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  • Der Elektroschrott, der bei einer Bitcoin-Transaktion anfällt, entspricht dem Wegwerfen von zwei iPhones.
  • Weiter verursacht Bitcoin pro Jahr die dieselbe Menge Hardware-Müll wie die gesamten  Niederlande.

Inzwischen kennt man wohl den miserablen Ruf von Bitcoin im Zusammenhang mit seinem Energieverbrauch. Aber nun besagt eine neue Studie, dass die Menge an Elektronikschrott, die für eine einzige Bitcoin Transaktion anfällt, der Menge entspricht, die man für die Entsorgung von zwei iPhone 12 benötigt.

Das Bitcoin-Mining, also der Prozess, bei dem neue Bitcoin „geprägt“ und neue Blöcke erzeugt werden, hat sich von einer einfachen Tätigkeit auf dem Laptop zu einem komplexen und sehr teuren Prozedere entwickelt, das durch leistungsstarke ASICs – anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise – durchgeführt wird. Und da alle paar Monate eine neue Technologie auf den Markt kommt, die Energie spart und die Leistung steigert, müssen Miner häufig die neuesten Mining-Hardware kaufen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Diese ASICs sind Gegenstand der jüngsten Kritik einer Gruppe von Forschern in Europa und den USA. Sie behaupten, dass diese Miner jedes Jahr Zehntausende Tonnen an Mining-Equipment auf den Müll werfen und damit zu den immer größeren Umweltproblemen beitragen.

Die Forscher fanden heraus, dass die durchschnittliche Lebensdauer eines Bitcoin-Mining-Rigs 1,29 Jahre beträgt. Infolgedessen fielen bei den 112,5 Millionen Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk im Jahr 2020 33.800 Tonnen Elektronikschrott an. Juni 2020 bis ende Mai 2021 lag der Abfall bei 30.700 Tonnen. Das ist mehr Elektroschrott als alle kleinen IT- und Telekommunikationsgeräte, die in den gesamten Niederlanden weggeworfen werden und entspricht knapp 270 Gramm pro Vorgang, etwa dem Gewicht von zwei iPhone 12 minis, wie der Britische Guardian berichtet.

Von Energieabfällen zu Elektronikschrott

„Bitcoin-Miner verbrauchen immer mehr kurzlebige Hardware, die die Menge des weltweiten Elektronikmülls vergrößert“, erklärten die Forscher der niederländischen Zentralbank, Alex De Vries, und Christian Stoll vom MIT Center for Energy and Environmental Policy Research:

„Elektroschrott stellt eine wachsende Bedrohung für unsere Umwelt dar, von giftigen Chemikalien und Schwermetallen, die in den Boden gelangen, bis hin zur Luft- und Wasserverschmutzung durch unsachgemäßes Recycling.

De Vries und Stoll sind der Meinung, dass das Bitcoin-Netzwerk nach Wegen suchen sollte, um diesen E-Müll-Fußabdruck zu reduzieren. Eine der Möglichkeiten, die sie vorschlugen, war die Umstellung auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus. Sie lobten Ethereum dafür, dass es den Wechsel eingeleitet hat. Es ist nicht das erste Mal, dass das Bitcoin-Netzwerk dazu gedrängt wird, auf PoS umzusteigen, obwohl das normalerweise aus Gründen der Energieeinsparung geschieht, nicht wegen des anfallenden Elektroschrotts.

„Wenn das mit Bitcoin jemals passiert, dann könnte sogar diese Währung nachhaltig werden, aber derzeit arbeitet niemand bei Bitcoin daran“, sagte De Vries gegenüber The Independent.

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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