- Binance will einen „Market Recovery Fund“ einrichten, um prinzipiell solide Projekte vor dem Zusammenbruch aufgrund temporärer Cashflow-Probleme zu bewahren.
- CEO Changpeng Zhao forderte außerdem die Einführung eines globalen Standards für die Verhaltensweisen der mit Krypto-Assets hantierenden Unternehmen.
Der FTX-Zusammenbruch ist nach der Terra-Luna-Pleite der zweite Mega-Crash des Jahres innerhalb der Kryptobranche. Die ist nun im Schadensbegrenzungsmodus. Vor ein paar Stunden kündigte Binance-Chef Changpeng Zhao einen milliardenschweren Marktstabilisierungsfonds an, der Krypto-Unternehmen mit temporären Liquiditätsengpässen vor dem sofortigen Bankrott bewahren soll. Zhao: sagte:
„Um weitere negative Auswirkungen von FTX zu reduzieren, gründet Binance einen Marktstabilisierungsfonds für die Branche, um Projekten zu helfen, die ansonsten stark sind, aber in einem Liquiditätsengpass stecken. Weitere Details werden bald bekannt gegeben.
In der Zwischenzeit kontaktieren Sie bitte Binance Labs, wenn Sie glauben, dass Sie sich dafür qualifizieren. Auch andere Branchenakteure mit Bar-Reserven, die investieren wollen, sind willkommen. Krypto wird nicht verschwinden. Wir sind noch da. Lasst uns wieder aufbauen.“
Ein Nutzer namens @cryptoking twitterte, dass FTX zahlungsunfähig sei, da man die eigene Hauswährung FTT als Sicherheit für die vom Schwester-Hedgefonds Alameda-Research angebotenen Kredite einsetzte. FTX hätte sich niemals als „starkes Projekt“ qualifiziert.
To reduce further cascading negative effects of FTX, Binance is forming an industry recovery fund, to help projects who are otherwise strong, but in a liquidity crisis. More details to come soon. In the meantime, please contact Binance Labs if you think you qualify. 1/2
— CZ 🔶 BNB (@cz_binance) November 14, 2022
Der Binance-chef antwortete:
„Lügner und Betrüger sind nie als starke Projekte einzustufen. Das sind andere Projekte im Ökosystem.“
Tron-Gründer Justin Sun unterstützte die Fonds-Idee und fügte hinzu, dass man sich der Binance-Initiative anschließen werde, „um an diesem Fonds zur Erholung der Branche teilzunehmen und guten Unternehmern und Entwicklern zu helfen, sich von der Krise zu erholen!“
FTX-Crash löst Rufe nach globalen Krypto-Standards aus
Am 11. November beantragte FTX-Chef Sam Bankman-Fried Insolvenz und trat gleichzeitig als CEO des Unternehmens zurück. Binance-Chef Zhao verglich das Ereignis mit der Finanzkrise 2008 und fügte hinzu, dass es einen Domino-Effekt in der gesamten Branche haben könnte. Während seiner Rede auf einer Konferenz in Indonesien am vergangenen Wochenende sagte der Binance-Chef:
„Ich denke, das ist wahrscheinlich eine treffende Analogie. Wenn so etwas passiert, ist das für die Branche verheerend. Das Vertrauen der Verbraucher ist erschüttert, und ich denke, es wirft uns im Grunde um einige Jahre zurück.
Mit dem Niedergang von FTX werden wir Domino-Effekte erleben. Vor allem diejenigen, die dem FTX-Ökosystem nahe stehen, werden davon negativ betroffen sein.“
Changpeng Zhao sagte auch, dass der Zusammenbruch von FTX zu einer stärkeren regulatorischen Kontrolle im Kryptobereich führen könnte und fügte hinzu, dass dies „wahrscheinlich eine gute Sache ist, um ehrlich zu sein“. Binance war früher im Rennen um den Erwerb der nicht-amerikanischen Vermögenswerte von FTX. Nach Berichten über den Missbrauch von Kundengeldern durch FTX und der Prüfung durch die US-Börsenaufsicht SEC hatte Binance den Deal jedoch abgeblasen.
Er sprach auch über eine gemeinsame Anstrengung bei der Festlegung globaler Standards für den Krypto-Bereich:
„Als Branche müssen wir die Transparenz erhöhen. Wir müssen sehr eng mit den Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um diese Branche robuster zu machen. Die Regulierungsbehörden spielen eine wichtige Rolle, aber wir können die Schuld nicht auf eine einzelne Partei schieben.“
