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  • Saudi-Arabien führt Gespräche über einen Beitritt zur New Development Bank (NDB).
  • Das Bank-Management hatte kurz zuvor mitgeteilt, man wolle den Anteil der Kredite in Landeswährungen von 22% auf 30% erhöhen.

Die Saudi-Arabische Regierung führt derzeit Gespräche über eine Mitgliedschaft in der New Development Bank (NDB), die früher als BRICS-Entwicklungsbank firmierte und wäre bei einem Beitritt das neunte Mitglied der Gruppe, wie aus einem Bericht der Financial Times hervorgeht.

Die NDB mit Sitz in Shanghai wurde von den BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gegründet.

Die Gespräche mit den Saudis finden zu einem Zeitpunkt statt, an dem die NDB ihre Finanzierungsmöglichkeiten auf ihrer in dieser Woche stattfindenden Jahrestagung bewerten will. Die Financial Times wies darauf hin, dass die Überlegungen von den Sanktionen beeinflusst werden, die gegen Russland wegen seines Überfalls und den folgenden Vernichtungskrieg gegen die Ukraine verhängt wurden. Aus Bankkreisen heißt es:

„Im Nahen Osten messen wir dem Königreich Saudi-Arabien große Bedeutung bei und wir führen derzeit einen qualifizierten Dialog.“

Vertreter aus Riad waren jedoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Aufnahme Saudi-Arabiens wird einerseits die Verbindungen zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt stärken. Sie würde der BRICS-Bank auch Zugang zu Kapital aus der weltweit zweitgrößten Ölproduktion verschaffen.

Laut Ashwani Muthoo, Generaldirektor des unabhängigen Bewertungsbüros der NDB, sind die Möglichkeiten der Mittelbeschaffung „das Wichtigste im Moment“. Man habe Mühe, Ressourcen zu mobilisieren, fügte er hinzu. Muthoo wollte sich zwar nicht zu den Gesprächen der NDB mit Saudi-Arabien äußern, erwähnte aber, dass seine Abteilung derzeit „alternative Instrumente und Währungen“ prüfe um die Einnahmen der Bank zu erhöhen.

Die NDB wurde 2015 von den fünf BRICS-Ländern gegründet, um eine Alternative zu westlich dominierten Finanzinstitutionen ähnlicher Art zu schaffen. Seit ihrer Gründung hat die Bank rund 33 Milliarden Dollar in Form von Darlehen für fast 100 Entwicklungsinitiativen bereitgestellt und die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bangladesch als neue Mitglieder aufgenommen.

BRICS-Bank bietet mehr Kredite in lokalen Währungen an

Auf der Jahrestagung der New Development Bank, erklärte Bank-Chefin Dilma Rousseff am Dienstag, dass die Bank den Anteil der Kredite in Lokalwährungen von derzeit 22 auf 30 Prozent erhöhen wolle. Darüber hinaus will die Bank mehr Initiativen in lokaler Währung finanzieren, um die Wechselkursschwankungen abzumildern. Gegenwärtig rechnet die Bank hauptsächlich in US-Dollar.

In Gesprächen mit den Medien sagte Rousseff,

„Wir müssen ein diversifiziertes globales Währungssystem schaffen … Es ist unwahrscheinlich, dass in Zukunft eine einzige Währung das Währungssystem der Welt dominieren kann. Wir werden sehen, dass mehr lokale Währungen für die Abwicklung des Handels verwendet werden.“

Die Bemerkung der Präsidentin über die Finanzierung in lokalen Währungen erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und der angespannten Beziehungen zwischen den westlichen Ländern und China.

BRICS - China's New Alliance Will FAIL

Die Abhängigkeit der NDB von Russland, das einen Anteil von 19 % an der Bank hält, hat ernsthafte Bedenken aufkommen lassen. Die Kreditwürdigkeit der Bank wurde von der Ratingagentur Fitch im Juli letzten Jahres von Doppel-A plus auf Doppel-A herabgestuft. Die Agentur warnte, dass der Zugang der Bank zum US-amerikanischen Dollar-Anleihemarkt aufgrund eines „Reputationsrisikos“ eingeschränkt sein könnte. Infolgedessen sah sich die NDB gezwungen, ihr Russland-Engagement, das sich auf 1,7 Milliarden Dollar bzw. 6,7 Prozent ihres Gesamtvermögens belief, auszusetzen und die Finanzierung neuer Projekte in Russland einzustellen.

In einem kürzlich geführten Interview mit dem chinesischen Nachrichtensender CGTN sagte Rousseff:

„Es ist notwendig, Wege zu finden, um das Wechselkursrisiko und andere Probleme zu vermeiden, wie die Abhängigkeit von einer einzigen Währung, wie dem US-Dollar.“

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James widmet sich der Entmystifizierung komplizierter technologischer Konzepte. Sein scharfes Auge für Details hat ihn zu einer vertrauenswürdigen Stimme im Bereich dezentraler Technologien gemacht. Mit seiner jahrelangen Erfahrung verfasst er spannende Artikel, Analysen mit Tiefgang.

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