- Binance wird vorgeworfen, gegen die US-Finanzvorschriften verstoßen zu haben, indem es in den Jahren 2020 und 2021 Kundengelder mit Firmengeldern vermischt hat.
- Die Geldtransfers offenbaren angeblich einen Mangel an Aufsicht bei Binance, der den Verbleib von Kundengeldern verschleierte und deren Sicherheit gefährdete.
Laut einem kürzlich erschienenen Reuters-Bericht wurde Binance, die nach Volumen größte Kryptowährungsbörse der Welt, beschuldigt, gegen die US-Finanzvorschriften verstoßen zu haben, indem sie in den Jahren 2020 und 2021 Kundengelder mit Unternehmenseinnahmen vermischt hat. In dem Bericht wird behauptet, dass die Börse gemischte Konten bei der Silvergate Bank in den USA mit Beträgen in Höhe von mehreren Millionen Dollar unterhielt, wie informierte Kreise wissen wollen. Das verstößt gegen Vorschriften, die die Trennung von Kundengeldern vorschreiben.
Obwohl Reuters die Richtigkeit oder Häufigkeit der Vorkommnisse nicht bestätigen konnte, untersuchte die Nachrichtenagentur eine Bankaufzeichnung, aus der hervorging, dass Binance am 10. Februar 2021 20 Millionen Dollar von einem Firmenkonto mit 15 Millionen Dollar von einem Konto vermischte, das Kundengelder enthielt.
Dem Artikel zufolge offenbarten die Geldtransfers einen Mangel an Aufsicht bei Binancedie den Verbleib von Kundengeldern verschleierte und deren Sicherheit gefährdete. Trotz der Schwere der Vorwürfe wurde jedoch kein Beweis dafür vorgelegt, dass die Gelder der Binance-Kunden veruntreut wurden oder verloren gingen.
Dies ist nicht das erste Mal dass Reuters belastende Artikel über Binance veröffentlicht. Binance wurde bereits beschuldigt, in fragwürdige Finanzgeschäfte verwickelt und an Geldwäsche beteiligt zu sein. Die Börse weist diese Vorwürfe wie immer vehement zurück.
Am Dienstag äußerte sich der Chief Communications Officer von Binance, Patrick Hillmann, in einem langen Tweet, der fünf Absätze umfasste, zu der Geschichte und bezeichnete sie als substanz- und kraftlos.
„Diese Geschichte ist so schwach, dass sie in einem durchsichtigen Versuch, sich vor einer Verleumdungsklage zu schützen, vorneweg schreiben mussten: „Reuters hat keine Beweise dafür gefunden, dass Binance-Kundengelder verloren gegangen sind oder entwendet wurden.“
Hillmann fügte hinzu:
„Darunter haben sie dann 1000 Wörter mit Verschwörungstheorien angehängt – von denen wir erklärt haben, dass sie falsch sind – für die es außer einem „Ex-Insider“ keinerlei Beweise gibt.“
Let me explain just how desperate a journalist @Reuters is to publish a negative story. The whole base of their story this morning, is that when users purchased BUSD (Paxos) from Binance, they were taken to a transaction page that had the term “deposit” on it. Users were making a…
— Patrick Hillmann (@PRHillmann) May 23, 2023
Darüber hinaus kritisierte Hillmann Reuters für das, was er als „Fremdenfeindlichkeit“ empfand, als sie sich auf die chinesische Herkunft des Binance-Gründers Changpeng Zhao bezogen, ohne zu erwähnen, dass er im Kindesalter von zwölf Jahren kanadischer Staatsbürger geworden war. Nachdem der Artikel veröffentlicht wurde, ging Hillmann zu Twitter und versicherte, dass er die Behauptungen von Reuters in seiner ersten Antwort widerlegt habe. Er stellte klar, dass es sich bei den fraglichen Geldern um „Binance’s Corporate Funds“ aus dem Verkauf von BUSD Stablecoins“ gehandelt habe.
Vorwürfe der US-Regulierungsbehörde gegen Binance
Im März hat die US Commodity Futures Trading Commission (CFTC) Vorwürfe gegen Binance erhoben und behauptet, das Unternehmen habe in den USA ansässigen Handelsfirmen erlaubt, an seiner globalen Börse mit Kryptowährungsderivaten zu handeln. Die CFTC behauptete in einer 74-seitigen Klage, dass bestimmte, mit Binance verbundene Unternehmen Gelder vermischt hätten.
Außerdem beschuldigte die Aufsichtsbehörde Binance-Chaef Changpeng Zhao, Mitarbeiter und Kunden angewiesen zu haben, Compliance-Kontrollen zu umgehen, um Gewinne zu maximieren. In ihrer Klage stellte die CFTC auch fest, dass Binance bestimmten prominenten VIP-Kunden Vorteile gewährt habe, beispielsweise eine eine beschleunigte Handelsausführung. In einem Blog erklärte Changpeng Zhao, die von der CFTC eingereichte Klage sei „unerwartet und enttäuschend“.