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  • Bitcoin SV ist einer der umstrittensten Token im Bereich der Kryptowährungen und hat in den letzten Monaten durch Delistings und 51-Prozent-Angriffe für Schlagzeilen gesorgt.
  • Und dann ist da noch Craig Wright, der de-facto-Leiter des BSV-Ökosystems, der sich durch seine Behauptung, Satoshi Nakamoto zu sein, eine ganze Reihe von Feinden gemacht hat.

Es wird schwer sein, eine Kryptowährung zu finden, die kontroverser diskutiert wird als Bitcoin SV. Seit der Abspaltung von Bitcoin Cash im Jahr 2018 hat es BSV geschafft, aus allen möglichen Gründen Aufmerksamkeit zu erregen – vor allem durch Craig Wright, der Schlüsselfigur in all den Irrungen und Wirrungen. Er wendet sich gegen die gesamte Kryptobranche, mit 51-Prozent-Angriffen und vielem mehr. Wird das Kryptoprojekt zu hart beurteilt und hat es eine Zukunft, oder sollte man es einfach vergessen?

Die 51-Prozent Attacken

Bitcoin SV gehört nicht zu den Projekten, die häufig für Schlagzeilen sorgen, wie Ethereum oder sein Vorgänger Bitcoin. Aber wenn es das tut, scheint es sie aus den falschen Gründen zu machen.

Ein Paradebeispiel dafür ist die jüngste Flut von Angriffen 51-Prozent-Angriffen auf das Projekt. Zwischen dem 24. Juni und dem 9. Juli kam es zu vier Angriffen, die alle von einem Unternehmen durchgeführt wurden, das sich Zulupool nennt, zumindest nach Angaben der dem BSV angeschlossenen Bitcoin Association. Anfang August kam es zu einem weiteren Angriff, dem fünften innerhalb von drei Monaten, der immer noch von derselben Entität ausging.

BSV ist was nach der Zahl der Miner und der Hash-Rate eine kleine Chain und deswegen viel leichter angreifbar als etwa Bitcoin, das über eine 150-mal höhere Rechenleistung verfügt.

Um die Situation für das Projekt noch schlimmer zu machen, gab Binance nach den Angriffen bekannt, dass es seinen BSV-Mining-Pool bis Ende Juli abschalten wird. Der Binance-Pool trug zu etwa 8% der gesamten BSV-Rechenleistung bei, und durch seinen Rückzug wurde BSV noch angreifbarer.

Am umstrittensten an Bitcoin SV ist jedoch Craig Wright, der selbsternannte Satoshi Nakamoto.

Mehr zum Thema: BSV verliert 5%, nachdem das Netz zu 51% angegriffen wurde

Craig Wright – selbsternannter Nakamoto?

Wright erklärte vor Jahren, er sei Satoshi Nakaomoto, und es überrascht nicht, dass ihm nicht viele glaubten. Doch führende Köpfe der Kryptobranche haben ihn als Fälscher und Lügner bezeichnet. Dazu gehört Vitalik Buterin, der Gründer von Ethereum, der ihn auf einer Konferenz vor einigen Jahren als Betrüger bezeichnete.

Vitalik Buterin Etherium founder calls Craig Wright a FRAUD at Deconomy

Doch das war für die BSV-Anleger offenbar kein großes Problem. Das eigentliche Problem entstand, als Wright begann, sich mit Personen wie „Cobra“, dem anonymen Eigentümer der Website Bitcoin.org, über die Rechte am Bitcoin-Whitepaper zu streiten.

Diese Rechtsstreitigkeiten führten dazu, dass einige große Börsen sich gegen Wright stellten und Bitcoin SV aus dem Angebot nahmen.

Beispielsweise ist Jesse Powell, CEO von Kraken, ein scharfer Kritiker von Wright und nahm BSV im April 2019 von der Liste. Er sagte: „Die Leute hinter BSV haben ein Verhalten an den Tag gelegt, das völlig gegen alles gerichtet ist, wofür wir bei Kraken und die breitere Krypto-Community stehen.“

Einen Tag zuvor hatte Binance angekündigt, dass es eine ähnliche Haltung gegenüber BSV einnehmen würde. CEO Changpeng Zhao hatte damit gedroht, BSV von der Liste zu nehmen, wenn Wright seine rechtlichen Schritte gegen bestimmte Personen in der Bitcoin-Community weiter betreibt – Und er hat es durchgezogen und den Token wegen seiner persönlichen Haltung gegen Wright von der Liste genommen, auf Kosten Tausender ehrlicher Investoren.

Erik Voorhes, ein langjähriger Krypto-Unternehmer, drückte seine Solidarität mit aus und kündigte an, dass seine Plattform ShapeShift BSV ebenfalls von der Liste nehmen würde.

Und es sind nicht nur die großen Börsen, die BSV von der Liste gestrichen haben, auch kleinere Börsen sind aufgesprungen. Im Januar dieses Jahres kündigte Independent Reserve, eine australische Börse, an, dass sie BSV aufgrund des „kontroversen Verhaltens ihres Teams“ ebenfalls von ihrer Plattform nehmen würde.

Später erklärte der CEO einer Börse den Grund für die Einstellung der Börsennotierung mit den Worten:

„Das Verhalten der Teams, die hinter BSV stehen, widerspricht diesen Idealen völlig, indem es wiederholt Fehlinformationen verbreitet und unbegründete Drohungen gegen die Community ausspricht. […] Dies sind die Handlungen eines Tyrannen und das muss aufhören.“

Gigabyte-Blöcke und das Überholen von Ethereum – die andere Seite von BSV

Bitcoin SV ist sicherlich umstritten und Wright wird auch weiterhin viele Feinde haben und sich neue machen. Gleichwohl hat sich BSV zu einem der stabilsten Ökosysteme entwickelt. Leider bleibt dies unbemerkt.

BSV spaltete sich von Bitcoin Cash vor allem deshalb ab, weil es keinen Konsens darüber gab, ob Bitcoin eine begrenzte Blockgröße haben sollte. Ironischerweise hatte sich das Bitcoin Cash-Team von Bitcoin abgespalten, weil es größere Blöcke wollte – nur nicht zu groß, wie es scheint.

BSV hat auf dieser Idee der unbegrenzten Blockgröße aufgebaut und produziert weiterhin sehr große Blöcke, manchmal bis zu einem Gigabyte groß. Zum Vergleich: Bitcoin hat seine Blockgröße auf 1 Megabyte begrenzt. Mit seiner viel größeren Blockgröße will BSV, mehr Transaktionen pro Block verarbeiten und dadurch eine viel größere Durchsatzkapazität als seine Konkurrenten  haben.

Laut der Bitcoin Association stellte BSV Anfang August mit 45 MB den Rekord für die höchste durchschnittliche tägliche Blockgröße in einem Bitcoin-Netzwerk auf. Laut BitInfoCharts hat BSV kürzlich Ethereum bei der Anzahl der Transaktionen überholt. BSV verarbeitet mehr als doppelt so viele Transaktionen wie Ethereum, wie unten dargestellt.

Die Die Fähigkeit, mehr Transaktionen zu verarbeiten, ist das eine, aber man braucht auch genügend Kunde, die diese Fähigkeit nutzen – aber BSV scheint eine ausreichend große Community dafür zu haben.

Einem Blogbeitrag von Unbound Capital zufolge hat ein auf BSV aufgebautes Spiel namens Crypto Fights allein mehr Transaktionen verarbeitet als das gesamte Ethereum-Netzwerk. Ironischerweise hat das Unternehmen, das hinter dem Spiel steht, es zuerst auf Ethereum eingesetzt, ist dann aber zu BSV migriert, nachdem es festgestellt hat, dass Ethereum nicht die gleiche Vision wie BSV hat.

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John Kiguru ist ein versierter Redakteur mit einer starken Affinität für alles, was mit Blockchain und Krypto zu tun hat. Mit seiner redaktionellen Expertise bringt er Klarheit und Kohärenz in komplexe Themen im Bereich der dezentralen Technologie. Mit einer akribischen Herangehensweise verfeinert und verbessert John die Inhalte und stellt sicher, dass jeder Beitrag bei den Lesern ankommt. John hat an der Universität von Nairobi einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft, Management, Marketing und verwandten Dienstleistungen erworben. Sein akademischer Hintergrund bereichert seine Fähigkeit, komplizierte Konzepte im Bereich Blockchain und Kryptowährungen zu verstehen und zu vermitteln.

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