- Vitalik Buterin, Mitgründer und leitender Entwickler von Ethereum, hat einen Vorschlag, den er als „multidimensionales EIP-1559 bezeichnet, um das Problem der Transaktionskosten zu lösen.
- Der Vorschlag muss noch von der Community angenommen werden, deren Aufmerksamkeit im Moment auf das bevorstehende ETH 2.0 gerichtet ist.
Einmal mehr bietet Ethereum-Chefentwickler Vitalik Buterin eine Möglichkeit an, wie das Netzwerk aus seiner Gasgebühren-Problematik herauskommen könnte.
Der „Multi-dimensionale EIP-1559“–Vorschlag, wie
Buterin ihn nennt, wurde in einem Blogpost vom 5. Januar detailliert vorgestellt. Er basiert auf der Tatsache, dass verschiedene Ressourcen auf der Ethereum Virtual Machine (EVM) unterschiedliche Mengen an Gasverbrauch haben. Buterin merkte an, dass es unterschiedliche Grenzen für kurzfristige Burst-Kapazitäten im Vergleich zur Deckung der „Grundlast“ in der EVM gibt. Als Beispiele nannte er die Speicherung von Blockdaten, die Speicherung von Zeugendaten und die Änderung der Blockstatusgröße.
„Das derzeitige System, bei dem alle Ressourcen zu einer einzigen mehrdimensionalen Ressource („Gas“) zusammengefasst werden, wird diesen Unterschieden nur unzureichend gerecht.“
Wenn diese verschiedenen Ressourcen in Bezug auf den Ethereum-Gasverbrauch als Einheit behandelt werden, führt die falsche Ausrichtung der Grenzwerte zu „sehr suboptimalen Gaskosten“, so Buterin.
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Neuer Vorschlag zur Deckelung der Transaktionskosten
Im Wesentlichen bietet der Vorschlag zwei mögliche Lösungen, die Buterin „multidimensionale Preisgestaltung“ nennt. „Mischkalkulation“ hätte es vielleicht auch getan.
Im August letzten Jahres führte Ethereum EIP-1559 als Teil des Londoner Upgrades ein. Damit wurde die Planbarkeit der Gasgebühren durch das Angebot einer festen Grundgebühr verbessert. Darüber hinaus wurden seit der Einführung 1,36 Millionen ETH – etwa 4,7 Milliarden Dollar zum aktuellen Kurs – verbrannt, wie der Burn Tracker zeigt.
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Die erste Lösung, die Buterin vorschlägt, baut auf dieser Verbesserung auf. Sie sieht vor, die Grundgebühr für jede Ressourceneinheit, etwa Verbindungsdaten und Speicherplatz, durch die gesamte Grundgebühr zu teilen. Theoretisch würde dies zu einem Bruchteil der ursprünglichen Gebühr führen.
Die zweite, komplexere Lösung verwendet ebenfalls Grundgebühren, beinhaltet aber Burst-Limits für jede Ressource. Außerdem gäbe es „Prioritätsgebühren“, die sich durch Multiplikation eines bestimmten Prozentsatzes mit der Grundgebühr ergeben würden.
Nachteil des neuen Vorschlags
Die Schwäche dieses Systems besteht laut
Buterin darin, dass „die Blockersteller nicht einfach Transaktionen in der Reihenfolge der Gebühren-pro-Gaseinheit akzeptieren können“. So müssten sie Ausgleichsberechnungen vornehmen und zusätzliche mathematische Aufgaben lösen.
Ob die Community den Vorschlag annehmen wird, ist im Moment unklar, da sich ein Großteil ihrer Aufmerksamkeit auf ETH 2.0 konzentriert. Das Andocken des Ethereum MainNet an die Proof-of-Stake (PoS) Beacon-Chain, wird laut einer früheren Ankündigung Buterins voraussichtlich in der ersten Hälfte 2022 stattfinden. Derzeit finden die Tests im Kintsugi-Testnetz statt.