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  • Ripple hat einen juristischen Sieg über die SEC errungen, so weit, so gut; doch hier hat nur die erste Gerichtsinstanz geurteilt – und es gibt noch zwei weitere.
  • Der Ripple-Sieg hat gemischte Reaktionen in der Kryptobranche ausgelöst, auch Befürchtungen über ein mögliches XRP-Dumpoff durch Ripple-Führungskräfte.

Der Rechtsstreit zwischen Ripple und der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC war ein vielbeachteter Fall der Kryptobranche mit erheblichen Auswirkungen. In dem mit Spannung erwarteten Urteil wurde festgestellt, dass XRP, der mit Ripple Labs verbundene digitale Vermögenswert, kein Wertpapier ist.

Trotzdem hat das Urteil in der Krypto-Community gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während viele es als Sieg feiern, gibt es auch Bedenken und Kritik, die von manchen Experten in Bezug auf die Folgen geäußert wird.

Ein Argument besagt, dass Ripple und seine Führungskräfte ihren Token-Bestande jetzt frei verkaufen können, ohne die Einschränkungen und die behördliche Aufsicht, die bei einer Einstufung von XRP als Anlagevertrag bestanden hätten. Das – so spekulieren manche – könnte zu einem erheblichen Anstieg des Angebots führen und den XRP-Kurs drücken.

Antonio Juliano, Gründer der dYdX-Börse, warf in einem aktuellen Tweet eine wichtige Frage zu den Auswirkungen des Gerichtsurteils auf andere Kryptowährungen auf: Er betonte das Fehlen eines klaren Zwecks für XRP jenseits des potenziellen Dumpings auf dem Markt und fragt, wie dieses Urteil die Wahrnehmung und Regulierung anderer Kryptowährungen beeinflussen könnte.

Die Besorgnis über Marktmanipulation und betrügerische Aktivitäten auf dem Kryptomarkt wird von vielen Branchenteilnehmern und Regulierungsbehörden gleichermaßen geteilt. In der Vergangenheit wurden Fälle von Pump-and-Dump bekannt, die zu finanziellen Verlusten geführt und den Ruf der Branche geschädigt haben. Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Bedenken auszuräumen und einen soliden Regulierungsrahmen zu schaffen, der die Anleger schützt und die Marktintegrität aufrechterhält.

Preston Byrne, ein der Partner bei Brown Rudnick, ist der Meinung, dass dies nicht das Ende des Weges für XRP ist, und betonte, dass die SEC die Möglichkeit hat, die Entscheidung zu überprüfen und Berufung gegen das Urteil einlegen kann. Dann müsste die nächsthöhere Gerichtsinstanz ein neues Urteil fällen, das genauso ausfallen kann, wie das vorliegende – aber nicht muss.

Direkte Auswirkungen des Urteils

Eine der unmittelbaren Auswirkungen des Gerichtsurteils im Ripple-Fall ist das gestiegene Vertrauen gegenüber Ripple, XRP, der Community und den Anlegern. Die Ungewissheit über die Einstufung von XRP hatte zu erheblicher Marktvolatilität geführt, wobei viele Börsen die Notierung von XRP aufhoben oder den Handel ganz aussetzten.

Jetzt haben die großen Börsen Coinbase, Crypto.com und Kraken den Handel mit XRP-Paaren wieder aufgenommen. Das hat zu einem Anstieg der Nachfrage nach XRP geführt und den Preis in die Höhe getrieben.

Darüber hinaus hat das Urteil auch Auswirkungen auf die gesamte Kryptobranche. Das Gerichtsurteil wird als richtungsweisend angesehen, das einen Präzedenzfall konstituieren könnte, wie digitale Vermögenswerte in den USA handelsrechtlich zu bewerten sind.
Dazu allerdings muss das Urteil rechtskräftig werden, soll heißen: die SEC legt keine Rechtsmittel gegen das Urteil ein. Tut sie das aber, können sich alle Beteiligten und die gesamte Kryptobranche auf zwei bis fünf weitere Jahre quälender Unsicherheit einstellen – alle Beteiligten außer Ripple:
Das Unternehmen würde nämlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seine Koffer packen, die USA verlassen und nach Asien oder in die EU umziehen.

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Godfrey Benjamin ist ein erfahrener Krypto-Journalist, dessen primäres Ziel es ist, jeden über die Perspektiven des Web 3.0 aufzuklären. Seine Liebe zu Krypto wurde während seiner Zeit als ehemaliger Banker geweckt, als er die klaren Vorteile von dezentralem Geld gegenüber traditionellen Zahlungen erkannte.

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