- Die Bitcoin-Volatilität ist auf dem Niveau von Juli 2020. Leider geht es zurzeit dabei um die untere Hälfte der Schwankungsbreite. Vertraut man aber der Trend-Historie, steht eine starke Rallye an.
- Seit Anfang August hat auch die Wallet-Aktivität stark zugenommen – ein positives Signal für jene Anleger, die nicht an Trend-Historien glauben.
Die weltweit größte Kryptowährung Bitcoin hat sich in den letzten Wochen stark konsolidiert und liegt derzeit bei 29.000 $. Interessanterweise ist die Volatilität von Bitcoin so hoch wie drei Jahre nicht mehr; sie ist auf dem Niveau vom Juli 2020.
Wie die historischen Charts zeigen, war die Volatilität in 8 von 9 Fällen so niedrig, dass es zu einer Expansion nach oben kam. Das einzige Mal, dass dies nicht der Fall war, war nach einer 6-monatigen Konsolidierung, die auf das parabolische Blow-off-Top von 2017 folgte.
$BTC realized volatility has not been this low since July 2020. This chart highlights every time vol reached a 25 handle (or lower) since 2015 pic.twitter.com/c64Z5Y07iK
— Alex Krüger (@krugermacro) July 31, 2023
Laut der Krypto-Analysegruppe K33 wurde die größte Kryptowährung in den letzten sechs Wochen in einer engen Spanne gehandelt, scheinbar unbeeinflusst von makroökonomischen und Branchenereignissen, die Investoren in der Vergangenheit üblicherweise beeinflusst hätten. K33 Senior Analyst Vetle Lunde schrieb:
„Auf einen tiefen Krypto-Schlaf folgt in der Regel ein abruptes Aufwachen. Der Markt befindet sich eindeutig in einer noch nie dagewesenen stabilen Phase, die typischerweise als massives Druckventil für die Volatilität fungiert, wenn sie schließlich wieder aufflammt. Meine kurzfristige These ist, dass der Volatilitätsdruck des Marktes kurz vor dem Höhepunkt steht und dass ein Ausbruch nahe ist.“
Starke Hände beim Bitcoin und Anstieg der Adressaktivität
In allen Marktentwicklungen der letzten zwei Jahre haben sich die Bitcoin-Langzeitanleger weiterhin gut gehalten. Laut den On-Chain-Daten von Glassnode haben sich fast 55 % des BTC-Angebots in den letzten zwei Jahren nicht bewegt.
#Bitcoin | 55% of the circulating $BTC supply hasn't moved in two years!
That's a testament to long-term #BTC holders standing firm in their belief. We're in it for the long haul! pic.twitter.com/f523xa54dh
— Ali (@ali_charts) August 2, 2023
Andererseits hat die Bitcoin-Adressaktivität nach einem langweiligen Juli im August wieder zugenommen und ein 3,5-Monats-Hoch erreicht. Der Anstieg, wenn auch gepaart mit verlustreichen Transaktionen und negativer Stimmung, deutet stark darauf hin, dass ein zumindest ein kurzfristiger Preisanstieg für Bitcoin wahrscheinlich ist, wie Santiment berichtet.
📈 #Bitcoin's address activity has surged to its highest level in 3.5 months in August. This utility increase, combined with major loss transactions & negative sentiment, is a strong sign that a short-term (at minimum) $BTC price bounce is more probable. https://t.co/5PzjYROX5T pic.twitter.com/G2tevAWdSM
— Santiment (@santimentfeed) August 3, 2023
Auch die Bitcoin-Wal-Ansammlung hat in den letzten Monaten stark zugenommen. Derzeit gibt es 15.870 Bitcoin-Adressen, die mindestens 100 BTC besitzen. Zusammen haben die Wale insgesamt 11,5 Millionen Bitcoins, was fast 60% des Gesamtumlaufs entspricht. In den letzten 12 Wochen ist ihr Anteil um 27.755 BTC gestiegen.
Bitcoin fehlt neues Kapital
Die Beantragung des Bitcoin-Spot-ETF durch BlackRock führte zu einem starken Anstieg des Bitcoinkurses. Nach der anfänglichen Euphorie hat sich die Liquidität jedoch nicht weiter erhöht. Da die Aussichten jedoch optimistischer werden, würden sich die Bedingungen ändern, was zu einem Zufluss neuer Nutzer und Kapital führen würde.
Brent Xu, CEO und Mitgründer der Web3-Börse Umee, erklärte in einer E-Mail an CoinDesk, dass die Kryptopreise für lange Zeit nicht wesentlich steigen werden, bis sich die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen verbessern. Dazu gehöre auch ein Stopp der Zinserhöhungspraxis, die seit über 16 Monaten eine konsequente Politik der Zentralbanken ist. Xu schrieb:
„Wir sind sicherlich nahe am Höchststand der Zinssätze, obwohl wir noch ein oder zwei weitere Zinserhöhungen vor uns haben könnten, je nachdem, wie hartnäckig die Inflation tatsächlich ist. Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Inflation so schnell zurückgeht, wie viele hoffen. Kurzum, wir haben noch einen langen Weg vor uns, bevor wir in die optimistische Phase des Zyklus eintreten.“