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  • Der Vorsitzende der Commodity Futures Trading Commission hat auf dem All Markets Summit von Yahoo Finance festgestellt, dass Ethereum als Investitionsgut einzustufen ist. 
  • Heath Tarbert stellte hinsichtlich Hard Forks bei Kryptowährungen weiterhin fest, dass „ähnliche digitale Vermögenswerte ähnlich behandelt werden sollten“.

Nachdem die Regulierungsbehörden in den USA im vergangenen Jahr durch Zurückhaltung im Bereich Kryptowährungen aufgefallen sind, kommt nun immer mehr Bewegung in den Prozess. Nachdem die amerikanische Börsenaufsicht, die Securities and Exchange Commission (SEC), kürzlich bestätigte, dass Bitcoin kein Wertpapier ist, hat die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) nun scheinbar eine Entscheidung für die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung getroffen.

Wie der Vorsitzende der CFTC, Heath Tarbert, am Donnerstag auf der Bühne beim All Markets Summit von Yahoo Finance in New York erklärte, ist Ethereum (ETH) seiner Meinung nach ein Investitionsgut („Commodity“) und fällt somit in die Zuständigkeit seiner Behörde (frei übersetzt):

Wir haben uns bei Bitcoin sehr klar ausgedrückt: Bitcoin ist eine Ware. Wir haben bis jetzt noch nichts über Ether gesagt. Es ist meine Meinung als Vorsitzender der CFTC, dass Ether eine Ware ist.

Mit der Aussage bestätigt Tarbert eine frühere Feststellung des SEC-Direktor für Unternehmensfinanzierung William Hinman. Dieser sagte bereits im Juni 2018, dass Ethereum seiner Meinung nach nicht als Wertpapier einzustufen ist, weil das ETH Netzwerk stark dezentralisiert ist. Die Aussage wurde jedoch wenig später vom SEC Vorsitzenden, Jay Clayton, relativiert. Clayton erklärte, dass Hinmans Aussage keine rechtsverbindliche Entscheidung sei. Eine klare Aussage, weder von der SEC, noch der CFTC zu Ethereum blieb danach aus.

Tarbert sagte auch, dass die CFTC eng mit der SEC zusammenarbeite, um die regulatorischen Unklarheiten auf dem Markt zu beseitigen. Mehr Klarheit schaffte Tarbert auch mit der Aussage, dass „ähnliche digitale Vermögenswerte ähnlich behandelt werden sollten“. Mit dieser Aussage bezog sich Tarbert auf Kryptowährungen, die durch Hard Forks entstanden sind (frei übersetzt):

Es liegt nahe, dass ähnliche Vermögenswerte gleich behandelt werden sollten. Wenn der Basiswert, der ursprüngliche digitale Vermögenswert, nicht als Wertpapier bestimmt wurde und daher ein Rohstoff ist, wird der gespaltene Vermögenswert höchstwahrscheinlich derselbe sein.

Sind alle ICO Token ein Wertpapier?

Ebenfalls auf dem All Markets Summit von Yahoo Finance sprach der eben erwähnte William Hinman. Der SEC-Direktor äußerte sich zum Thema Initial Coin Offerings (ICOs) und erklärte laut Yahoo, dass „neu geschaffene Token wahrscheinlich Wertpapiere sind, weil sie mit dem Versprechen vermarktet werden, dass die Vermögenswerte so kultiviert werden, dass sie an Wert gewinnen und später mit Gewinn verkauft werden“ können.

Bitcoin und Ether seien nach Hinmans Ansicht aber keine Wertpapiere, weil sie nicht von einer zentralen Interessengruppe kontrolliert werden. Hinman sagte jedoch auch, dass Kryptowährungen zunächst als Wertpapier ausgegeben und anschließend zum Investitionsgut („Commodity“) werden können. Dies geht mit dem kürzlich veröffentlichten Urteil der SEC einher, indem die Behörde Block.One für den Verkauf von nicht registrierten Wertpapieren im Rahmen des ICOs von EOS verurteilt hatte. Gleichzeitig stellte die SEC aber auch fest, dass die EOS Token mit dem Start des Mainnets den Status als Wertpapier verloren haben.

Warum ist die Einstufung von Bedeutung?

Für alle Kryptowährungen stellt sich die Frage, ob sie als Wertpapier oder Investitionsgut einzustufen sind. Während die Vorschriften von Land zu Land unterschiedlich sind, werden die Auswirkungen in vielen Ländern wahrscheinlich ähnlich sein. Die Einstufung als Wertpapier ist das schlechtere Ergebnis, während die Deklarierung als Investitionsgut das bevorzugte Resultat darstellt.

Dies liegt daran, dass Wertpapiere weltweit stärker reguliert sind. Dementsprechend müssen die Anbieter (Börsen), sowie die Investoren höhere Anforderungen erfüllen.In den USA würde die Klassifizierung als Wertpapier bedeuten, dass die Securities and Exchange Commission zuständig ist, während die CFTC für Investitionsgüter die Kontrollinstanz ist. Sofern eine Kryptowährung als Wertpapier eingestuft wird, müssten sich die Kryptowährungsbörsen bei der SEC registrieren.

Hierfür müssten sie strengere Richtlinien und Verfahren erfüllen, die höhere Kosten verursachen. Da die Börsen sich zudem aus dem Einfluss der Regulierungsbehörden entziehen wollen, würden sie die betroffene Kryptowährung vermutlich einfach aus dem Portfolio entfernen. Für Investoren würde die Einstufung als Wertpapier eine Aufhebung der Anonymität bedeuten, die einige Börsen, wie Binance bieten. Hingegen ist der Commodity-Spotmarkt weitaus weniger reguliert.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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