- Cardano Erfinder Charles Hoskinson gab seine Einschätzung über die Konkurrenten Polkadot, Ethereum, Algorand und Tezos.
- Polkadot’s Gavin Wood habe von Anfang an sehr viel richtig gemacht, und ist angesichts der ähnlichen Ziele ein Rivale.
In einem Interview mit Stefania Barbaglio sprach Charles Hoskinson, der Erfinder von Cardano, kürzlich über in Konkurrenz stehende Krypto-Projekte, wie Polkadot, Ethereum, Algorand und Tezos, sowie andere Projekte, die „er mag“. Der CEO von IOG gab seine persönliche Einschätzung zu Gavin Wood, der Erfinder von Polkadot, und Vitalik Buterin, dem Erfinder von Ethereum:
Polkadot ist das Beispiel dafür, was passiert, wenn kein untrainiertes Genie und ein echter Veteran, der smart ist, etwas entwirft – das ist der Unterschied, den Sie in [Gavin] Wood und Vitalik [Buterin] sehen. Vitalik ist ein unglaublich kluger Kerl […] aber die Sache ist: rohe Intelligenz und Fähigkeiten sind nutzlos […] man braucht wirklich einen Meister, der ihn neu definiert und ihm Disziplin gibt. Wenn man das getan hat, kann er ein Da Vinci werden.
Laut Hoskinson haben Polkadot und dessen Gründer einen pragmatischeren Ansatz gewählt und fahren damit sehr gut. Das Polkadot-Team habe nicht alles komplett neu erfunden. Sie bauen auf bestehenden, soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen auf. „Sie verwenden unseren Konsens-Algorithmus, Ouroboros, den sie modifiziert haben, um bessere Eigenschaften für ihr Ökosystem zu haben“, wie Hoskinson hinzufügte.
Wir sind natürlich in gewisser Hinsicht Konkurrenten […] aber abgesehen von den persönlichen Dingen, gibt es einen professionellen Respekt vor dem Polkadot-Team und dem, was sie getan haben. […]
Zudem setze Polkadot auf einen Sharding-Mechanismus, der wesentliche einfacher zu implementieren ist, als der von Ethereum, auch wenn er zunächst nicht ganz so leistungsfähig sein wird. Letztlich sei Gavin Wood von Anfang an den richtigen Weg gegangen, während Ethereum noch immer zu viel in Parallel versucht:
Wir hätten nicht diese massiven Gasgebühren, und es wäre deutlich schwieriger für mich, gegen Ethereum zu konkurrieren. Aber stattdessen haben sie sich entschieden, mit dieser unglaublich komplexen Roadmap zu gehen, die wie eine Roadmap zur Hölle ist, da es so viel Zeug gibt, so viele sich bewegende Teile. […]
Eine Menge Dinge können dabei schief gehen. […] Wir haben den gleichen Fehler mit Cardano gemacht, wir haben viel zu viel zu schnell versucht. […] das hat uns eine Menge Jahre gekostet und ich habe diesen Preis bezahlt.
Hoskinson über Algorand, Tezos und andere
Gegenüber Silvio Micali, dem Gründer von Algorand, drückte Hoskinson großen Respekt aus. Micali habe den Luxus am MIT und dort der „große Mann“ zu sein. „Vieles, was wir benutzen, hat er mit erfunden“, sagte der Cardano Erfinder. Zudem habe sich Micali „sehr weise einem Business-Entwicklungsteam angeschlossen und ein gutes Entwicklerteam“ aufgebaut, „das großartigen Code schreibt“.
Allerdings glaubt Hoskinson, dass Algorand einen entscheidenden Fehler gemacht habe, der nun verhindert, dass das Projekt eine breitere Adaption und der ALGO Token eine höhere Liquidität besitzt:
Ich denke, der einzige Fehler, den sie gemacht haben, ist die Token-Verteilung. Ich habe vor Jahren mit ihm [Silvio Micali] zu Abend gegessen und gesagt: ‚Silvio, du solltest in Betracht ziehen, einen Airdrop auf Bitcoin zu machen‘, […] anstatt eine neue Distribution zu machen.
Hätte er das getan, denke ich, wäre Algorand stattdessen wahrscheinlich bei einer Marktkapitalisierung von mindestens 5 bis 10 Milliarden Dollar und hätte viel mehr Akzeptanz und Liquidität. Es ist wirklich schwer, ein neues Ökosystem in diesem Markt zu etablieren.
Obwohl sich der Cardano Erfinder aus der Tezos-Community einem „unerbittlichen“ Hass gegenüber sieht, schätzt er das Projekt und dessen Ideen sehr:
Sie hatten einige großartige Ideen. Ihre Gemeinschaft hasst mich mit einer unerbittlichen Leidenschaft. […] Auf der anderen Seite habe ich immer positive Dinge über die Roadmap Vision und das Projekt gesagt. Ich mag Ocaml, es ist eine großartige Programmiersprache, ich liebe, was sie mit formalen Methoden gemacht haben, ich liebe es wirklich, dass es andere Leute gibt, die über Governance nachdenken, so wie wir es tun.
Des Weiteren hält Hoskinson viel von seinem Partner Ergo, ein kleines russisches Start-up, welches „es verdient hätte“ in der Top 20 bis Top 30 zu sein. Darüber hinaus sind laut Charles Hoskinson auch Cosmos, Ethereum Classic, Dash und Horizen Projekte mit guten Ideen:
Was ich sonst noch mag? Ich kenne auf jeden Fall Jae Kwon und die Jungs von Cosmos, die immer vernünftige Dinge sagen. Wir arbeiten offensichtlich mit Ethereum Classic […] Ich mag wirklich, was Dash gemacht hat. Sie waren einer der ersten, die Treasuries gemacht haben, und natürlich mögen wir die Horizen-Jungs, die uns einen Vorwand gegeben haben, um Privatsphären-Sachen zu machen, und wir haben eine riesige Menge davon gelernt.