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  • Ein Mitgründer von FTX, Gary Wang, sagte aus, dass die Gruppe um Sam Bankman-Fried Überweisungsbetrug begangen habe
  • Alameda Research soll einen ungewöhnlichen Zugang zu FTX und einen außergewöhnlichen Verschuldungsgrad gehabt haben, der es von anderen Kunden abhob, so Wang.

In einer unerwarteten Enthüllung im Gerichtssaal hat Gary Wang, einer der Mitgründer der Kryptobörse FTX, belastende Aussage gegen seinen langjährigen Partner Sam Bankman-Fried gemacht. Wangs Aussage verwickelt Bankman-Fried und seinen inneren Kreis in einen mutmaßlichen Betrugsfall, der Schockwellen durch die Kryptowährungsgemeinschaft geschickt hat. Diese verblüffende Entwicklung bietet einen seltenen Einblick in die komplizierten Finanzgeschäfte des FTX Krypto-Imperiums.

Während seines Auftritts vor Gericht behauptete Gary Wang, Sam Bankman-Fried und seine engen Mitarbeiter seien Aktivitäten verwickelt gewesen, die auf Überweisungsbetrug hinauslaufen. Im Kern von Wangs Aussage gehts es um die Handlungen von Alameda Research, einem von Bankman-Fried gegründeten Handelsunternehmen.

Alameda- Börsenzugang hatte beispiellose Privilegien

Wang enthüllte, dass Alameda Research beispiellose Privilegien im Umgang mit FTX-Kundeneinlagen genoss. Zu diesen Privilegien gehörte der uneingeschränkte Zugang zum Abheben von Geldern ohne Einschränkungen. Insbesondere verfügte Alameda Research über eine beträchtliche Kreditlinie, die der Firma einen deutlichen Vorteil bei der Ausführung von Aufträgen an der FTX-Börse verschaffte.

Das Ausmaß der Beteiligung von Alameda Research an den FTX-Geschäften ist verblüffend. Laut Wangs Aussage hatte Alameda Research zu dem Zeitpunkt, als der FTX Niedergang begann, erstaunliche acht Milliarden Dollar von der Börse abgezogen. Darüber hinaus hatte das Alameda durch seine Kreditlinie einen Schuldenberg von 65 Milliarden Dollar angehäuft. Eine solche Verschuldung unterschied Alameda Research gewaltig von anderen Market Makern, die auf FTX tätig waren, da diese in der Regel Kreditlinien in ein- oder zweistelliger Millionenhöhe hatten.

Gary Wang gewährte auch wertvolle Einblicke in die Eigentümerstruktur und die Vergütungspraktiken bei FTX. Gleichzeitig gab er bekannt, dass er ein Jahresgehalt von 200.000 Dollar erhalten habe und eine 17-prozentige Beteiligung an dem Unternehmen besitzt. Es wurde deutlich, dass Sam Bankman-Fried mit rund 65% einen wesentlich größeren FTX-Anteil hielt.

Unterschiedliche Rollen

Wangs Aussage unterstrich die klare Rollenverteilung innerhalb der Organisation. Er erklärte, dass Sam Bankman-Fried in erster Linie für die nach außen gerichteten Aufgaben zuständig war, einschließlich der Lobbyarbeit und des Umgangs mit den Medien. Im Gegensatz dazu lag Wangs Hauptaugenmerk auf den technischen Aspekten des Unternehmens, insbesondere auf der Softwareentwicklung.

Matt Huang, ein geschäftsführender Gesellschafter der Risikokapitalfirma Paradigm, trat während des Gerichtsverfahrens ebenfalls in den Zeugenstand. Huang drückte sein tiefes Bedauern aus und erklärte, dass seine Firma die beträchtliche Summe von 278 Millionen Dollar nicht in Bankman-Frieds Unternehmen investiert hätte, wenn man von der Umleitung dieser Mittel an Alameda Research gewusst hätte. Die Folge dieser Enthüllung war eine vollständige Abschreibung der Investition von Paradigm.

Governance-Bedenken

Huangs Aussage berührte auch die Bedenken bezüglich der Führungsstruktur von FTX. Paradigm hatte sich um einen Sitz im Aufsichtsrat von FTX bemüht, was auf ein wachsendes Unbehagen unter den Anlegern hinsichtlich des Managements und der Entscheidungsprozesse in der FTX-Chefetage hindeutet.

Huang teilte mit, dass Paradigm diese Bedenken geäußert hatte, aber Bankman-Fried habe ihnen versichert, dass es keine Vorzugsbehandlung für Alameda Research bei FTX gebe.

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Simon ist seit mehr als 8 Jahren in der Krypto-Welt zu Hause und ist fasziniert von den Möglichkeiten, die DeFi für Entwicklungsländer bietet. Simons unermüdliche Aufklärungsarbeit im Bereich der dezentralen Finanzen ist wie ein Leuchtfeuer, dass sich unaufhaltsam verbreitet und einen bahnbrechenden Wandel in unserer Finanzwelt einleiten könnte.

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