- 2024 wird Krypto endlich ankommen im Mainstream, angeführt von den Bitcoin- und Ethereum-ETFs – ganz gleich, wann genau die nun zugelassen werden.
- Dann sind da die Bitcoin-Halbierung, das Urteil im Rechtsstreit der SEC mit Ripple und die Präsidentschaftswahl in den USA – und das sind nur die Ereignisse, von denen wir wissen.
Die Kryptobranche hatte ein erfolgreiches Jahr 2023, in dem sich deren Marktkapitalisierung von 800 Milliarden Dollar im Januar 23 auf 1,75 Billionen im Januar 24 verdoppelt hat. Da waren die Krypto-ETF-Anträge von BlackRock und anderen, die Gerichtsurteile, die der SEC ihre Grenzen zeigten, und das Auftauchen neuer großer Akteure wie Bonk, und es gab etablierte Unternehmen wie Solana, die mehr als 400% zulegten – alles in allem war es ein gutes Kryptojahr 2023.
Doch all das ist nun schon Schnee von gestern. Schauen wir also nach vorne, soweit wir es können. Welche Ereignisse werden die Kryptowirtschaft im Jahr 2024 prägen?
Der Bitcoin Spot ETF
Von allen erwarteten Entwicklungen im Jahr 2024 kann keine mit dem Hype und den Auswirkungen mithalten, die die Zulassung eines BTC-Spot-ETF auslösen wird.
Die US-Börsenaufsicht SEC wird in einer Woche über ein rundes Dutzend Anträge von BlackRock, VanEck, Grayscale und anderen entscheiden und einige genehmigen, andere wohl ablehnen.
Während in der Branche die Auffassungen über das erwartete Ausmaß der Auswirkungen auseinander gehen, ist man sich einig, dass der Markt nie wieder derselbe sein wird. Manche sagen, dass der Markt zunächst aufgrund des Phänomens „Buy the Rumor sell the News“ einbrechen wird. Andere sagen, dass die börsengehandelten Fonds nur ein paar hundert Millionen Dollar anziehen werden, die größtenteils von denselben Anlegern „recycelt“ werden, die heute schon im Markt sind.
Dann gibt es diejenigen, die glauben, dass der ETF die Schleusen für Bitcoin öffnen wird. Sie ziehen Parallelen zu dem, was ein börsengehandelter Fonds für Gold getan hat, das seine Marktkapitalisierung von 2 Billionen Dollar auf 10 Billionen Dollar verfünffacht hat, was natürlich nicht über Nacht geschah.
Ein Spot-ETF wird Akteure aus den streng regulierten Finanzsektoren einbeziehen, etwa Pensionsfonds, die vor einer direkten Beteiligung am Kauf und der Lagerung von Kryptowährungen zurückschrecken. Blackrock beispielsweise kontrolliert über 8 Billionen Dollar an Assets, und wenn auch nur 10% davon in Kryptowährungen fließen würden, könnte dies den Bitcoin in unvorstellbare Höhen treiben. Doch BlackRock ist nicht der einzige multinational agierende Player mit großer Kriegskasse, der einsteigen wird.
Die Bitcoin-Halbierung
Die Bitcoin-Halbierung, die alle vier Jahre, oder präziser gesagt, alle 210.000 Blöcke stattfindet, ist immer ein bedeutendes Ereignis, und dieses Jahr wird es nicht anders sein. Bei einer Halbierung wird die Blockprämie der Miner um die Hälfte gekürzt, wodurch die Rate, mit der neue BTC-Token produziert werden, verringert wird.
Die diesjährige Halbierung wird voraussichtlich im April stattfinden, wobei CoinMarketCap vorhersagt, dass sie in genau 113 Tagen stattfinden wird.
Die Halbierung wird die Blockbelohnung von 6,25 BTC auf 3,125 BTC reduzieren. Historisch gesehen tendiert Bitcoin dazu, zeitnah vor der Halbierung zu steigen, fällt aber normalerweise nach dem Ereignis wieder ab. Auf die Halbierungen folgt jedoch fast immer ein massiver Preisanstieg innerhalb der nächsten sechs Monate bis zu einem Jahr. Das beste Beispiel dafür ist das Jahr 2012, als der Kurs im Folgejahr 2013 von 12 Dollar bei der Halbierung auf 1.000 $ anstieg. Die Halbierungen 2016 und 2020 folgten demselben Muster.
Regulierungsbehörden holen bei Kryptowährungen auf
Wenn uns das Jahr 2023 irgendetwas gezeigt hat, dann, dass Kryptowährung nicht außerhalb der Reichweite der Regulierungsbehörden liegt. Die beiden prominentesten Namen in der Kryptobranche – Sam Bankman-Fried und Changpeng Zhao – haben auf die harte Tour gelernt, dass man sich an die Gesetze halten sollte, wenn man nicht Gefahr laufen will, ein Gefängnis von innen zu sehen. müssen. Während Zhao vielleicht mit seinem Rücktritt und einer massiven Geldstrafe davonkommt, drohen Bankman Fried theoretisch über 100 Jahre hinter Gittern, obwohl er wahrscheinlich weniger als fünf bekommen wird.
Andere Branchengrößen wie BitMEX-Gründer Arthur Hayes und Kraken-Gründer Jesse Powell haben sich ebenfalls auf der falschen Seite des Gesetzes wiedergefunden.
2024 werden die Behörden noch härter gegen die Kryptobranche vorgehen. Kryptowährung wird sich nicht durchsetzen, solange die Behörden nicht die Einhaltung der Gesetze durchsetzen. Außerdem haben wir gesehen, wie wichtig Vorschriften für den Schutz der Anleger sind. So haben japanische FTX-Kunden nach dem Zusammenbruch der Börse keinen Cent verloren, da die Gesetze des Landes das verhinderten.
Was die Regulierung angeht, so haben die meisten Länder inzwischen Gesetze für Kryptowährungen und werden sie 2024 auch ernsthaft durchsetzen. Dazu gehört auch Europa, dessen MiCA-Rahmen den globalen Standard für die Regulierungsbehörden setzt.
Die unendliche Geschichte: SEC./.Ripple
Der Rechtsstreit zwischen der SEC und Ripple fällt zwar unter die Kategorie Regulierung, hat aber so große Auswirkungen, dass er eine eigene Kategorie verdient.
Alles begann um Weihnachten 2020, als der damalige SEC-Vorsitzende Jay Clayton eine Klage gegen Ripple wegen Wertpapierverstößen einreichte. Die Klage hat sich allerdings zu einem Grundsatzkonflikt entwickelt, der in der ersten Gerichtsinstanz nur teilweise zugunsten von Ripple entschieden wurde und der deswegen noch lange nicht beendet ist. Allerdings dürfte er in diesem Jahr zu Ende gehen. Rechtsanwalt und Krypto-Experte Jeremy Hogan sagt voraus, dass der Fall im Juli dieses Jahres abgeschlossen werden könnte, wenn keine neuen Wendungen eintreten.
Die Folgen könnten weitreichend sein. Während ein Gericht entschieden hat, dass Sekundärverkäufe von XRP nicht gegen die Wertpapiergesetze verstoßen, könnte es sein, dass Primärverkäufe sehr wohl dagegen verstoßen. Eine Entscheidung gegen Ripple könnte für XRP verheerend sein, und langfristig würde sie Hunderte von Projekten ins Visier der SEC rücken, die durch einen Sieg ermutigt würde. Ein Sieg für Ripple wäre also ein Sieg für die gesamte Branche.
Bitcoinkurs-Prognosen
Kein Ausblick ist vollständig ohne Preisprognose für die Top-Kryptowährung. Die Vorhersagen reichen von 50.000 Dollar bis zu über einer halben Million Dollar, wobei Experten den ETF, das institutionelle Interesse und die Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank als entscheidende Faktoren anführen.
Youwei Yang, der Chefökonom des Bitcoin-Miners „Bit Mining“, sagt 75.000 Dollar voraus.
„Ich gehe davon aus, dass der Bitcoin im Jahr 2024 zwischen 25.000 und 75.000 Dollar und im Jahr 2025 zwischen 45.000 und 130.000 Dollar gehandelt werden wird. Obwohl hohe Preise möglich sind, werden nicht alle Investoren aufgrund der Marktvolatilität und der menschlichen Tendenzen von Angst und Gier profitieren.“
CoinShares, bekannt für seine fundierten Recherchen und Produkte für Institutionen, hat eine ähnliche Prognose. Der Forschungsleiter des Unternehmens, James Butetrfill, ist der Ansicht, dass die ETFs einen Teil der Investitionen in traditionelle Vermögenswerte abziehen werden:
„Schätzungen gehen davon aus, dass ein Anstieg der Investitionen um 20 % des derzeitigen verwalteten Vermögens – rund drei Milliarden Dollar – den Bitcoinkurs auf 80.000 Dollar treiben könnte.“
Die kühnste Vorhersage stammt von CoinFund mit einer Kursprognose von 500.000 Dollar.
