- Nigerianische Händler beschuldigen Binance, ihre Konten ohne triftigen Grund zu sperren und ihnen widerrechtlich den Zugang zu hunderttausenden Dollars zu verwehren.
- Binance bestreitet die Vorwürfe und sagt, das geschehe nur auf Weisung dazu berechtigter Strafverfolgungsbehörden oder zum Schutz von Kundengeldern.
Nigerianische Krypto-Händler sind sauer auf Binance, die weltweit größten Krypto-Börse der Welt. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen beschuldigt Binance, ihnen willkürlich die Konten gesperrt zu haben, manchmal monatelang, ohne einen angemessenen Grund dafür zu nennen. Sie rufen ihre Kollegen in der gesamten Region Afrikas auf, die Börse zu boykottieren.
Nigeria ist Heimat der größten Kryptohandel-Community Afrikas. Laut dem Chainalysis Global Crypto Adoption Index 2020 rangiert das Land weltweit auf Platz 8, und obwohl es damit hinter Kenia und Südafrika rangiert, hat es die größte Zahl von Bitcoin-Anlegern in der Region. Auf Paxful, einer Bitcoin-P2P-Handelsplattform, ist Nigeria mit 1,5 Millionen Händlern sogar der größte Markt und liegt noch vor den USA.
Nigerianische Händler sind jedoch nicht mehr gut zu sprechen auf Binance. Unter dem Hashtag #Binancestopscamming meldeten sie sich auf Twitter zu Wort und berichteten, dass ihre Konten ohne ersichtlichen Grund gesperrt wurden.
Eine Kundin, Cynthia Chidera, schrieb:
„Binance hat zu Unrecht Konten von Nigerianern gesperrt, auf denen sich hohe Beträge befinden. In einigen Fällen wurde Ihnen gesagt, dass die New Yorker Polizei oder das FBI für den Fall zuständig seien, aber wenn Sie diese kontaktieren, heißt es, damit habe man nichts zu tun, und in einigen Fällen reagieren sie gar nicht.“
Diese Kontosperrungen erweisen sich in einigen Fällen als tödlich, da sich Betroffene, denen der Zugang zu ihrem Geld verwehrt wird, das Leben nehmen, wie Chidera berichtet.
A Nigerian trader who had his entire assets on binance nearly comitetd suicide because of this. I have $400,000+ in my disabled account🤦💔.They've been targeting Nigerians and Africans as a whole. Please save us from Binance#Binance #BinanceStopScamming #BinanceStealingCrypto
— Cynthia Chidera (@Cyndera7) January 25, 2022
„Es ist jetzt 10 Monate her, dass Binance meine hart verdienten Kryptos einbehalten hat. Ich habe mich mehrmals an die Kundenbetreuung gewandt, aber bis jetzt habe ich keinen triftigen Grund dafür genannt bekommen,“ klagte eine andere Kundin, Amy Judy.
Ein anderer Kunde warf Binance Diebstahl vor: „Heute Morgen habe ich versucht, mich in mein @binance-Konto einzuloggen, und ich habe festgestellt, dass mein Konto mit meinen hart verdienten Kryptos geschlossen wurde, ohne vorherige Benachrichtigung. Ist das nicht Diebstahl?“
Einigen Betroffenen verweigert die Börse seit fast einem Jahr den Zugang zu ihren Konten.
https://twitter.com/charles21590879/status/1486264975551311872?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1486264975551311872%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.premiumtimesng.com%2Fnews%2Ftop-news%2F508064-trendingbinancestopscamming-cryptocurrency-holders-accuse-firm-of-improper-activities.html
Binance sieht sich im Recht
Die meisten nigerianischen Händler, die sich wegen der Sperrung ihrer Konten an Binance wandten, erhielten keine Antwort von der von Changpeng Zhao geführten Börse. Wer eine erhielt, war auch nicht besser dran, da die Börse darauf hinwies, das ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen, ihr das Recht zur Kontensperrung gäben.
Ein Kunde veröffentlichte die Antwort:
„Wir möchten die Gelegenheit nutzen, Sie daran zu erinnern, dass Sie mit dem Zugriff auf die Binance-Dienste zustimmen, dass Binance das Recht hat, Ihr Konto ohne Ihre Zustimmung oder vorherige Benachrichtigung gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einzufrieren.“
Einige Kunden wurden von Binance informiert, dass ihr Konto nicht nur gesperrt, sondern dauerhaft geschlossen worden sei.
https://twitter.com/JoshuaNwogodo/status/1486274939648884742
Binance Africa wies die Anschuldigungen mit der Begründung zurück:
„Manchmal schränken wir Konten proaktiv ein, um die Gelder der Kunden zu schützen. In anderen Fällen müssen wir Konten auf Weisung von Strafverfolgungsbehörden einschränken. Aber niemals werden wir Konten ohne triftigen Grund einschränken.“
