• Südafrika bereitet sich auf den BRICS-Gipfel vor, auf dem über die Erweiterung des Wirtschaftsblocks beraten werden soll.
• Die BRICS-Staaten wollen die Vorherrschaft US-Dollars brechen und eine – oder mehrere – Alternativen finden.

Südafrika, das in diesem Jahr den BRICS-Gipfel ausrichtet, hat eine Liste von 23 Ländern veröffentlicht, die unmittelbar zum Beitritt bereit sind. Die südafrikanische Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, Naledi Pandor, informierte am Montag, den 7. August, über den Eingang neuer Bewerbungen.

Der BRICS-Gipfel soll vom 22. bis 24. dieses Monats in Johannesburgstattfinden. Pandor erwähnte, dass die Vertreter der BRICS-Staaten während des Gipfels einen einzigartigen Bericht über die Grundsätze für die Erweiterung der Vereinigung und eine Liste von Ländern erhalten werden, die an einem Beitritt zu der Wirtschaftsgruppe interessiert sind. Pandor fuhr fort:

„Es sind die Staats- und Regierungschefs, die die endgültige Entscheidung in dieser Frage treffen werden. Wir erinnern uns, dass Südafrika das erste Land war, das nach der Gründung der Vereinigung aufgenommen wurde. Als BRICS-Vorsitzender wird Südafrika auf dem Gipfel über das Erweiterungsmodell und dessen Grundsätze und Kriterien verhandeln. Wir bewegen uns allmählich auf einen Konsens über die BRICS-Erweiterung zu und hoffen, dass dieser auf dem Gipfel erreicht wird.“

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat mit Unterstützung der anderen BRICS-Staats- und Regierungschefs 67 Staats- und Regierungschefs aus Afrika, Lateinamerika, Asien und der Karibik zu dem Gipfel eingeladen.

Außerdem werden 20 Vertreter wichtiger internationaler Organisationen teilnehmen, darunter der UN-Generalsekretär, der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union und der Präsident der „BRICS-Hausbank“, der New Development Bank. Eingeladen sind auch die Leiter der regionalen Wirtschaftsgemeinschaften und Finanzinstitutionen Afrikas, das Sekretariat der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone und der Geschäftsführer der Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union.

Mit dem Aufstieg der BRICS soll die Dollar-Dominanz enden

Am 3. August veröffentlichte das Lowy Institute, eine unabhängige Denkfabrik für internationale Politik, einen Artikel mit dem Titel „De-dollarization: Shifting Power between the US and BRICS“. Michael Roach, der Autor des Artikels, stellte fest, dass die Vorherrschaft des Dollars zu Ende gehe.

Er erklärte weiter, dass die USA im Jahr 2021, als Saudi-Arabien und Russland ein Militärabkommen unterzeichneten, ihre exklusive Rolle als Beschützer Saudi-Arabiens verloren haben. Auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos hatte der saudiarabische Finanzminister außerdem mitgeteilt, er sei offen für den Handel mit anderen Währungen als dem US-Dollar, was eine Abkehr vom Dollar impliziert.

Der Analyst wies auch darauf hin, dass der russische Präsident Wladimir Putin auf dem BRICS-Gipfel 2022 die Schaffung einer „internationalen Reservewährung“ ankündigt hatte. Es gab Gerüchte, dass die BRICS-Staaten eine gemeinsame, durch Gold gedeckte Währung in Betracht ziehen. Leslie Maasdorp, Vizepräsident und Finanzvorstand der New Development Bank, erklärte jedoch letzten Monat, dass jede Alternative zum US-Dollar ein „mittel- bis langfristiges Ziel“ sei.

In seinem jüngsten Beitrag erklärte das Lowly Institute, die Zentralbanken weltweit würden bereits Goldreserven anhäufen. Roach betonte, dass die Länder sich für ein neues internationales System positionieren. Er sagte:

„Wenn die Abhängigkeit vom US-Dollar abnimmt, werden die Zentralbanken beginnen, ihre Dollarreserven abzustoßen. Das wird zu einer Hyperinflation und einem Anstieg der Zinsen führen, um den Kaufkraftverlust auszugleichen, und zu swchwindenden Vermögen, was den Niedergang der USA weiter beschleunigen wird.“

Im Übrigen prüfen die BRICS-Staaten schon jetzt die Verwendung lokaler Währungen für grenzüberschreitende Zahlungen, um die Abhängigkeit vom Dollar zu verringern.