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  • Die amerikanische Börsenaufsicht hat den letzten anhängigen Bitcoin ETF von Wilshire Phoenix und der NYSE Arca abgelehnt.
  • Eine Kommissarin der SEC, Hester Peirce, kritisiert die Entscheidung allerdings als unrechtmäßig und unverhältnismäßig. 

Wie von vielen Experten erwartet, hat die amerikanische Börsenaufsicht gestern den letzten anhängigen börsengehandelten Bitcoin Fonds (ETF) abgelehnt. Die Securities and Exchange Commission (SEC) lehnte den Antrag von Wilshire Phoenix und NYSE Arca ab. Der Antrag wurde ursprünglich Mitte 2019 veröffentlicht und sah vor, den Bedenken der SEC aus den vorherigen Ablehnungen dadurch zu begegnen, indem sie den ETF aus Bitcoin und US-Staatsanleihen zusammensetzte.

Bei steigender Volatilität des Bitcoin Preis sollte der zugrundeliegende Algorithmus die Staatsanleihen begünstigen. Dieser Mechanismus hat die SEC allerdings nicht überzeugen können. In einer 76-seitigen Erklärung argumentiert die amerikanische Börsenaufsicht, dass die Antragsteller die notwendigen Anforderungen nicht erfüllt haben. Insbesondere wies die SEC erneut auf ihre Bedenken hinsichtlich der Marktmanipulation und auf die fehlenden Vereinbarungen zur gemeinsamen Überwachung des Marktes hin.

Somit erfolgt die Ablehnung aus fast identischen Gründen, wie bei anderen Anträgen von Bitwise, VanEck und SolidX sowie Direxion. In dem Dokument schreibt die amerikanische Börsenaufsicht:

Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass die NYSE Arca ihrer Verpflichtung nach dem Exchange Act und den Rules of Practice der Kommission nicht nachgekommen ist, um nachzuweisen, dass ihr Vorschlag mit den Anforderungen von Abschnitt 6(b)(5) des Exchange Act und insbesondere mit der Anforderung, dass die Regeln einer nationalen Wertpapierbörse „zur Verhinderung betrügerischer und manipulativer Handlungen und Praktiken“ und „zum Schutz der Anleger und des öffentlichen Interesses“ dienen, in Einklang steht.

Darum ist die Ablehnung des Bitcoin ETFs unrechtmäßig

Die Kommission besteht derzeit aus drei Kommissaren und dem Vorsitzenden Jay Clayton. Während letzterer in der Vergangenheit bereits öfters wegen seiner kritischen Meinung gegenüber Kryptowährungen aufgefallen ist, gibt es eine Kommissarin, die sich öffentlich Pro-Krypto ausspricht. Hester Peirce, die in der Krypto-Gemeinschaft auch als „Crypto Mom“ bekannt ist, widersprach bereits mehrfach den Ablehnungen.

Anlässlich der gestrigen Ablehnung des Bitcoin ETFs von Wilshire Phoenix und NYSE Arca, veröffentlichte sie erneut eine Gegenstellungnahme. In dieser legt sie dar, warum die Ablehnung unrechtmäßig und nicht verhältnismäßig ist. Einleitend beschreibt sie (frei übersetzt):

Diese Anordnung ist die letzte in einer langen Reihe von Missbilligungsverfügungen, die die Kommission in Bezug auf Bitcoin-bezogene Produkte erlassen hat. Diese Reihe von Missbilligungen führt mich zu der Schlussfolgerung, dass diese Kommission nicht bereit ist, die Auflistung von Produkten zu genehmigen, die den Zugang zum Markt für Bitcoin ermöglichen werden.

Wie in früheren Stellungnahmen legt sie dar, dass die SEC laut ihren Regeln nicht den zugrundeliegenden Markt (den Bitcoin Spotmarkt) beim Thema Manipulation untersuchen darf, sondern lediglich den des Produktes, welches genehmigt werden soll. Somit legt sie einen strengeren Prüfrahmen fest, als die Vorschriften der SEC vorsehen:

Wie ich in der Winklevoss-Dissenz erklärt habe, verlangt diese Bestimmung, dass die Kommission die Regeln der Börse beachtet, die das Produkt auflisten will, und nicht die Eigenschaften der Vermögenswerte oder Märkte, die dem zu handelnden Produkt zugrunde liegen. Das Statut sagt nichts über die zugrunde liegenden Märkte aus. […] Ich bin überzeugt, dass die von der NYSE Arca vorgeschlagene Regelanmeldung […] den gesetzlichen Standard aus im Allgemeinen denselben Gründen erfüllt, die mich die Bats BZX-Anmeldung [Anmerkung: der Winklevoss Bitcoin ETF] überzeugt haben.

Auch erklärte Peirce ihren Dissens in Bezug auf den Vorwurf der mangelnden Vereinbarungen zwischen den Marktteilnehmern. In früheren Anträgen konzentrierte sich die SEC laut Peirce selten auf den Regulierungsstatus von Märkten und gemeinsame Vereinbarung zur Überwachung:

In den Palladium- und Platin-Treuhandaufträgen beispielsweise bestand die primäre Vereinbarung über die gemeinsame Überwachung darin, dass die Börse nach ihren Regeln in der Lage war, Informationen von ihren eigenen registrierten Market-Makern über das genehmigte Produkt zu erhalten. […]

Zudem habe die Börse dargelegt, dass sowohl die Börse als auch die Chicago Mercantile Exchange („CME“) Mitglieder der Intermarket Surveillance Group („ISG“) sind. Dies hat der SEC in früheren Entscheidungen ausgereicht, um einen Antrag zu genehmigen:

Die Kommission hat bereits früher festgestellt, dass, wenn zwei oder mehr Börsen der ISG angehören, ihre Mitgliedschaft als eine Vereinbarung über die gemeinsame Überwachung qualifiziert wird.

Abschließend gab Peirce einen Ausblick, der die Krypto-Community nicht sehr hoffnungsvoll stimmen dürfte, dass ein Bitcoin ETF in den nächsten Monaten die Aussicht auf Erfolg hat:

Diese weiteren Verfeinerungen der Norm, die in den Forderungen der Kommission zum Ausdruck kommen, scheinen nur einem Zweck zu dienen: Bitcoin aus unseren Märkten fernzuhalten. […] Da es keine rationale Begründung dafür gibt, Bitcoin einem anderen Standard zu unterwerfen als dem, der bei früheren Bestellungen angewandt wurde, hätte die Kommission diese Einreichung genehmigen müssen.

Damit scheint die Mehrzahl der Experten recht zu behalten, die erklärten, dass es im Jahr 2020 keinen Bitcoin ETF geben wird.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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