• Die Behörden der zentralchinesischen Proinz Sichuan haben in Chengdu eine groß angelegte Finanz-Operation gestoppt, die auf dem Stablecoin Tether USDT aufgebaut war.
• Falls China sein Krypto-Verbot aufhebt, könnten die Bitcoin-ETFs in Hongkong zum Dreh- und Angelpunkt der Kryptobranche in der gesamten Region werden.

Die Behörden in Chengdu City haben 193 Verdächtige in 26 Provinzen festgenommen, die mit einem Untergrund-Bankenring in Verbindung standen, der illegale Finanztransaktionen mit dem Stablecoin Tether (USDT) betrieb. Bei der Razzia wurde ein System aufgedeckt, das den Austausch von digitalen Vermögenswerten unter Umgehung der strengen chinesischen Vorschriften betrieb.

Berichten der chinesischen Behörden zufolge begann die Operation Anfang 2021, deren einziger Zweck es war, Vermögenswerte im Ausland zu kaufen.

Darüber hinaus hat die Polizei in Abstimmung mit den Behörden 20 Millionen Dollar (149 Millionen Yuan) eingefroren, die im Zusammenhang mit der illegalen Operation standen. Die Polizei konnte auch Operationen in den Provinzen, Fujian und Hunan beenden.

Die Stabilität und die relativ anonyme Natur von Tether machten es den Verhafteten leicht, trotz des umfassenden Verbots von Kryptowährungsgeschäften im Land , ihre Geschäfte unter dem Radar der Regierung zu führen. Diese Operation unterstreicht den großen Krieg zwischen der Regierung und ihren strengen Regeln gegen Krypto-Enthusiasten und Investoren, die neue Wege zur Umgehung der chinesischen Gesetze planen .

Obwohl die chinesische Regierung die Regeln gegen den Handel mit digitalen Vermögenswerten seit 2017 aufrechterhält, als sie strenge Regeln für ICOs einführte, halten chinesische Händler weiterhin Stablecoins und führen Transaktionen im Ausland durch. Einem Bericht von Kyros Ventures zufolge ist China nach Vietnam der zweitgrößte Stablecoin-Inhaber derWelt. Mit 33,3 % liegt China vor Vietnam, das 58,6 % Stablecoins hält.

Diese Hartnäckigkeit ist Beweis genug dafür, wie hoch die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten ist, sei es für die Abwicklung von Geschäften oder für die Anhäufung und Erhaltung von Vermögen.

Die Fähigkeitvon Chinas Händlern, sich den strengen Regeln zu entziehen, lässt sich auf mehr als 5 Jahre zurückführen, als China ein Verbot des Bitcoin-Minings und anderer Kryptowährungsaktivitäten aussprach.

Damalswar China dergrößte Beitragszahler zur Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerks. Bemerkenswerterweise stieg China nach einem Jahr des Verbots auf den zweiten Platz weltweit auf. Dies ist ein Hinweis darauf, dass China immer noch an geheimen Mining-Aktivitäten festhält.

Auch das Verbot zentraler Börsenin dem asiatischen Land hat die chinesischen Händler nicht behindert, sondern sie sind zu dezentralen Börsen gewechselt. Mit dieser Verlagerung wurde es für die Regierung schwieriger, da dezentrale Börsen Peer-to-Peer-Handelssysteme anbieten, die viel schwieriger zu regeln und zu kontrollieren sind.

Außerdem konnten sich die Händler mit Hilfe virtueller privater Netzwerke (VPNs ) der Überwachung durch die Regierung entziehen, indem sie ihre Online-Aktivitäten verbargen.

China hat ein Auge auf Bitcoin-Spot-ETFs geworfen

Interessanterweise hat Hongkong kürzlich einen anderen Weg eingeschlagen. In einer neuen Entwicklung der Hongkonger Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde wurde Hongkong zum ersten asiatisches Land, das Bitcoin-ETFs zulässt. Die Zulassung von ETFs könnte ein Wendepunkt nicht nur für Hongkong und China, sondern für die gesamte asiatische Region sein.

Der anhaltende Kampf der chinesischen Regierung, ihr Verbot zu verschärfen, ist eine große Herausforderung bei der Regulierung digitaler Vermögenswerte. Das Vorgehen der Regierung in China unterstreicht auch den wachsenden Drang von Kryptohändlern auf der Suche nach anderen Geldsystemen. Mit zunehmender Akzeptanz könnte die Regierung gezwungen sein, ihre harte Haltung gegenüber Kryptowährungen zu lockern.