• Eine Ethereum-Wallet mit 250.000 ETH im Wert von fast 474 Millionen Dollar ist mit Rain Lohmus, dem Gründer der estnischen LHV Bank, verbunden.
• Die Wallet ist seit dem Ethereum ICO von 2014 inaktiv, hat ihren Millionenwert durch Airdrops erhalten und der Eigentümer hat ein kleines Problem: Die Zugangsschlüssel sind weg.

Coinbase-Direktor Conor Grogan hat eine bedeutende Entdeckung gemacht, die eine mysteriöse, wertvolle Ethereum-Wallet mit ihrem wahrscheinlichen Besitzer in Verbindung bringt.

Nach der Untersuchung von SIMETRI Research und der Entschlüsselung von Hinweisen, die in einem kürzlichen Vikerraadio-Interview hinterlassen wurden, hat sich herausgestellt, dass Rain Lohmus, Gründer des estnischen Bankhauses LHV, die unglückliche Seele ist, die die Schlüssel zu der digitalen Schatztruhe verloren hat. Mit einem Hort von 250.000 ETH, der nun einen Wert von kolossalen 474 Millionen Dollar hat, wird Lohmus´ Unglück zu einer öffentlichen Angelegenheit, wie dieser Tweet zeigt:

Die Geschichte von Lohmus´ Ethereum-Wallet ist ein Beweis für das astronomische Wachstumspotenzial der Kryptowährungen. Ursprünglich mit ETH gefüllt, die während des Ethereum Initial Coin Offering (ICO) im Jahr 2014 für nur 75.000 Dollar gekauft wurden, stellt diese Wallet eine Investition dar, die im Wert um das 6.300-fache explodiert ist. Doch trotz des atemberaubenden Wertzuwachses bleiben die digitalen Gelder unerreichbar – ein unknackbarer(?) Safe ohne Schlüssel.

Die pralle Füllung dieser unberührten Ethereum-Wallet wird noch durch die Tatsache verstärkt, dass sie mehr als sechs Millionen Dollar durch Airdrops angesammelt hat. Diese Bonus, die allein für das Eigentum an ETH vergeben werden, haben den bereits prall gefüllten Krypto-Tresor weiter anschwellen lassen. Daher ist Lohmus´ unzugänglicher digitaler Reichtum nicht nur eine Geschichte über frühzeitige Voraussicht bei Investitionen, sondern auch über die zufälligen Gewinne, die in einem dynamischen Blockchain-System anfallen können.

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Plädoyer für kryptografische Forensik

Das Pech von Rain Lohmus hat zu einem offenen Aufruf für Lösungen des Problems geführt. Unter den Vorschlägen ist Lohmus´ eigene, faszinierende Idee, es mit KI zu versuchen, die allerdings erst programmiert werden und mit seinen Erinnerungen in Datenform arbeiten können müsste, um eventuell wieder Zugang zu seiner inzwischen fast halben Milliarde zu bekommen. In einer Welt, in der Kryptowährung und Technologie auf unvorhersehbare Weise miteinander verschmelzen können, unterstreicht Lohmus´ Dilemma die Kehrseite der Virtualität.

Aus einer persönlichen Perspektive dient die Notlage von Rain Lohmus als deutliche Erinnerung daran, wie wichtig es ist, digitale Vermögenswerte nicht nur zu schützen, sondern einen funktionierenden „Backchannel“ offen zu halten.

In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen dem Physischen und dem Virtuellen immer mehr verschwimmen, ist Lohmus´ Geschichte auch eine bittere Lektion in Sachen Datensicherung – denn die Sache mit der KI kann dauern – und ob ein Erfolg überhaupt wünschenswert ist, diese Frage stellt sich nebenbei auch: wenn man es konsequent zu Ende denkt, tauchen vor dem geistigen Auge nämlich auch die Mega-Parties nordkoreanischer und sonstiger Hacker auf, die sich per KI über lukrative Wallets hermachen.