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  • Christopher Hamilton wird der Mittäterschaft am seinerzeit spektakulären Onecoin-Betrug beschuldigt, durch den Anleger um Milliarden Dollar gebracht wurden.
  • Der Versuch des mutmaßlichen Geldwäschers, seine Auslieferung an die USA zu verhindern, ist gescheitert, weil sein Antrag auf Strafverfolgung in Grossbritannien  abgelehnt wurde.

Ein britisches Gericht hat damit den Weg frei gemacht zur Auslieferung Hamiltons in die USA. Die US-Behörden halten ihn für eine zentrale Figur in dem seinerzeit spektakulären Onecoin-Betrug, der auf einem Schneeballsystem beruhte, mit dem weltweit Anleger um Milliarden Dollar betrogen worden waren.

Einem Bericht von LAW360 zufolge wurde der Antrag des mutmaßlichen Geldwäschers, das Auslieferungsersuchen der USA abzulehnen am 30. August abgelehnt. Er hatte versucht, das Gericht davon zu überzeugen, dass er in Großbritannien strafrechtlich verfolgt werden müsse, da der Großteil des Betrugs außerhalb der USA begangen worden war.

Die Londoner Polizei hatte ihre Ermittlungen in dieser Angelegenheit jedoch 2019 eingestellt. Entweder sah man keine Möglichkeit von zu einer Verurteilung führenden Ermittlungen, oder man war nicht an einer strafrechtlichen Aufarbeitung des OneCoin-Betrugs interessiert – warum auch immer. Der zuständige Richter, der die Auslieferung von Christopher Hamilton jetzt ermöglichte teilte dazu mit:

„Es gibt keine Anzeichen und noch weniger Gewissheit für eine Strafverfolgung hier im Vereinigten Königreich. Unabhängig davon, wo sich die Opfer aufhalten, liegt es in ihrem Interesse, dass die Täter strafrechtlich verfolgt werden und nicht, dass sie nicht verfolgt werden. Dieser Faktor spricht für eine Auslieferung.“

Hamilton soll nun in den USA angeklagt werden, weil er geholfen haben soll, 105 Millionen Dollar, die durch den OneCoin-Betrug erbeutet worden waren, über Scheinfirmen zu waschen.

Zuvor hatte dasselbe Gericht einem gleichartigen Antrag von Robert McDonald, der wie Hamilton im Zusammenhang mit dem OneCoin-Betrug in die USA ausgeliefert werden sollte, aus humanitären Gründen stattgegeben. McDonald hatte das Gericht gebeten, die Situation seiner chronisch kranken Frau zu berücksichtigen, da er die Hauptpflegeperson sei und seine Auslieferung sein Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens in unfairer Weise verletzen würde. Bei der Bewilligung des Antrags stellte der Richter ausdrücklich fest:

„Es gibt keine offensichtlichen Beweise für einen finanziellen Gewinn von Robert MacDonald, oder Anzeichen für einen verschwenderischen Lebensstil, was bedeutet, dass die Anklage gegen ihn möglicherweise fallen gelassen werden könnte.“

Der nun vor der Auslieferung stehende Hamilton hat noch die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Das OneCoin Schneeballsystem

Die OneCoin-Saga ist mit Abstand einer der schlimmsten kriminellen Skandale der Kryptobranche. Angeführt von der inzwischen mit internationalem Haftbefehl gesuchten Bulgarin Ruga Ignatova, genannt „Cryptoqueen“ begann OneCoin 2014 als ohnehin dubioses Multi-Level-Marketing-Unternehmen, bevor es in die Kryptobranche wechselte. Über drei Millionen Geschädigte hatten in die Kryptowährung „One Coin“ und eine Reihe anderer „Finanz-Produkte“ investiert, die eine ganz besondere Spezialität gemeinsam hatten: Sie existierten nicht.

Im Juni 22 setzte das FBI Ruga Ignatova auf die Liste der meistgesuchten Personen. Die „Cryptoqueen“ soll Anleger mit dem OneCoin-Schneeballsystem um mehr als vier Milliarden Dollar betrogen haben. Im August 22 wurde sie auch von Europol ganz oben auf die Liste gesuchter Personen gesetzt.

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John Kiguru ist ein versierter Redakteur mit einer starken Affinität für alles, was mit Blockchain und Krypto zu tun hat. Mit seiner redaktionellen Expertise bringt er Klarheit und Kohärenz in komplexe Themen im Bereich der dezentralen Technologie. Mit einer akribischen Herangehensweise verfeinert und verbessert John die Inhalte und stellt sicher, dass jeder Beitrag bei den Lesern ankommt. John hat an der Universität von Nairobi einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft, Management, Marketing und verwandten Dienstleistungen erworben. Sein akademischer Hintergrund bereichert seine Fähigkeit, komplizierte Konzepte im Bereich Blockchain und Kryptowährungen zu verstehen und zu vermitteln.

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