators ready everyone, we're close.https://t.co/OeLI8ZqSoz
— Justin Leroux (@0xMidnight) September 16, 2020
Die Nutzer erwarten, dass Ethereum 2.0 das Problem der Überlastung und der hohen Transaktionsgebühren lösen wird, welches das Netzwerk in den letzten Monaten erlebt. Nach dem von Ryan eingebrachten Vorschlag wird Ethereum 2.0 es der Plattform ermöglichen, „die ursprüngliche Vision von Ethereum“ zu erfüllen, eine global skalierbare, effiziente und universell einsetzbare Plattform zu unterstützen und gleichzeitig „eine hochsichere und dezentralisierte Krypto-Ökonomie aufrechtzuerhalten“.
Mit dem EIP-2982 scheint auch der zuvor angekündigte Starttermin im November realistischer zu werden. Allerdings befindet sich der Vorschlag vorerst im Entwurfsstadium. Nichtsdestotrotz hat einer der Verantwortlichen für die Durchführung der Multi-Client-Testnetze für Eth2, Afri Schoedon, seinen Optimismus über den Launch der Beacon Chain bis November zum Ausdruck gebracht:
Die Ethereum 2.0 Beacon Chain wird im November starten, es sei denn, wir finden schwerwiegende Fehler in den Clients oder im Protokoll(…). Wir sind auf einem guten Weg für einen Start Ende 2020.
Seit Ryan der Veröffentlichung des Vorschlags hat sich der Preis von ETH positiv entwickelt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung notiert ETH bei 386 USD mit einem Gewinn von 3,8% bzw. 5,5% im Tages- bzw. Wochen-Chart und durchbricht damit die Widerstandsmarke von $370.
Cardano’s Erfinder weist auf mögliche Sicherheitslücke in Ethereum 2.0 hin
Der Start der Phase 0 wurde jedoch nicht nur wegen seiner Verzögerung kritisiert, sondern auch wegen möglicher Sicherheitslücken. Der Erfinder von Cardano und einer der 8 Mitbegründer von Ethereum, Charles Hoskinson, hat auf eine mögliche Sicherheitslücke von Ethereum 2.0 hingewiesen. Hoskinson zitierte eine Studie von Forschern der Stanford University, die ein Problem im Protokoll aufwerfen.
Er verwies auf das Forschungspapier mit dem Titel „Ebb-and-Flow Protocols: A Resolution of the Availability-Finality Dilemma“, und bat um eine Antwort von Buterin auf die Ergebnisse. Die Forscher simulierten einen Angriff auf das Gasper Protokoll und entdeckten „einen Angriff im synchronen Standard-Netzwerkmodell, wobei sie eine allgemeine Schwierigkeit mit bestehenden Finalitäty Gadget-basierten Designs hervorhoben“. Hoskinson kommentierte dies wie folgt:
In [20] wird gezeigt, dass Gaspers abgeschlossenes Ledger sicher ist. Es wird jedoch behauptet, dass es nur unter einem nicht standardmäßigen probabilistischen Netzwerkverzögerungsmodell geführt wird… wir haben Gasper unter einem standardmäßigen Sicherheitsmodell analysiert und festgestellt, dass es unsicher ist. Insbesondere entdeckten wir einen Liveness Angriff auf Gasper im synchronen Standardmodell, bei dem Nachrichten vom Gegner willkürlich bis zu einer bekannten Netzwerkverzögerungsgrenze verzögert werden können.
Hoskinson sagte, er erwarte eine Antwort von Vitalik Buterin. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hat Buterin keinen Kommentar abgegeben. In einem Interview für den Podcast „What Bitcoin Did“ sagte Buterin jedoch vor wenigen Wochen, dass Ethereum 2.0 Schwierigkeiten mit sich bringe, die das Kernteam nicht vorhergesehen habe. Daher habe sich die Aktualisierung um fast zwei Jahre verzögert. Ob die Studie den Start beeinflussen wird, bleibt abzuwarten.
