- Der Schritt zeigt die steigende Nachfrage nach digitalen Assets von Unternehmenskunden, deren individuelle Krypto-Strategien die LBBW unterstützen möchte.
- Die Kryptoszene in Deutschland entwickelt sich rasant. Banken und Vermögensverwalter bereiten sich auf kommende EU-Vorschriften wie das MiCA-Rahmenwerk vor.
Die LBBW (Landesbank Baden-Württemberg) hat ihre Absicht angekündigt, in Zusammenarbeit mit der Bitpanda-Börse Verwahrungsdienstleistungen für Kryptowährungen anzubieten.
Die LBBW und Bitpanda gaben ihren Plan bekannt, ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 Verwahrungslösungen für Kryptowährungen für institutionelle und Firmenkunden anzubieten, wie es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung heißt. Jürgen Harengel, Geschäftsführer des Firmenkundengeschäfts der LBBW, äußerte sich gegenüber Bloomberg zu dieser Entwicklung:
„Die Nachfrage unserer Unternehmenskunden nach digitalen Assets steigt. Wir sind überzeugt, dass sich Krypto-Assets als Baustein für weitere Geschäftsmodelle etablieren werden. Mit dieser Kooperation schaffen wir frühzeitig die technischen und regulatorischen Voraussetzungen, um die individuellen Krypto-Strategien unserer Unternehmenskunden bestmöglich zu unterstützen.“
Die LBBW plant, die institutionelle Custody-Lösung von Bitpanda für ihr Kryptowährungsangebot zu nutzen. Bitpanda Custody, eine Krypto-Verwahrungsplattform mit dezentraler Finanzfunktionalität, ist bei der Financial Conduct Authority des Vereinigten Königreichs registriert, wie auf der Website von Bitpanda angegeben.
Gonzalo Lamas, Leiter der globalen Kommunikation bei Bitpanda, erklärte gegenüber Cointelegraph, dass die Partnerschaft der Bank Zugang zu Bitpandas digitaler Asset-Plattform, Verwahrungsdienstleistungen und relevanten Lizenzen gewährt. Lamas fügte hinzu:
„Im Rahmen dieser Kooperation nutzt die LBBW unsere „Investment-as-a-Service“ Infrastruktur, die für die Beschaffung und Verwahrung von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und anderen digitalen Vermögenswerten genutzt wird. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, das Angebot der LBBW an digitalen Vermögenswerten zu erweitern und hohe Sicherheit und innovative Lösungen für Unternehmenskunden zu gewährleisten.“
Vorbereitung auf MiCA
Deutsche Banken und Vermögensverwalter verstärken ihr Engagement in Krypto-Assets, bieten Depotlösungen an und entwickeln eigene Produkte für diese Anlageklasse im Vorgriff auf die bevorstehenden EU-Vorschriften – Stichwort MiCA (Markets in Crypto-Assets) – die im Laufe des Jahres erwartet werden. Die Deutsche Bank ist dabei, ihren Verwahrungsdienst für digitale Vermögenswerte zu entwickeln, während ihre DWS-Einheit in einem Konsortium mitarbeitet, das einen auf Euro lautenden Stablecoin schaffen will.
Laut Vyara Savova, Senior Policy Lead bei der European Crypto Initiative, werden Krypto-Börsen bis Ende 2024 vollständig reguliert sein. Sie betonte auch, dass das Jahr 2024 mit der Umsetzung des MiCA-Rahmens, der einen umfassenden Rechtsrahmen für Krypto-Assets, Krypto-Asset-Services und Krypto-Asset-Service-Provider bietet, einen wichtigen Meilenstein für die EU darstellt. Im Rahmen von MiCA gehören Krypto-Börsen in die Kategorie der Krypto-Asset-Service-Provider und werden bis Dezember 2024 vollständig reguliert sein.
Darüber hinaus ist die Fertigstellung des MiCA-Gesetzes noch in Gang, wobei das zweite Konsultationspaket für die Richtlinien am 29. April abgeschlossen werden soll. Das Ergebnis dieser Konsultation wird für die endgültige Umsetzung von MiCA im Dezember eine entscheidende Rolle spielen.
Darüber hinaus setzt Deutschland aufgrund der weltweiten Nachfrage auch auf Krypto-Anlageprodukte. Anfang dieses Monats hat sich die DWS mit Galaxy Digital zusammengetan, um Bitcoin- und Ethereum-ETCs auf den Markt zu bringen – CNF berichtete.
