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  • Eine neue Untersuchung von BitMEX zeigt, dass die Nutzung von privaten Zahlungskanälen im Bitcoin Lightning Network wesentlich höher ist, als gedacht.
  • Die Studie deutet aber auch darauf hin, dass das Lightning Network eine geringere Privatsphäre, als erwartet, bietet.

Innerhalb der Bitcoin Community genießt das Lightning Network den Ruf, nicht nur schnellere Transaktionen zu ermöglichen, sondern auch den Datenschutz zu erhöhen. Wie eine neue Untersuchung von BitMEX zeigt, werden diese Erwartungen wahrscheinlich nicht erfüllt werden können. Forscher der Krypto-Derivateplattform BitMEX haben angedeutet, dass die Vorteile des Datenschutzes und der Skalierbarkeit des Lightning Network (LN) geringer sind als erwartet.

Allerdings gibt es auch positive Nachrichten. Laut dem Bericht haben die erhobenen Daten zur Nutzung des Lightning Networks die Erwartungen übertroffen. Im Gegensatz zu öffentlich einsehbaren Websites, die Statistiken zum LN liefern, hat BitMEX dafür nicht nur die öffentlichen Zahlungskanäle, sondern auch die privaten Kanäle, dessen Datenerhebung wesentlich schwieriger ist, analysiert.

Hierzu hat das BitMEX Team die nicht kooperativen Kanalschließungen zur Rate gezogen. Diese passieren dann, wenn ein Lightning Network Node die Schließung eines Zahlungskanals initiiert. Die bisher über den Zahlungskanal (off-chain) stattgefundenen Transaktionen werden dann in die Blockchain geschrieben. Seit dem Launch des LN haben etwa 60.000 solcher Transaktionen stattgefunden.

bitmex lightning network
Source: https://blog.bitmex.com/lightning-network-part-6-over-60000-non-cooperative-channel-closures/

Diese Zahl ist deutlich höher, als von den Forscher von BitMEX erwartet. Die Forscher rechneten mit 30.000 nicht kooperativen Kanalschließungen, stattdessen wurden aber 60.000 entdeckt.

Unsere Datenbank zeigt, dass nicht-kooperative Kanalschließungen relativ häufig vorkommen und dass die Nutzung des Netzes höher ist als erwartet.

Auf Reddit wurde über die Ursachen der hohen Anzahl gerätselt. Demnach könnten Entwickler und Privatpersonen eine nicht zu vernachlässigende Anzahl zu Testzwecken eröffnet und geschlossen haben. BitMEX schätzte außerdem, dass fast 4.000 Bitcoin seit Beginn des Lightning Networks transferiert wurden, wobei dies Gelder ausschließt, die sich noch in privaten Lightning Kanälen befinden.

Bitcoins Lightning weniger anonym, als gedacht?

Die Ergebnisse der Studie könnten darauf hindeuten, so BitMEX, dass nicht-kooperative Schließungen im Verhältnis zu kooperativen Schließungen häufiger vorkommen, als die Gemeinschaft dachte. Hieraus schlussfolgert BitMEX:

Die Tatsache, dass nicht-kooperative Schließungen häufiger vorkommen als viele dachten, bedeutet, dass die Vorteile des Lightning Netzwerks in Bezug auf Datenschutz und Skalierbarkeit geringer sind als viele erwartet haben. Allerdings könnten Bitcoin-Protokoll-Upgrades und Lightning-Protokoll-Upgrades diese Art der Analyse in Zukunft schwieriger machen. Gleichzeitig könnte die Häufigkeit von nicht kooperativen Schließungen sinken, wenn die Anwender mehr über die Nutzung des Lightning Networks lernen und sich der Lightning Wallets verbessert.

Letztlich bietet das Lightning Network, laut BitMEX, eine geringere Privatsphäre, als erwartet. Die Studie habe die Grenzen des Lightning Network aufgezeigt:

Obwohl der Datenschutz durch Lightning im Vergleich zu On-Chain-Transaktionen stark verbessert wird, ist es wahrscheinlich, dass Blockchain-Überwachungsdienste und Block-Explorer nicht-kooperative Schließungen und Strafzahlungen identifizieren und veröffentlichen können, so wie wir es getan haben.

Trotz der erfreulichen Daten bleibt das Lightning Network weiterhin experimentell und ist nicht frei von Kritik. Eine im November veröffentlichte Studie der Universität von Budapest bescheinigte dem Lightning Network große Mängel hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit. Laut der Studie ist der Anreiz (durch Gebühren) zu gering, um einen Routing Node zu betreiben.

Zudem ist im Juni 2019 ein kritischer Fehler im Code des Bitcoin Lightning Networks entdeckt worden, wodurch Angreifer einen Zahlungskanal mit einer „fake“-Transaktion öffnen und anschließend die Bitcoin des Peers stehlen konnten. Für 2020 sind jedoch wesentliche Verbesserungen und Erweiterungen für das LN geplant, wie ein Core Entwickler von Bitcoin kürzlich preisgab.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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