- Die deutsche Regierung hat ihre Bitcoin-Verkäufe intensiviert, nachdem 84% der 50.000 Bitcoins, die 2013 von Kriminellen beschlagnahmt worden waren, liquidiert wurden.
- Experten sind beeindruckt vom Bitcoin-Markt aufgrund seiner Fähigkeit, den Kurs trotz Verkaufs der deutschen Bitcoins und der Mt.Gox-Rückzahlung bei knapp 60.00k zu halten.
Die deutsche Regierung hatte eine Operation gestartet, Bitcoins im Wert von Hunderten Millionen Dollar zu verkaufen, die 2013 von den Betreibern der illegalen Film-Website Movie2k.to beschlagnahmt wurden. Im Januar 2024 gab die Polizei im ostdeutschen Bundesland Sachsen bekannt, dass fast 50.000 Bitcoins – damals 2,2 Milliarden Dollar – beschlagnahmt wurden.
Nach Angaben von Arkham Intelligence, einem Unternehmen, das die Bewegungen der vom Bundeskriminalamt betriebenen Bitcoin-Wallet verfolgt, begannen die beschlagnahmten Bitcoins bereits 2013 zu fließen. In den letzten Monaten hat das Liquidationsvolumen jedoch erheblich zugenommen.
Bitcoin-Verkaufsdruck
Im Juni 2024 wurden 900 BTC – 52 Millionen Dollar – von der deutschen Polizei verkauft. Am 4. Juli bewegten die Behörden außerdem 1.300 BTC und anschließend weitere 1.700 BTC; am 8. Juli folgten noch einmal Bitcoin im Wert von 155 Millionen Dollar in mehreren Transaktionen – CNF berichtete.
„Heute schickte die deutsche Regierung 2738,7 BTC (155,3 Mio. $) an Börsen/Marketmaker, darunter Kraken, Cumberland, 139Po (wahrscheinliche Einlage für institutionellen/OTC-Service) und die Adresse bc1qu. Davon wurden in der letzten Stunde 1533 BTC ($87.6M) verschickt. Bis heute hat die deutsche Regierung weder mit der Cumberland-Adresse noch mit der bc1qu-Adresse Kontakt aufgenommen.“
Am 12. Juli nahmen die deutschen Behörden die umfangreichen Verkäufe wieder auf und liquidierten 3.200 Bitcoins. Zunächst wurden drei separate Transaktionen von jeweils 400 Bitcoin an Coinbase, Kraken und Bitstamp vorgenommen. Später wurden weitere 1000 Bitcoin und 500 Bitcoin an zwei unbekannte Adressen überwiesen. Nach unseren Recherchen wurden am 11. Juli insgesamt 10.620 BTC an Coinbase, Bitstamp, Kraken, Flow Traders und zwei unbekannte Adressen überwiesen. Danach wurde die Wallet der deutschen Regierung vorübergehend auf weniger als 5.000 BTC reduziert, jedoch wurden einige Vermögenswerte zurücküberwiesen, um den gehaltenen Betrag wieder auf 9.000 BTC zu bringen.
Expertenkommentare
Der Kryptoanalyst Michaël van de Poppe lobte die Fähigkeit des Bitcoin-Kurses, sich trotz der Liquidation von 84,4 % der 50.000 BTC immer noch zwischen 57.000 und 60.000 $ zu halten.
Saxony, a German State, has sold almost all seized Bitcoin. They held $3.5B of Bitcoin (50000 $BTC) and are only left with approximately $300 million, likely to be sold today.
It’s incredible that this sell pressure has been absorbed and that Bitcoin’s price is around $60K. pic.twitter.com/AFBhYZq3wE
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) July 12, 2024
Vor der jüngsten Liquidation hatte die parteilose Bundestagsabgeordnete Joana Cotar ihren Unmut kundgetan und der Regierung geraten, den Vermögenswert als strategische Reservewährung zu halten. Cotar behauptete, an „Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer“ geschrieben zu haben, um sie darüber zu informieren, dass der Verkauf des Tokens kontraproduktiv ist.
Kryptoanalysten räumen ein, dass die Verkäufe der deutschen Regierung in Verbindung mit der Rückzahlung von Mt. Gox einen großen Einfluss auf die Marktstimmung hatten, was den Kurs unter 55.000 Dollar drückte – den niedrigsten Stand seit Februar. Nach Angaben von CoinGecko wurden innerhalb von nur 24 Stunden 170 Mrd $ an Marktkapitalisierung abgestoßen.
Unserer Beobachtung nach könnte der Bitcoinkurs einen massiven Anstieg auf 70.000 $ vollziehen, sobald der Verkaufsdruck wegfällt. Der Verlust seiner Kapazität könnte jedoch fatal sein, da der Preis unter 50.000 $ fallen könnte.
Bei Redaktionsschluss wurde Bitcoin bei $58.000 gehandelt, nachdem er in den letzten 24 Stunden um 1,76% und in den letzten sieben Tagen um 2,6% gestiegen war.