Coinbase sucht Sicherheit vor US-Strafverfolgung – Hongkong bietet sie und auch Binance und Ripple sind willkommen

• Der Legislativrat von Hongkong unterstützt ausländische Kryptobörsen bei der Errichtung eines Firmensitzes in der chinesischen Hafenstadt.
• Coinbase-CEO Brian Armstrong sagte, er erwarte Änderungen in der US-Regulierungspolitik nach den Wahlen 2024 und deutete damit seine Unterstützung für die Republikaner an.

Aus dem nunmehr offen kryptofeindlichen Umfeld in den USA, das durch das jüngste Vorgehen der US-Börsenaufsicht SEC geschaffen wurde, versuchen andere Länder ihren Vorteil zu ziehen. Ausgerechnet China wirbt nun ganz offen mit dem Krypto-Standort Hongkong. Jedenfalls haben die Hongkonger Regulierungsbehörden die Kryptobörse Coinbase und andere eingeladen, sich dort niederzulassen.

Legislativrat Johnny Ng drückte allen „globalen Betreibern des Handels mit virtuellen Vermögenswerten“ wie Coinbase seine Bereitschaft zur Unterstützung und Hilfe aus. Er deutete auch andere Möglichkeiten der Börsennotierung an. Johnny Ng schrieb:

„Ich lade hiermit alle globalen Betreiber von virtuellen Vermögenswerten, einschließlich @coinbase , ein, nach HK zu kommen, um offizielle Handelsplattformen zu beantragen und weitere Entwicklungspläne zu entwickeln. Sie können sich gerne an mich wenden, und ich bin gerne bereit, Ihnen zu helfen.“

Während etliche westliche Länder aggressiv und feindselig gegen Kryptowährungen und damit verbundene Unternehmen vorgehen, hat Hongkong den gegenteiligen Ansatz gewählt. Es ist in den letzten Monaten aktiv geworden und die Regulierungsbehörden haben einen kryptofreundlichen Regulierungsrahmen geschaffen.

Darüber hinaus hat Hongkong seit Juni dieses Jahres auch Privatanlegern den Handel mit den wichtigsten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum erlaubt. Im Januar 2023 brachte der Finanzminister von Hongkong, Paul Chan, das Engagement der Regierung zum Ausdruck, ein stabiles Umfeld für Krypto und Fintech zu schaffen. Seitdem hat Hongkong Regeln und Richtlinien geschaffen, um das Wachstum der Kryptobranche zu unterstützen. Sie konzentrieren sich auf die Umsetzung von Maßnahmen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und die Entwicklung des Sektors zu fördern.

Der neu Krypto-Hub

Mit seinen jüngsten Maßnahmen plant Hongkong, sich als Krypto-Hub in Asien zu etablieren. Huobi und OKX gehören zu den ersten Börsen, die eine Lizenz als Krypto-Dienstleister in der Region beantragt haben. Die offene Einstellung zu digitalen Vermögenswerten hat auch das Interesse globaler Finanzunternehmen geweckt.

Auf der anderen Seite hat die Hongkonger Währungsbehörde HKMA ihre Pläne angekündigt, den Grundstein für eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) zu legen. Die Initiative, die am 9. Juni angekündigt wurde, zielt darauf ab, die Vorteile von CBDCs für alltägliche Transaktionen zu erforschen und den Kunden den Zugang zu Kryptobörsen zu erleichtern. Die HKMA möchte untersuchen, wie CBDCs Zahlungsmethoden verbessern und der Öffentlichkeit mehr Komfort bieten können.

Zu Beginn dieses Jahres wurde berichtet, dass Hongkong die Unterstützung der chinesischen Regierung für die Durchführung von Pro-Krypto-Initiativen hat. Die chinesischen Behörden betonten die Bedeutung der Bemühungen Hongkongs im Krypto-Bereich.

Coinbase wird nicht aus dem lukrativen US-Markt aussteigen

Am Sonntag, den 11. Juni, sagte Coinbase-CEO Brian Armstrong in einem Interview mit dem Wall Street Journal, dass die Krypto-Börse trotz der regulatorischen Problematik keine Pläne habe, den US-Markt aufzugeben. Er sagte jedoch, dass er sich auf Änderungen in der US-Regulierungspolitik nach den Wahlen 2024 freue, weil die Republikaner der Regulierung der Branche gegenüber freundlicher seien.

Ähnlich äußerten sich die Winklevoss-Zwillinge, die Gründer der Gemini-Börse, die meinten, dass der Krieg gegen Kryptowährungen die US-Demokraten die Wahlen 2024 kosten werde.