- Nach erneutem Überschreiten der 30.000 Dollar steht Bitcoin jetzt wieder unter Verkaufsdruck, weil US-Behörden jetzt gegen führende Kryptobörsen vorgehen.
- Die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin gegenüber makroökonomischen Ereignissen lässt auch seriöse Analysten für dieses Jahr trotzdem einen Kurs von 45.000 Dollar voraussagen.
Die weltgrößte Kryptowährung Bitcoin (BTC) hat am Dienstag erneut die 30.000 Dollar-Marke überschritten. Seit einer starken Rallye in der letzten Woche bewegt sich der Kurs in der engen Spanne zwischen 29.500 und 30.500 Dollar.
Der Bitcoin-Kurs hat seit Anfang 2023 bereits 80% zugelegt, und die Analysten des Kryptomarktes sind der Meinung, dass noch viel Luft nach oben ist.
In einem kürzlichen Interview mit dem „First Mover Program“ von CoinDesk TV bezeichnete Dessislava Aubert, Senior Research Analystin bei Kaiko, die aktuelle Bitcoin- und Krypto-Rallye als „makrogetrieben“ und fügte hinzu, dass ihre weitere Stärke von der Liquidität abhängen würde. Im Gespräch mit CoinDesk TV sagte Aubert:
„Die Rallye begann mit der U.S. Federal Reserve, die den Banken in den USA Notfall-Liquidität zur Verfügung stellte. Die Liquidität spielt also definitiv eine große Rolle. Wir haben gesehen, dass die Märkte in der zweiten Jahreshälfte mit großen Zinssenkungen rechnen. Es herrscht also noch große Unsicherheit darüber, ob dies der Fall sein wird oder nicht. Letztlich wird es davon abhängen, wie sich die Geldpolitik in den USA entwickelt.“
Einige Marktanalysten weisen auch darauf hin, dass viele Bitcoin als starken Inflationsschutz und dezentralen sicheren Hafen sehen. Es gibt auch andere Makro-Faktoren, die sich zugunsten von Bitcoin auswirken, etwa die nachlassende Inflation und eine weniger aggressive Politik der Inflationseindämmung durch die Notenbank – die hat sie jedenfalls signalisiert.
Bitcoin bei 25 oder 45 Tausend?
Bitcoin steht also erneut bei über 30.000 Dollar und wieder unter erheblichem Verkaufsdruck. Damit ist das Tor für einen Rückfall auf 25.000 Dollar weit offen. Tatsächlich ist der BTC-Kurs in der Stunde vor Redaktionsschluss um fast 2% gefallen und liegt derzeit bei 29.225 Dollar, während die Marktkapitalisierung 565 Milliarden beträgt.
Angesichts der aktuellen Maßnahmen gegen führende US-Kryptobörsen sind Händler außerdem skeptisch, ob die aktuelle Bitcoin-Preisrallye anhält. In diesem Monat beide Börsenaufsichtsbehörden, SEC und CFTC, Maßnahmen gegen Kryptobörsen eingeleitet, unter anderen gegen Binance und Bittrex.
Das Gute daran ist, dass Bitcoin es geschafft hat, viele unerwartete Ereignisse wie die Bankenkrise und sogar die jüngsten Zwangsmaßnahmen relativ schadlos zu überstehen. Es ist schwer zu sagen, ob Bitcoin diese Fähigkeit in Zukunft beibehalten kann.
Das hat die Analysten jedoch nicht davon abgehalten, optimistische Kursprognosen für Bitcoin abzugeben. Vetle Lunde, leitender Analyst bei K33 Research, sagte kürzlich, dass der aktuelle Kursverlauf von Bitcoin dem Anstieg im Jahr 2019 sehr ähnlich sei und dass er bis Mai auf 45.000 Dollar ansteigen könnte. In einer Notiz, die letzte Woche an Kunden geschickt wurde, sagte Lunde:
„Die Tiefststände in beiden Zyklen dauerten etwa 370 Tage. Und die Rendite vom Höchststand bis zum Tiefststand erreichte nach 510 Tagen in beiden Zyklen 60%. 2018 erreichte die Bärenmarktrallye 556 Tage nach dem Höchststand von 2017 am 29. Juni 2019 mit einem Drawdown von 34% gegenüber dem Höchststand ihren Höhepunkt. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich die Geschichte in ähnlicher Weise wiederholt, wenn sich das Fraktal fortsetzt – Bitcoin würde um den 20. Mai bei 45.000 Dollar seinen Höchststand erreichen.“