• Es ist naheliegend, dass die Kapitulation der Miner, stagnierende Stablecoin-Emission und Abflüsse aus den BTC-ETFs die Hauptfaktoren für den Bitcoin-Rückgang sind.
• Demnach müsste der Verkaufsdruck von Minern und ETFs reduziert werden, damit sich der Kurs wieder erholen kann.

Bitcoin setzt seinen Abwärtstrend fort, da der Verkaufsdruck langsam die Gewinne des Jahres bis heute auffrisst und die 30-Tage-Rendite auf -2 % bringt. Bei Redaktionsschluss wurde Bitcoin bei 65.000 Dollar gehandelt, nachdem er in den letzten sieben Tagen um 3,5% gefallen war.

Bei der Untersuchung der Faktoren, die für diesen unerwarteten Marktrückgang verantwortlich sind, stellte der On-Chain-Analyst CryptoQuant fest, dass die Kapitulation der Miner, die stagnierende Emission von Stablecoins und die erheblichen Abflüsse aus den großen Bitcoin-ETFs die Hauptgründe sind.

Laut CryptoQuant sind die Einnahmen der Miner um 55% zurückgegangen, was die Miner dazu zwang, ihre Bestände zu liquidieren, um ihre Betriebskosten zu decken. Bei der Untersuchung dieser Behauptung deckte Crypto News Flash auf, dass mehr als 1.200 BTC von Minern verkauft wurden, was den höchsten in zwei Monaten verzeichneten Betrag darstellt.

Am 9. Juni wurden mehr als 3.000 BTC (209 Mio. $) von Minern an Börsen verschoben, wobei der Großteil vom btc.com-Mining-Pool zu Binance ging. Auch die Verkaufsaktivitäten der US-Miner haben zugenommen: Marathon Digital (MARA) verkaufte seit Monatsbeginn 1.400 BTC (98 Mio. $). Interessanterweise fielen diese Verkäufe mit der vorübergehenden Korrektur von 70.000 $ auf 66.000 $ zusammen.

CryptoQuant erwähnte auch, dass der Mangel an neuen Stablecoin-Emissionen, insbesondere USDT und USDC, zur anhaltenden Baisse beigetragen hat. Dies deutet auf einen erheblichen Rückgang des neuen Kapitals hin, das auf den Markt gelangt. Als dritten wichtigen Faktor erwähnten die Forscher, dass der beträchtliche Abfluss von Spot-Bitcoin-ETFs von Vermögensverwaltern wie Fidelity und Grayscale immens zu dem anhaltenden Marktrückgang beigetragen hat.

Bitcoin-ETFs hatten beträchtliche Abflüsse am 17. Juni

Nach Angaben von Farside Investors verzeichneten Bitcoin-Spot-ETFs am 17. Juni einen Nettoabfluss von 145,9 Millionen Dollar. Nach unseren Recherchen stammten die meisten dieser Abflüsse aus dem Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund (92 Millionen Dollar) und dem ARK 21Shares Bitcoin ETF (50 Millionen Dollar). Bei VanEck Bitcoin Trust (HODL) und Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) beliefen sich die Nettoabflüsse auf 3,8 Mio. $ bzw. 3 Mio. $. Im Gegensatz zu diesen Abflüssen verzeichnete der Bitwise Bitcoin ETF (BITB) einen Zufluss von 2,9 Mio. $. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche Nettoabflüsse in Höhe von 580,6 Mio. USD verzeichnet, nachdem vier Wochen in Folge Nettozuflüsse zu verzeichnen waren.

Nach Einschätzung von CryptoQuant hat das Zusammenwirken der oben genannten Faktoren unter anderem dazu geführt, dass kurzfristige Anleger verängstigt wurden. Als Reaktion darauf haben sie ihre Bestände verkauft, um mögliche Verluste abzuwenden. Faszinierenderweise scheint dies im Gegensatz zu der Position des Analysten Willy Woo zu stehen, der den anhaltenden Verkaufsdruck auf die Langzeitanleger zurückführt. Langzeitanleger haben zu Beginn dieses Jahres aktiv erhebliche Verkäufe getätigt und damit ein Muster von Mitte 2017 und 2021 wiederholt – CNF berichtet.

Derzeit wird die Kursmarke von 62.400 Dollar als robuste Unterstützung für Kurzzeitanleger unterstrichen, die auf dem Verhalten des vorherigen Bullenmarktes basiert. Demnach müsste der Verkaufsdruck bei Minern und ETFs verringert werden, um eine Erholung auszulösen.

Keith Alan, Gründer der Handelsressource Material Indicators, erklärte dazu, dass mehrere gleitende Durchschnitte (MAs) zu einer Herausforderung geworden sind, nachdem der Spotpreis durch sie hindurchgerutscht ist.

„Ich habe einen Trailing-Stop-Loss gesetzt, bevor ich die Stadt verließ, um einige Gewinne für den Fall zu sichern, dass Bitcoin einbricht. Dieser Docht auf 64.000 $ gestern Abend hat mich aus einer Position herausgezogen… Hoffentlich kann ich billiger zurückkaufen und werde diesen Schritt nicht bereuen. Ich bin optimistisch. Der Verlust der 21-, 50- und 100-Tage-Durchschnitte ist nicht gerade ein leuchtendes Zeichen der Stärke.“