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  • Nach dem Rauswurf aus der IOTA Stiftung legt David Sønstebø seine Sichtweise auf die Ereignisse dar. 
  • Sønstebø kritisiert die Führung und Finanzierung der IOTA Stiftung und greift Mitbegründer Dominik Schiener an. 

Nachdem sich die IOTA Stiftung vor etwa zwei Wochen von seinem Mitbegründer David Sønstebø getrennt hatte, meldete sich dieser nun zu Wort. Anstatt einer Hasstirade und wilden Vorwürfen lobt Sønstebø aber das Projekt und den Fortschritt. Gleichzeitig kann er sich es aber auch nicht verkneifen, einzelne Entscheidungen und andere Persönlichkeiten der IOTA Stiftung zu kritisieren.

Darstellung der IOTA Stiftung war dubios und diffamierend

Wie Sønstebø schreibt, hat er sich entschieden mit der Schilderung seiner Sichtweise zu warten, um „nicht den bedeutenden Meilenstein der Inbetriebnahme des Chrysalis / IOTA 1.5 Testnetzes“ zu überschatten. In seinem Brief an die IOTA Community macht Sønstebø zudem auch klar, dass er weiterhin an IOTA als Projekt aus vollster Überzeugung glaubt.

Unglücklich aus Sicht von Sønstebø war aber die Kommunikation rund um die ihn betreffende Entscheidung. So kam es zu einer „scheinbar kafkaesken Entwicklung, die zu unsinnigen Spekulationen sowohl in der Community als auch in den Medien geführt hat“. Sønstebø nennt den Umgang des Vorstands mit seiner Personalie „ungeschickt, panisch und geradezu unprofessionell“, was in der Folge viel Raum für Spekulationen ließ.

Insbesondere bedauert er auch, dass keine gemeinsame Erklärung der Stiftung und seiner Person herausgegeben wurde, die beide Perspektiven darlegt. In diesem Sinne bezeichnet Sønstebø die offizielle Begründung für seinen Weggang auch als falsch:

Ich weise diese eklatant falsche, dubios motivierte und diffamierende Darstellung meiner Person kategorisch zurück. Ich habe das Projekt gegründet, das Kapital für die Stiftung aufgebracht, das anfängliche Team aufgebaut, jedes derzeitige Vorstandsmitglied im Alleingang ausgewählt und ermächtigt und habe nie einen einzigen Cent an Vergütung angenommen. Vielmehr ist es so, dass, wenn ich dazu gezwungen werde, meine oberste Loyalität IOTA gilt.

Kritik an der Finanzierung und Führung der IOTA Stiftung

Harsche Kritik äußerte Sønstebø aber nicht nur an der Kommunikation rund um seine Entlassung, sondern auch an der Führung und Finanzierung der IOTA Stiftung. Laut dem IOTA Mitbegründer leidet die Stiftung an „Gründeritis“, weshalb er bereits Mitte 2018 die Einstellung eines CEO/COO forderte.

Trotz Konsens wurde dies chronisch vernachlässigt, bis ich im Jahr 2020 erneut Alarm schlug, dieses Mal gegenüber dem Aufsichtsrat, der sich meiner Haltung anschloss. Bedauerlicherweise und unerklärlicherweise hat sich der Aufsichtsrat wiederholt dagegen gewehrt, obwohl ich sogar einen vielversprechenden Kandidaten aus den Reihen von IF benannt habe. Leider bedeutete dies, dass die Reifung des Vorstands behindert wurde.

Die Folge dieser Vernachlässigung war, so Sønstebø, dass „das ständige Drama aus der Vergangenheit wieder aufflammte und IF immer wieder unter Fehlentwicklungen und Verzögerungen litt“. Ein Hauptstreitpunkt sei zudem die Finanzierung gewesen. Zwar betonte Sønstebø, dass die IOTA Stiftung nicht am Rande eines Bankrotts steht, dennoch sieht er Verfehlungen im Umgang mit der Finanzplanung:

Wenn man über 100 talentierte und engagierte Menschen hat, deren Lebensunterhalt von den IF-Finanzen abhängt, ist es nicht akzeptabel, sich zu verschulden. Daraus entwickelte sich die letzte große Konfrontation im Vorstand […].

Ebenfalls ein Fehler sei es laut Sønstebø jegliche Projekte bei der IOTA Stiftung anzusiedeln. Dies schade nicht nur den Finanzen, sondern auch dem Ökosystem, da es dem Ethos von IOTA widerspricht.

Mir ist es lieber, dass IOTA tatsächlich Erfolg hat, als dass es nur ein Vehikel für eine zentralisierte deutsche Organisation mit mehreren Tochtergesellschaften, die ihr vollständig gehören, wird, um unendlich zu wachsen. Hornet, Iot2tangle, Society2 etc. etc. sind erfolgreiche Beispiele für diese Vision, die für IOTA schon immer eine wichtige Rolle gespielt hat. Diese Prinzipien sind untrennbar mit dem Erfolg von IOTA verbunden und können nicht nur leere Plattitüden sein.

Dominik Schiener ist kein „Mitbegründer“ von IOTA

Zuletzt äußerte sich Sønstebø auch zu seinen ehemaligen Kollegen aus dem Vorstand der IOTA Stiftung. Während Navin Ramachandran, Serguei Popov, Richard Soley und Clint Walker größtenteils lobende Worte erhalten, attackierte Sønstebø seinen langjährigen Weggefährten Dominik Schiener und forderte ihn auf, auf die Bezeichnung „Mitbegründer“ zu verzichten:

Als ich dich kennenlernte, warst du ein junger, strauchelnder Unternehmer, der sein Leben in Südtirol hasste. Ich bin die Chance mit dir eingegangen und bereue es im Großen und Ganzen nicht, sie dir gegeben zu haben. Wir hatten eine gute Zeit. Du hast eine wichtige Rolle in der Stiftung gespielt und warst der Vorstandskollege, mit dem ich am meisten zusammengearbeitet habe. Dann ist Scheiße passiert. Ich werde davon absehen, unangenehme Details zu teilen, du weißt schon, um den Gefallen des „Respekts der Privatsphäre“ zu erwidern.

Ich werde jedoch verlangen, dass du dich nicht mehr als Mitgründer von IOTA bezeichnest, da du keinen Anteil an der Gründung hattest. Du warst weder an der Entwicklung der Theorie des Tangles noch an der Vision von IOTA beteiligt. […] Ich habe dich über ein Jahr nach der Gründung in das Projekt gebracht; es ist Zeit, dass die Leute die Wahrheit erfahren.

Unter diesem Link findest du die vollständige Stellungnahme von David Sønstebø.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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