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  • Der deutsche Bankenverband fordert eine rasche Einführung eines digitalen Euros, damit Europa den Anschluss an die Weltfinanzspitze nicht an die USA oder China verliert.
  • Das neue Feature Coloured Coins von IOTA ermöglicht die Ausgabe eines digitalen Euros auf dem IOTA Tangle.
  • Ethereum und Ripple besitzen ebenfalls großes Potenzial das von der Bank of France referenziert wurde.

Das Wettrennen um die Ausgabe einer zentralbankgestützten Digitalwährung geht in die nächste Runde. In den USA steht Facebook’s Libra in den Startlöchern, um über 2 Milliarden Menschen die Bezahlung über Facebook und Whatsapp über einen eigens kreierten Stablecoin zu ermöglichen. China hingegen testet bereits den digitalen Yuan in einigen Großstädten bei Starbucks und einschlägigen lokalen Restaurants. Europa scheint bislang den Anschluss zu verlieren, welche Projekte aus dem Kryptospace würden sich für die Lancierung eines digitalen Euro eignen?

Bankenverband fordert rasche Einführung des digitalen Euro

Der deutsche Privatbankenverband BdB drängt auf die rasche Einführung eines digitalen Euro, „die Zeit des Zögerns und Philosophierens ist vorbei“ beschreibt BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid. Auch die Industrie fordert indes einen programmierbaren Euro, nur so könnten die Konzerne im Rahmen der Industrie 4.0 effektiv und zuverlässig Zahlungen auf Grundlage der Blockchain Technologie abwickeln.

In einem Positionspapier mit dem Titel „Europas Antwort auf Libra: Potenzial und Bedingungen eines programmierbaren Euro“ fordert der BdB einen konkreten Fahrplan der Bundesregierung für den Start einer europaweiten Digitalwährung. Der CDU Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann fordert:

Deutschland droht seinen Wettbewerbsvorteil zu verlieren, wenn wir nicht bald einen interoperablen digitalen Euro schaffen, mit dem sich auch Smart Contracts erstellen lassen.

Laut der Nachfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler an die deutsche Bundesregierung gibt es jedoch bislang keine konkreten Zeitpläne. Zwar besitzt die Europäische Zentralbank (EZB) ein kleines Forschungsteam, welches die Chancen und Risiken sowie Potenziale eruiert, jedoch keinen konkreten Fahrplan. Die EZB hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Projekte aus dem Kryptospace untersucht und bewertet.

Viele Projekte eignen sich für digitalen Euro: IOTA, Ethereum Ripple

IOTA hat vor wenigen Tagen angekündigt, dass IOTA Coloured Coins (ICC) im Rahmen der zweiten Phase von Chrysalis eingeführt wurde. ICCs sind zweckgebundene Coins, die jede Art von Vermögenswert aus der realen Welt auf Basis des IOTA Tangle darstellen können. Vereinfacht gesagt wird einem Objekt ein bestimmter IOTA Token mittels einer „Einfärbung“, das heißt einer Kennzeichnung im Hash, zugewiesen.

ICCs können dabei jede Art von Vermögenswert oder Eigentum digitalisieren: Aktien, Unternehmensanleihen, Besitzurkunde, Grundstücke, Immobilien oder eben auch Finanzprodukte wie den digitalen Euro. IOTA hatte sich bereits im Jahr 2018 bei einem von der schwedischen Zentralbank ausgeschriebenen Entwicklungswettbewerb für die Ausgabe einer E-Krona beworben und erreicht dabei auch die Endrunde, jedoch entschied sich die Bank am Ende für den Tech-Riesen Accenture.

Die Bank of France hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht in dem verschiedene Blockchains diskutiert werden, die als Grundlage für die Einführung des digitalen Euro in Frage kommen könnten. Dabei werden Ethereum (ETH) und Ripple (XRP) genannt, die als Grundlage für die Ausgabe eines CBDC dienen könnten (frei übersetzt):

Da die Eigenschaften von einer Einheit der CBDC in ein Kryptoasset integriert werden können, das auf einer anderen Blockchain zirkuliert, was z.B. bei Ethereum and Ripple sein könnten, wäre es dann möglich, die Einheit auf dieser Blockchain zu verwenden.

Die CBDC könnte über die sekundäre Blockchain zwischen Unternehmen ausgetauscht werden, die nicht zum formalen Umlaufnetz der digitalen Währung gehören.

Ob der digitale Euro zeitnah kommt und auf welche Technologie die EZB dabei setzt, bleibt zunächst abzuwarten.

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