• Marktanalysten führen den Kursverfall eher auf die Kapitulation der Bitcoin-Miner zurück als auf die Nachricht bevorstehender  Rückzahlungen von Mt. Gox.
• Die Bitcoin-Miner müssen BTC verkaufen, und viele geben auf. Die daraus resultierende Zentralisierung des Minings hat einen erheblichen Einfluss auf den Bitcoin-Kurs.

Heute morgen stürzte Bitcoin weit unter die entscheidende Unterstützungsmarke von 60.000 $ und fiel bis auf 58.000 $, bevor er sich wieder erholte. Es passierte wenige Stunden, nachdem die Kryptobörse Mt. Gox ihre Pläne bekannt gab, ab nächster Woche BTC-Rückzahlungen vorzunehmen – CNF berichtete.

Einige Marktanalysten halten es für falsch, Mt. Gox dafür verantwortlich zu machen. Vielmehr sei es die Kapitulation der Bitcoin-Miner, die den BTC-Preis nach unten ziehe.

Bitcoin ist unter die 60.000-Dollar-Marke gefallen, was die US-Miner in eine finanziell prekäre Lage bringt, so Dr. Martin Hiesboeck, Head of Research bei Uphold Inc. Hiesboeck erklärt, dass die Miner nun gezwungen sind, ihre gesamten BTC-Bestände zu verkaufen, um die Betriebskosten zu decken – ein Szenario, vor dem er im März gewarnt hat. Aufgrund der Zentralisierung der Miner wirkt sich ihr wirtschaftliches Handeln unverhältnismäßig stark auf den Bitcoin-Preis aus.

Außerdem müssen alle ETF-Investoren derzeit mit Verlusten rechnen. Hiesböck geht davon aus, dass Bitcoin auf 48.000 Dollar fallen könnte, wenn diese Investoren kapitulieren. Er stellte klar, dass dieser Rückgang nichts mit den Rückzahlungen von Mt. Gox oder dem Verkauf von beschlagnahmten Bitcoins in Deutschland zu tun hat:

Mining-Analyse anhand von Hash Ribbons

Laut Dr. Martin Hiesboeck ist der Hashpreis von Bitcoin inzwischen auf etwa 0,04 Dollar/Tag gefallen und nähert sich damit dem Allzeittief, das nach dem Halving erreicht wurde. Da der Hashpreis unter $0,05 gefallen ist, stehen die Miner vor einer zunehmenden finanziellen Belastung. Die Kapitulation der Miner im Sommer, die im Newsletter der letzten Woche hervorgehoben wurde, setzt sich fort, wobei die Schwierigkeit des Mining bei der nächsten Anpassung voraussichtlich um etwa weitere 4,75% sinken wird.

Der Hash Ribbons-Indikator, der die Kapitulationen der Miner verfolgt, zeigt, dass der gleitende 30-Tage-Durchschnitt der Hashrate (grüne Linie) unter den 60-Tage-Durchschnitt (orangefarbene Linie) fällt, was darauf hindeutet, dass Miner ihre Maschinen aufgrund von Unrentabilität oder Energiekürzungen abschalten. Dieser Trend setzt sich fort, da der 30-Tage-Durchschnitt weiter sinkt.

Hash Ribbons helfen auch dabei, potenzielle lokale Tiefststände des Bitcoin-Kurses zu erkennen. Wenn viele Miner unrentabel sind, erhöhen sie den Verkaufsdruck, indem sie BTC abstoßen, um ihre Ausgaben zu decken. Diese erzwungene Kapitulation kann zu einem Nachlassen des Verkaufsdrucks führen, was in der Vergangenheit zu lokalen Preistiefs geführt hat. Hiesboeck hebt die Schönheit dieser echten Dynamik des freien Marktes hervor und weist darauf hin, dass es keine Rettungsaktionen für unrentable Bitcoin-Miner gibt:

Bitcoin-ETFs hatten in der vergangenen Woche massive Abflüsse – CNF berichtete – das setzt sich bis heute fort, wobei Bitcoin-ETFs am Montag weitere Abflüsse im Wert von 170 Millionen Dollar verzeichneten.