- N26 Crypto will den Kunden ermöglichen, mit bis zu 100 Kryptowährungen zu handeln, darunter Bitcoin und Ethereum.
- Zunächst soll der Service in Österreich eingeführt werden um ihn dann innerhalb von sechs Monaten auf andere Märkte auszuweiten.
Auch in Zeiten schlechter Konjunktur sind viele Unternehmen weltweit bestrebt, ihre Geschäfte auszuweiten. Auch traditionelle Finanzinstitute. Immer mehr erkunden den Kryptosektor, legen entsprechende Investmentprodukte auf und hoffen auf die Nachfrage ihrer Kunden.
So hat beispielsweise der Billionen Dollar schwere Vermögensverwalter Fidelity Investments Anfang des Monats einen Ethereum-Indexfonds aufgelegt, und heute kündigte er die Einführung von Ethereum-Verwahrungs- und Handelsdienstleistungen für seine Großkunden an.
N26 steigt in Kryptohandel ein
Auch die Berliner Direktbank N26 kündigt die Einführung eines Krypto-Handelsdienstes für ihre Kunden an. In der offiziellen Erklärung heißt es, dass der Service in den nächsten Wochen zunächst für den österreichischen Markt verfügbar sein wird. Der Handelsbetrieb soll mit 100 Krypto-Token aufgenommen werden, einschließlich Ether und Bitcoin.
Some things are just so easy to do, you can nail it on the first try. What’s the easiest thing you plan on doing today? Tell us in the comments! And if you are in Austria 🇦🇹, get ready to say #CryptoSoEasy. 😍 Coming soon in your N26 app. #iN26 pic.twitter.com/Sbj5JPrGaK
— N26 (@n26) October 20, 2022
Die Bank will den Service innerhalb von sechs Monaten auf andere Märkte ausweiten. Außerdem soll die Zahl der handelbaren Kryptowährungen im gleichen Zeitraum von 100 auf 194 erhöht werden. Der Chief Product Officer von N26, Gilles Bianrosa sagte, der neue Brokerage-Service der Bank würde es den Kunden ermöglichen, in Kryptowährungen zu investieren, ohne große Risiken einzugehen.
Im Vergleich zu ihren Fintech-Konkurrenten Revolut und PayPal scheint N26 jedoch erst spät in das Kryptogeschäft einzusteigen. Revolut und PayPal bieten ihren Kunden seit langem Handelsdienste für digitale Vermögenswerte an.
Das in Österreich ansässige Krypto- und Aktien-Handelsunternehmen BitPanda wird technische Unterstützung für den Krypto-Handelsdienst von N26 leisten. Bitpanda erhält für jede Transaktion, die N26 auf seiner Plattform abwickelt, eine nicht näher bezeichnete Provision.
Bianrosa sagte, die Kunden von N26 seien auch angesichts der Baisse auf dem Kryptomarkt in diesem Jahr an Kryptoinvestitionen interessiert und hätten sogar ein „super hohes“ Interesse. Ihm zufolge hat der Bärenmarkt das Interesse der Kunden an Investitionen in Kryptowährungen nicht verringert.
Die beiden wichtigsten Digital-Währungen Bitcoin und Ethereum haben seit ihren Höchstständen mehr als 50% ihres Werts verloren. Viele Branchenanalysten meinen, dass N26 seinen Dienst nicht hätte starten sollen in einer Situation, in der der Kryptomarkt rückläufig ist.
Bianrosa hält dem jedoch entgegen, das Unternehmen mache die Einführung seiner Produkte in diesem Fall nicht von der aktuellen Marktentwicklung abhängig. Stattdessen sehe man eine langfristige Perspektive für diesen neu eingeführten Dienst und andere Dienste.
N26 und Finanzaufsichtsbehörden
Die Einführung des neuen Dienstes von N26 erfolgt zu einer Zeit, in der die Finanzaufsichtsbehörden weltweit strengere Vorschriften für Aktivitäten im Kryptosektor erlassen. Verschiedene Regionen, insbesondere die Europäische Union, haben Vorschriften zum Schutz der Krypto-Investitionen von Anlegern ausgearbeitet.
Kürzlich hat die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin N26 wegen unzureichender Betrugsprävention sanktioniert. Bianrosa sagte jedoch, N26 habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zu den Regulierungsbehörden. Er fügte hinzu, dass das Unternehmen über behördliche Genehmigungen für alle seine Produktangebote verfügt und sich seiner Verantwortung bewusst sei.