AD
AD
  • Elon Musk war die einflussreichste Figur in der Kryptowelt: „Dogefather“, Käufer von Bitcoin für 1,5 Milliarden Dollar durch Tesla, Akzeptanz von Bitcoin-Zahlungen an das Unternehmen, dann wieder nicht.
  • Andere Akteure, die den Markt entscheidend bewegten, sind Ex-Twitter-Chef Jack Dorsey, Michael Saylor, Changpeng Zhao und Gary Gensler.

2021 war ein ereignisreiches Jahr. Trotz Pandemie gab es erhebliche Veränderungen und Wendungen, und in der Kryptobranche war es nicht anders. Sie hat den Aufstieg bekannter Persönlichkeiten erlebt, deren Aktionen –  manchmal auch nur Tweets – Milliarden Dollar bewegt haben. Elon Musk sorgte für das meiste Aufsehen, aber auch andere wie Michael Saylor, Gary Gensler und Jack Dorsey spielten eine wichtige Rolle.

Elon Musk

Wie sähe die Welt im Jahr 2021 ohne den charismatischen Tesla-Chef Elon Musk aus? Der reichste Mann der Welt war in mehr als einer Hinsicht einflussreich, so sehr, dass das Time Magazine ihn zur Person des Jahres kürte.
Musks Einfluss auf die Kryptowirtschaft wurde sehr groß, in den Augen vieler definitiv zu groß. Der Markt reagiert, Kurse steigen oder fallen, je nachdem,  was er gerade auf twitter von sich gibt. Tweets mit dem Wort „Dogecoin“ ließen die Marktkapitalisierung des Memecoin erheblich steigen, bis zu 25%.
Musk ist keiner, der das Rampenlicht scheut und nutzt diese neu gewonnene kultähnliche Anhängerschaft, um seine Agenda voranzutreiben. Er förderte Dogecoin, indem er diese Kryptowährung lobte, die selbst von ihren Erfindern als Witz bezeichnet und von ihnen längst aufgegeben wurde. Man erinnert sich noch gut daran, wie er bei Saturday Night Live auftrat, für DOGE warb und sich selbst als Dogefather bezeichnete. Zwar lief das für ihn nicht wie erwartet, aber das scheint ihn nicht zu kümmern.
Neben solchen Kapriolen zeigt er noch eine zweite Seite, wenn er als Tesla-Chef die Märkte manipuliert. Musk hatte schon immer eine Art, den Elektro-Autobauer für seine Ideen zu benutzen, und bei Bitcoin ist das nicht anders.
In diesem Jahr gab Musk bekannt, dass sein Unternehmen Bitcoin im Wert von 1,5 Milliarden Dollar gekauft hatte. Das trieb den Kurs derart in die Höhe, dass Tesla in einem Monat rund eine Milliarde Dollar „verdiente“. Analysten weisen darauf hin, dass Tesla mit Bitcoin und Umweltzertifikaten generell deutlich mehr verdient, als mit dem Verkauf seiner Autos, dem eigentlichen Hauptgeschäft des Unternehmens.
Und das war noch nicht alles. Musk kündigte an, Tesla werde künftig Bitcoin als Zahlungsmittel für seine Elektrofahrzeuge akzeptieren. Dies hatte wieder den schon bekannten Effekt: Der Bitcoin-Kurs stieg erneut stark an.
Doch diesmal ging die Sache schief, denn der extreme Energieverbrauch von Bitcoin wurde allgemein bekannt. Das passt natürlich überhaupt nicht zu einem angeblich emissionsfreien Unternehmen wie Tesla, und so ließ Elon Musk die Kryptowährung fallen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Er hat zwar versprochen, Bitcoin in Zukunft wieder zu akzeptieren, aber da hat er sich wohl nur versprochen. Es ist klar, dass er nur sein Gesicht wahren wollte und mit seinem neuen Spielzeug fertig war.
Die Anleger erlitten durch den anschließenden Kurssturz Verluste von einigen Hundert Milliarden Dollar. Aber um solche Kleinigkeiten kümmern sich Großveranstalter wie Elon Musk nicht. Zurzeit ist er übrigens dabei, einer ganzen Region bei Berlin durch eine neue gebaute Batteriefabrik das Grundwasser zu entziehen. Umweltfreundlich, versteht sich und ganz ohne Bitcoin.
Für die Kryptobranche hat Musk aber noch mehr auf Lager; unter anderem hat er sich dafür eingesetzt, dass DOGE skaliert und als Zahlungsmittel eingesetzt wird  – was es gar nicht sein soll. Wie auch immer all das einmal bewertet werden wird, Elon Musk hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass Kryptowährungen auf der ganzen Welt populärer wurden. Aber populär war Opium auch mal. Es kommt halt darauf an, was man damit macht.

Jack Dorsey

Jack Dorsey ist weniger umstritten als Elon Musk, aber an Einfluß steht er ihm kaum nach. Als einer von drei Twitter-Gründern und – inzwischen allerdings ehemaliger – Twitter-Chef und mit Twitter als Ground Zero für den Kryptobereich hatte er einen enormen Einfluss. Wie Musk hat er seine Unternehmen genutzt, um sich für seine Lieblingskryptowährung stark zu machen, die für ihn Bitcoin und nichts als Bitcoin ist.

In diesem Jahr hat er Bitcoin-Tips („Bitcoin-Trinkgeld“) in Twitter integriert, so dass Autoren von Inhalten von ihren Fans ein paar Dollar in ihre Brieftasche bekommen können. Was er jedoch nicht bedacht hat, ist, dass so etwas mit Bitcoin im Durchschnitt drei Dollar an Transaktionsgebühren kostet und somit bei einem Trinkgeld von 5 Dollar mehr als die Hälfte davon bei der Übermittlung verloren geht.

Vor einigen Monaten hatt Dorsey Twitter Crypto ins Leben gerufen, ein Team innerhalb des Unternehmens, das sich ausschließlich mit Krypto und dezentralen Anwendungen beschäftigt. Das Team wird auch in Bluesky integriert, ein Projekt von Twitter zur Dezentralisierung seiner Plattform. Theoretisch würde dies dem Unternehmen den größten Teil der Kontrolle entziehen, die es derzeit hat, und in der Folge seinen Wertvorteil zunichte machen. Es ist schwer vorstellbar, warum dieses Projekt jemals das Licht der Welt erblicken sollte.

Mit seinem anderen Unternehmen Square hat Jack noch mehr getan. Zunächst einmal hat er den Namen von „Square“ in „Block“ geändert – obwohl er dafür in Markenstreitigkeiten verwickelt wurde. Die Absicht war, die Blockchain-Technologie deutlich zu machen. Nun ja.  Vielleicht bedeutet es auch nur „Blöcke in der Nachbarschaft, in denen wir unsere Verkäufer finden, Blockpartys mit Musik…“.

Die Cash App von Square ist weiterhin eine der bequemsten Möglichkeiten, Bitcoin zu kaufen, mit einem Umsatz von über 2,5 Milliarden Dollar pro Quartal. Dorsey baut mit Square inzwischen auch eine dezentrale Bitcoin-Börse auf.

Auf jeden Fall ist Jack Dorsey ein Hardcore-Bitcoin-Fan, was für ihn heißt: Bitcoin oder kein Coin. Er hat dies im Lauf des Jahres deutlich gemacht, unter anderem indem er sich über Ethereum lustig machte und sich öffentlichkeitswirksam mit Vitalik Buterin herumstritt.

.

Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

Exit mobile version