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  • Ein Ex-Terra-Mitarbeiter sagte aus, Do Kwon habe den TerraUSD bei potenziellen Anlegern als Zahlungsoption beworben, obwohl die lokalen Gesetze solche Zahlungen verbieten.
  • Mitgründer Daniel Shin wies das zurück und behauptete, in Südkorea gebe es keine Regeln für Krypto-Zahlungen.

Ein ehemaliger Entwickler von Terraform Labs (TFL) hat vor Gericht gegen die ehemaligen Führungskräfte des Blockchain-Projekts ausgesagt und behauptet Do Kwon, Daniel Shin und andere hätten gegen die Zahlungsgesetze des Landes verstoßen.

Der Entwickler, der in den Gerichtsdokumenten nur als Lee identifiziert wird, sagte vor Gericht in Seoul aus, dass das Management von TFL den Stablecoin TerraUSD (in der Kryptowelt als UST bekannt) als praktikable Zahlungsoption anpries. Dies geschah trotz des ausdrücklichen Wissens, dass Südkorea solche nicht lizenzierten Zahlungen verbietet und gegen die Finanzgesetze des Landes verstößt.

Vor dem vorsitzenden Richter Jang Seong-Hoon beschuldigte Lee Kwon, Shin und andere; er sagte dem Gericht, sie hätten offen zugegeben, dass die lokalen Gesetze UST-Zahlungen nicht zulassen, aber mit ihren Bemühungen, UST als Stablecoin-Zahlungsmethode zu bewerben, weitermachten.

Auf die Frage der Staatsanwaltschaft, woher er gewusst habe, dass das, was das Unternehmen anbot, illegal war, erklärte Lee: „Ich habe es durch (Terraform Labs-Gründer) Kwon Do-hyung erfahren.“

Die Verteidiger von Shin waren bei der Anhörung anwesend und zweifelten die Aussage an. Shin, der früher als CEO von TFL tätig war, sagte, dass er immer, wenn er gefragt wurde, ob UST in Korea eine praktikable Zahlungsmethode sei, erklärte, dass dies nicht der Fall sei. Seine Anwälte wiesen auch darauf hin, dass er das Unternehmen etwa zwei Jahre vor dessen Zusammenbruch im Mai 2022 verlassen habe und daher nicht für die Fehler seiner Nachfolger verantwortlich gemacht werden könne.

Terra Führung um Kwon soll für 60 Milliarden Dollar Pleite haften

Terra war einst eins der erfolgreichsten Projekte der Branche, und Do Kwon galt neben Sam Bankman Fried  und Changpeng Zhao als Branchengröße. Alle drei  wurden inzwischen wegen Finanzkriminalität angeklagt: Bankman Fried ist bereits verurteilt und wartet auf die Verkündung des Strafmaßes, und  Zhao und Kwon wird noch der Prozess gemacht.

Kwon wurde in Montenegro verhaftet und dort wegen Urkundenfälschung zu vier Monaten Haft verurteilt, während sein Vorstandskollege Han Chang-Joon diese Woche nach Korea abgeschoben wurde. Terra Mitgründer Shin wurde letztes Jahr von den koreanischen Behörden erstmals wegen Betrugs angeklagt. Ihm wird Veruntreuung und Pflichtverletzung vorgeworfen, weil er an dem Zusammenbruch beteiligt war, bei dem 60 Milliarden Dollar an Anlegergeldern verloren gingen. Das löste einen Dominoeffekt aus, der Dutzende Unternehmen, darunter Three Arrows Capital, Genesis Capital, BlockFi, Celsius Network und andere, in den Ruin trieb.

Zu Shins Verteidigung gehören implizite Vorwürfe, dass Korea es versäumt habe, Krypto-Gesetze umzusetzen. Daher könnten er und seine Partner nicht für Verstöße gegen nicht existierende Gesetze verantwortlich gemacht werden. Aber wie Sam Bank Bankman Fried und Changpeng Zhao inzwischen mithilfe der US-Justiz herausgefunden haben, funktioniert die Entschuldigung, es gebe keine klare Regulierung der Kryprobranche, nicht mehr.

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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