- Polygon hat die Aggregationsschicht „AggLayer“ vorgestellt, die Web3-Anwendungen unter einer Bedienoberfläche vereinheitlichen soll.
- Agglayer soll ab Februar eingeführt werden und die Probleme der Skalierung, fragmentierter Liquidität und uneinheitlicher Benutzeroberflächen lösen.
Polygon Labs hat einen Aggregationslayer vorgestellt, um das gesamte Web3 zu vereinheitlichen. Einem Bericht zufolge sollen damit aktuelle Probleme von Blockchains angegangen werden: Skalierungsbeschränkungen, uneinheitliche Benutzeroberflächen, fragmentierte Liquidität und andere. Aus Anwenderperspektive ist der jetzige Zustand vergleichbar mit dem frühen Internet: Alles war zwar irgendwie verbunden aber Interoperabilität war ein Frendwort.
Die Aggregationsschicht („AggLayer“) von Polygon soll das ändern. Die zersplitterte Blockchain-Landschaft soll unter einer ergonomischen Benutzeroberfläche zu einer Welt von gesicherten L1- und L2-Chains werden, die für die Benutzer wie eine einzige Blockchain als homogenes System erscheint. Polygon erklärt, dass AggLayer zwei Dinge tut: erstens, die Aggregation von Zero-Knowledge-Proofs aus allen verbundenen Chains und zweitens die Gewährleistung der Sicherheit schneller Crosschain-Transaktionen.
Die erste Agglayer-Version soll schon im Februar 2024 auf den Markt kommen; die AggLayer V2 soll bereits asynchrone Crosschain- Transaktionen unterstützen und noch in diesem Jahr eingeführt werden.
Innovation durch Aggregation
Die Geschichte der Blockchain-Architektur reicht bisher von den monolithischen, über modulare bis zu aggregierten Systemen. Die modulare Architektur wurde eingeführt, nachdem die Sicherheit zu einem Problem geworden war, zunehmende Anforderungen an die Skalierung die Hardware-Voraussetzungen für die Validierer erhöht hatten und gleichzeitig die Zentralisierung zunahm. Durch Modularität wurde sichergestellt, dass die Chains unabhängig und parallel laufen, wobei alle ihre Souveränität behalten. Doch das hat seine Tücken:
Modularität ermöglicht zwar eine hohe Skalierbarkeit und eine Vielzahl von Chain-Designs von VMs über Dezentralisierung bis hin zu Datenschutzprofilen. Aber Modularität allein, als Weiterentwicklung von monolithischen Chains, führt zu einer Fragmentierung von Liquidität. Sie schafft Multi-Chain-Systeme, die umständliche, ineffiziente Überbrückungen erfordern, um Protokoll-Inkompatibilitäten zu beseitigen, wobei aber die Souveränität der Chains auf der Strecke bleibt.
Mit dem AggLayer von Polygon bleibt die volle Souveränität erhalten. Darüber hinaus entsteht so ein riesiger Pool an einheitlicher Liquidität für die Anwender. Für die Entwickler stellt es sicher, dass die Anwender in ihrer Gesamtheit erreicht werden können. Ein weiterer interessanter Vorteil ist, dass Anwender mit dApps interagieren können, die sich auf anderen Chains befinden. Man profitiert also allgemein von einer Internet-ähnlichen Bedienoberfläche.
Konkrete Anwendung
Polygon hat im Lauf der Jahre mit der Einführung einer Reihe von Funktionen und Projekten mehrere Anwendungen für die „reale Welt“ geschaffen. Es wird erwartet, dass der AggLayer weitere Anwendungsfälle erschließen wird.
Polygon beschreibt ein beispielhaftes Szenario, in dem ein Nutzer eine Zahlung leistet endet, um an einer Aktivität auf einer anderen Chain teilzunehmen.
„Mit dem AggLayer können Nutzer auch Vermögenswerte senden, um an einer Aktivität in einer anderen Chain teilzunehmen. Nehmen wir an, Alice befindet sich auf einer Gaming-Chain, die mit Polygon CDK erstellt wurde und mit dem AggLayer verbunden ist. Alices Wallet auf der Gaming-Chain enthält auch ETH und DAI, die sie in eine DEX auf X1 einbringen möchte. Alice kann eine Transaktion erstellen, die DAI und ETH überbrückt und den Funktionsaufruf ausführt, um diese Token – mit allen bezahlten Gebühren – von der Gaming-Chain abzuziehen.“
Zum Redaktionsschluss wurde Polygon (MATIC) bei 0,732317 $ gehandelt, nachdem es innerhalb von 24 Stunden einen Anstieg von 0,5 % gab. Der Kurs ist jedoch in den letzten sieben Tagen um 10 % gesunken und hat eine Marktkapitalisierung von über sieben Millarden Dollar.
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