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Kryptowährungen haben bei vielen Menschen immer noch einen leicht anrüchigen Ruf. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass dieser Bereich des Finanzmarktes nicht vollständig reguliert ist und darüber hinaus auch viele neue Anbieter am Markt existieren, die den Platzhirschen wie Banken Konkurrenz machen.

Dabei gibt es immer klarere Anzeichen dafür, dass sich die Branche mehr und mehr professionalisiert. Dies liegt zum einen an stärkerer Regulierung aber zum anderen auch an neuen Entwicklungen von Anbieterseite.

Erhöhte Regulierung: Was kommt auf die Kryptobranche zu?

Es gibt Überlegungen von Seiten des Gesetzgebers, den Digital Operational Resilience Act (DORA) auch auf Krypto-Unternehmen zu übertragen. Aktuell befindet sich das Vorhaben noch im Gesetzgebungsverfahren und sieht vor allem folgendes vor:

  • Die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen gegen IT-Angriffe muss verbessert werden
  • Einheitliche Mindeststandards für IT-Sicherheit sollen eingeführt werden
  • Mindestanforderungen an den Umgang mit IT-Risiken
  • Teilnahme an regelmäßigen IT-Stresstests

Sollte DORA auch auf Krypto-Unternehmen ausgeweitet werden, lässt sich dies vor allem begrüßen. Nutzer wären so besser vor Attacken geschützt, wie sie in der Vergangenheit des Öfteren bekannt wurden.

Bitcoin

Darüber hinaus lassen sich die Trends hin zu einer umfangreicheren Regulierung auch anderweitig nicht leugnen:

  1. Auch das Geldwäschegesetz gilt mittlerweile im Kryptomarkt

Auch das Geldwäschegesetz (GwG) wurde mittlerweile auf Anbieter im Bereich der Kryptowährungen ausgeweitet. Dies geschah bei der Umsetzung der EU-Geldwäscherichtlinie (AMLD 5) in nationales Recht und erlegt entsprechenden Anbietern zusätzliche Pflichten auf. So müssen Krypto-Dienstleister jetzt beispielsweise auch ihre Nutzer namentlich identifizieren können. Zu diesem Zweck existieren zahlreiche KYC-Lösungen für ICOs und Krypto-Plattformen. Sie bieten Kunden entsprechender Plattformen die Möglichkeit, ihre Identität unkompliziert und schnell nachweisen zu können.

  1. Deutschland und EU planen noch größere Regulierungsschritte

In Deutschland ist aktuell eine „Kryptowerte-Transferverordnung“ im Gespräch, nach der Kryptobörsen sowohl Sender als auch Empfänger offenlegen müssen. Auch dies dient nach Angaben des Gesetzgebers der Bekämpfung von Geldwäsche, steht aber innerhalb der Branche stark in der Kritik. Zusätzlich gibt es Ambitionen von Seiten der EU, umfangreiche Regulierungsgesetze zu beschließen. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse diese Initiative erbringt.

Ob die Gesetzgeber am Ende mit der Regulierung über das Ziel hinausschießen und den Krypto-Anwendungen eher schaden als nutzen, lässt sich aktuell nicht abschließend bewerten. Fest steht jedoch, dass eine erhöhte Regulierung am Ende zu einer größeres Massenkompatibilität führt. Die Anbieter müssen sich professionalisieren und bieten dabei Lösungen, die auch der breiten Masse der Nutzer auf dem Markt entgegenkommt.

Banken und institutionelle Anleger interessieren mehr und mehr für Kryptowährungen

Ein weiteres Zeichen für die fortschreitende Professionalisierung der Branche zeigt sich an der Tatsache, dass sich immer mehr Banken und institutionelle Anleger für Kryptowährungen und entsprechende Anwendungen interessieren. Eine Studie des Beratungshauses Bain & Company aus dem Jahr 2020 erfasst sehr eindeutig die Veränderungen am Markt:

  • Zwischen 2016 und 2020 sind die Umsätze im Kryptobereich von 2 auf 13 Milliarden US-Dollar gestiegen
  • Das Handelsvolumen stieg im gleichen Zeitraum von 400 Milliarden US-Dollar auf 9,6 Billionen US-Dollar
  • Der Anteil an privaten Transaktionen betrug ca. 20%, wohingegen institutionelle Anleger bereits 35% aller Transaktionen durchführten
  • Der Derivatemarkt konnte 2020 45% aller Transaktionen verbuchen

Für Finanzanbieter, die sich bereits auf dem Markt etabliert haben, werden Finanzprodukte auf Krypto-Basis zudem immer lukrativer. Sie verfügen über das Vertrauen der Anleger und können durch eine Standardisierung schnell Produkte schaffen, die durch eine Begrenzung von Risiken für große Kunden attraktiv werden. Gerade deshalb dürfte das Interesse am Kryptomarkt künftig weiter steigen und sich die Professionalisierung fortsetzen.

Krypto-Anwendungen bald schon Standard

Die zunehmende Professionalisierung im Kryptobereich wird vor allem von zwei Entwicklungen getragen. Zum einen sorgen zunehmende Regulierungs-Vorstöße des Gesetzgebers dafür, dass die Anbieter auf dem Markt professionellere Strukturen schaffen müssen und künftig Rechtssicherheit bekommen. Zum anderen bringen institutionelle Anleger großen Schub in die Assetklasse. Der Handel in diesem Bereich ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen und die Finanzinstitute haben hier die Möglichkeit, durch Standardisierung einen riesigen Kundenmarkt zu erschließen. In einigen Jahren könnten Krypto-Anwendungen im Finanzbereich damit so normal werden wie ein Depotkonto.

 

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John Kiguru ist ein versierter Redakteur mit einer starken Affinität für alles, was mit Blockchain und Krypto zu tun hat. Mit seiner redaktionellen Expertise bringt er Klarheit und Kohärenz in komplexe Themen im Bereich der dezentralen Technologie. Mit einer akribischen Herangehensweise verfeinert und verbessert John die Inhalte und stellt sicher, dass jeder Beitrag bei den Lesern ankommt. John hat an der Universität von Nairobi einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft, Management, Marketing und verwandten Dienstleistungen erworben. Sein akademischer Hintergrund bereichert seine Fähigkeit, komplizierte Konzepte im Bereich Blockchain und Kryptowährungen zu verstehen und zu vermitteln.

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