• Atomic Wallet spricht von weniger als ein Prozent geschädigter Kunden, doch es kursieren Berichte von anhaltenden Verlusten.
• Kunden der Atomic Wallet sind seit dem 2. Juni Kryptowährung im Wert von 35 Millionen Dollar gestohlen worden, wobei die fünf größten Einzelverluste zusammen 17 Millionen Dollar betragen.

Laut Daten des On-Chain-Ermittlers ZachXBT haben Nutzer der Atomic-Wallet seit dem 2. Juni Krypto-Assets im Gesamtwert von 35 Millionen US-Dollar verloren. Die fünf größten Einzelposten der Verluste betragen zusammen rund 50 Prozent oder 17 Millionen Dollar.

Atomic Wallet teilte mit, man untersuche den Angriff. Berichten zufolge sind nicht nur die Krypto-Token selbst verloren gegangen, sondern auch deren Transaktionshistorien wurden gelöscht und es wurden die gesamten Krypto-Portfolios gestohlen.

Das Twitter-Handle „ZachXBT“, das für das Aufspüren gestohlener Krypto-Gelder bekannt ist, führte eine unabhängige Untersuchung durch und fand heraus, dass das größte Opfer 7,95 Millionen Dollar in Tether verloren hatte. ZachXBT kommentierte:

„Ich denke, es könnten mehr als 50 Millionen Dollar sein. Leider finden wir immer mehr Opfer.“

Atomic ist eine dezentralisierte Wallet, die auf einer non-custodial Basis arbeitet und die Verantwortung für die Aufbewahrung von Vermögenswerten den Nutzern selbst überlässt. Gemäß seinen Nutzungsbedingungen übernimmt Atomic keine Haftung für Schäden, die Nutzer der Blockchain erleiden:

„Unter keinen Umständen haftet Atomic Wallet für Schäden, die aus den Dienstleistungen entstehen und 50 Dollar übersteigen.“

Atomic Wallet bietet Dienstleistungen für mehr als fünf Millionen Kunden pro Monat an. Emre, ein türkischer Kunde, der fast eine Million Dollar an Krypto-Assets aus Bug-Bounty-Programmen verloren hat, sagte CoinTelegraph:

„Ich habe mich schrecklich gefühlt, weil ich von Beruf Cybersicherheitsexperte bin. Sie sagen, dass sie das untersuchen, aber sie haben noch nichts Konkretes.“

Angeblich weniger als ein Prozent der monatlich aktiven Kunden betroffen

Atomic Wallet stellte fest, dass weniger als ein Prozent seiner monatlich aktiven Nutzer von dem Hack betroffen waren. Anleger sollten jedoch vorsichtig sein, da einige der verifizierten betrügerischen Twitter-Accounts sich als Atomic Wallet ausgaben und Phishing-Links verbreiteten, wobei sie behaupteten, den Kunden zu helfen, ihre verlorenen Gelder wiederzuerlangen.

On-Chain-Ermittler ZachXBT hilft den Opfern weiterhin. In einem der Fälle half ZachXBT einem Geschädigten verlorene Gelder in Höhe von einer Million Dollar wiederzuerlangen. Den exakten Wiederherstellungsprozess teilt er nicht mit:

„Ich werde es zu gegebener Zeit mitteilen, doch bessernoch nicht jetzt.“

Zahlreiche Kunden berichten während des Schreibens dieses Artikels Nutzer weiterhin über den Verlust von Geldern. Manche kritisieren auch die Schadensbegrenzung von Atomic Wallet. Ein Kunde sagte:

„Prozente spielen keine Rolle, denn die Hacker haben es nur auf große Wallets abgesehen.“

Obwohl die Kryptobranche weiter wächst und reift, hat sich die Zahl der Hacks nicht verlangsamt. Professionelle Hacker finden immer wieder neue Wege, um Geld zu stehlen, und neue, leichtgläubige Kunden werden weiterhin Opfer alter Hacker-Techniken sein.