- Betrüger haben mindestens 75 DeepSeek-Token auf den Markt gebracht und Anleger damit betrogen. DeepSeek hat gar keine Kryptowährung.
- Die Täter erstellten eine gefälschte DeepSeek-Website, um an die persönlichen Daten der Nutzer zu kommen, und nutzten Registrierungsfehler und Open-Source-KI-Schwachstellen aus.
Stellen Sie sich vor, Sie entdecken nach Prüfung einer Investition, dass es sich um einen Betrug handelt. So erging es Dutzenden Anlegern, die Token von DeepSeek kaufen wollten, einem aufstrebendes chinesischen KI-Unternehmen. Das Problem: DeepSeek hat keine Kryptowährung, und deswegen gibt es auch keine DeepSeek-Token. Trotzdem sind mindestens 75 „DeepSeek-Token“ seit dem 27. Januar auf verschiedenen Plattformen aufgetaucht und haben arglose Anleger um insgesamt – über 100 Millionen Dollar erleichtert.
Ironischerweise hat DeepSeek nie eine Kryptowährung herausgegeben. Seine Popularität hat es den Betrügern jedoch leicht gemacht, ihre Aktivitäten durchzuführen. Ein Token hatte sogar eine Marktbewertung von 48 Millionen Dollar, bevor er abstürzte und viele Anleger innerhalb weniger Stunden um ihr Geld brachte.
Inzwischen teilte Deepseek auf X mit:
„DeepSeek hat keine Kryptowährungen ausgegeben. Derzeit gibt es nur ein offizielles Konto auf der Twitter-Plattform. Bitte bleiben Sie wachsam und schützen Sie sich vor möglichen Betrügereien.“
Immer ausgefeiltere Betrugstaktiken
Darüber hinaus stellen die Betrüger nicht nur gefälschte Token her. Sie betreiben auch gefälschte Websites, die der echten DeepSeek-Seite ähneln. Diese Websites sollen mögliche Anleger dazu verleiten, ihre Krypto-Brieftaschen zu verknüpfen. Einmal verknüpft, können ihre Guthaben gnadenlos geleert werden.
Andererseits weisen Warnungen des Cybersicherheitsunternehmens Kaspersky auf die latenten Risiken hin. In ihrem Papier heißt es, dass Diebe Open-Source-Tools wie DeepSeek nutzen können, um Malware zu verbreiten und verschiedene Arten von Betrug durchzuführen.
Schlimmer noch, die Änderungen am DeepSeek-Registrierungssystem haben sich für Hacker als gute Gelegenheit erwiesen, gefälschte Webseiten zu erstellen und Benutzerdaten zu stehlen.
DeepSeek-Hype und Kryptomarkt-Schock
Der Einfluss des DeepSeek-Hypes geht jedoch über unredliches Verhalten hinaus. CNF hatte berichtet, dass der Hype um DeepSeek auch zur Marktvolatilität bei Kryptowährungen beigetragen hat. Der Kryptomarkt verzeichnete Anfang dieser Woche einen starken Rückgang, der sich auf den Wert von Bitcoin (BTC), Altcoins und KI-basierten Münzen auswirkte.
Einige Analysten glauben, dass der Preisverfall durch eine Kombination aus extremer Spekulation und groß angelegten Betrugskampagnen beschleunigt wurde.
Darüber hinaus erinnert uns dieses Ereignis daran, dass weniger vorsichtige Investoren immer noch in einem „Minenfeld“ im Krypto-Bereich leben. Große Mengen an gefälschten Token haben auch das Vertrauen in auf künstlicher Intelligenz basierende Initiativen untergraben. Es ist logisch, dass viele Menschen heutzutage anfangen, neu vorgeschlagene Initiativen mit revolutionären Behauptungen anzuzweifeln.
Seien Sie vorsichtig
Ereignisse wie diese erinnern uns daran, dass ein Projekt, das zu gut erscheint, um wahr zu sein, es meistens nicht ist. Bevor sie ein Kryptowährungsprojekt finanzieren, sollten Anleger immer Nachforschungen anstellen.
Ein präventiver Schritt besteht darin, sicherzustellen, dass das Projekt wirklich mit dem Unternehmen verbunden ist, das es zu sein vorgibt. Was DeepSeek betrifft, so geht aus den öffentlichen Informationen eindeutig hervor, dass man keine Kryptowährung ausgibt. Jeder, der anbietet, „DeepSeek-Token“ zu verkaufen, ist definitiv ein Betrüger.
Außerdem sollte man es vermeiden, Websites zu besuchen, auf denen Leute aufgefordert werden, ihre Wallets zu verknüpfen. Oft nutzen Hacker die Aufregung des Marktes, um überzeugende gefälschte Websites zu erstellen. Der erste Schutz vor solchen Betrügereien besteht darin, Informationen auf offiziellen Kanälen zu überprüfen und sich auf zuverlässige Quellen zu verlassen.
Wird es ernsthafte Maßnahmen geben?
Die Aufsichtsbehörden haben bisher noch keine offiziellen Maßnahmen ergriffen, um die Hintermänner dieses Betrugs zu ermitteln. Doch die Krypto-Community selbst hat begonnen zu handeln, indem sie dubiose Initiativen aufdeckt und anderen Anlegern zu mehr Vorsicht rät.
Dieses Beispiel ist auch ein Test für die Fähigkeit von Krypto-Handelsplattformen, gefälschte Token zu erkennen. Sollte sich an deren Maßnahmen für die Sicherheit ihrer Kunden nichts ändern, ist es wahrscheinlich, dass sich ähnliche Vorfälle in größerem Umfang wiederholen werden.