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  • Binance verzeichnet massive Abflüsse, da FUD die Handelsplattform erschüttert.
  • Die Börse muss in den USA 4,3 Milliarden Dollar Strafe zahlen und der CEO musste zurücktreten.

Die weltweit größte Kryptobörse Binance steckt in einer Krise, da ein Nettoabfluss von einer Milliarde Dollar innerhalb der letzten 24 Stunden bei den Anlegern Besorgnis ausgelöst hat. Die alarmierende Entwicklung folgt auf das Bekanntwerden einer über vier Milliarden Dollar schweren Strafzahlung als Gegenleistung für die Einstellung mehrerer Strafverfahren gegen das Unternehmen und dessen Ex-Chef Zhao.

Nach Angaben von DeFiLlama verzeichnete Binance einen Nettoabfluss von rund einer Milliarde Dollar an Vermögenswerten, was in starkem Kontrast zu OKX steht, das im gleichen Zeitraum einen Nettozufluss von mehr als 145 Millionen Dollar hatte. Trotzdem hält Binance mit über 67,9 Milliarden Dollar immer noch das größte Vermögen unter den Kryptobörsen.

Trotzdem leeren die Kunden massenhaft ihre Binance-Wallets, was an einen Bank-Run erinnert – den betroffene Banken meist nicht überstehen. Die Kunden heben eilig ihr Geld ab, da die Angst vor einer Insolvenz wächst.  Verständlich, denn genau ein Jahr ist es her, dass die Kunden beim FTX-Zusammenbruch, der sich schnell als von einem Mega-Betrug verursacht herausstellte, Milliarden Dollar verloren, und die Erinnerung daran ist noch frisch. 

Als Reaktion auf diese Entwicklungen setzen einige Marktanalysten konservative Kursziele für den Binance Coin (BNB) von unter 5 Dollar. Die Angst vor der Insolvenz hat eine Massenflucht der Kunden ausgelöst, die ihr Geld von Binance abziehen. Die derzeitige Atmosphäre der Unsicherheit und die Angst vor einem drohenden Konkurs – berechtigt oder nicht – verursachen einen Domino-Effekt Kaskadeneffekt, wobei die Stimmung der Anleger unterhalb des Kellerbodens ist.

Die Rechtsverstöße von Binance

Das Verfahren gegen Binance gewann im Juni an Brisanz, als die SEC das Unternehmen und seinen Chef persönlich beschuldigte ohne vorgeschriebene Registrierung zu operieren und Anleger in die Irre zu führen. Die Vorwürfe bezogen sich auf die Nutzung eines in der Schweiz ansässigen Fonds, Sigma Chain, der von CEO Changpeng Zhao eigens zu dem Zweck eingerichtet worden war, ein großes Handelsvolumen auf Binance-US vorzutäuschen, dass es in Wahrheit nie gab. Das war der ausschlaggebende Grund für die Klage der US-Justiz.

Das Schuldeingeständnis von Zhao wegen dieses Vergehens und anderer Rechtsverstöße führte zu dem Strafbefehl, beinhaltend die 4,3 Milliarden-Zahlung, den Rücktritt von Zhao von allen Funktionen bei Binance und ein dreijähriges Verbot, eine Führungsposition im Unternehmen auszuüben. Das waren die Bedingungen für die Einstellung des Verfahrens, bei deren Ablehnung für Changpeng Zhao vermutlich eine Gefängniszelle neben Sam Bankman Fried frei gewesen wäre.

So hat Zhao sehr zügig seinen Rücktritt als CEO von Binance erklärt, und in demselben Moment war Richard Teng, bis dahin Leiter der regionalen Märkte bei Binance, neuer CEO. So schnell kann man befördert werden. Teng, der über mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in den Bereichen Finanzdienstleistungen und Regulierung verfügt, soll das Unternehmen durch die nächste Wachstumsphase führen und sich dabei auf Sicherheit, Transparenz, Compliance und allgemeine Stabilität konzentrieren.

Trotz der turbulenten Ereignisse betonen sowohl Zhao als auch Teng die Sicherheit der Kundengelder – aber das hatte Sam Bankman Fried bei FTX ganz genauso gemacht.

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Godfrey Benjamin ist ein erfahrener Krypto-Journalist, dessen primäres Ziel es ist, jeden über die Perspektiven des Web 3.0 aufzuklären. Seine Liebe zu Krypto wurde während seiner Zeit als ehemaliger Banker geweckt, als er die klaren Vorteile von dezentralem Geld gegenüber traditionellen Zahlungen erkannte.

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