- Beamte der US-Börsenaufsicht SEC sind in Gesprächen mit BlackRock und anderen über die beantragetn Spot-Bitcoin-ETFs, wobei eine Entscheidung am 10. Januar 2024 ansteht.
- Die SEC setzte eine Frist bis zum 29.12.23 für letzte Änderungen an den Vorschlägen und kann Antragsteller bei Nichteinhaltung von frühen ETF-Genehmigungen ausschließen.
Kürzlich führte die SEC Gespräche mit Vertretern von sieben Unternehmen – darunter bekannte wie Grayscale und BlackRock, um die Möglichkeit der Einführung von börsengehandelten Bitcoin-ETFs in den ersten Monaten des Jahres 2024 zu prüfen.
In diesen Sitzungen machten die Vertreter der SEC ihre Vorstellungen von der Ausgestaltung ihrer Anforderungen deutlich und gaben den Unternehmen bis zum 29. Dezember Zeit, ihre endgültigen ETF-Anträge einzureichen. Die Behörde wies die Unternehmen darauf hin, dass das Verpassen dieser Frist bedeuten könnte, nicht an der ersten Runde der voraussichtlichen Genehmigungen für Bitcoin-Spot-ETFs teilzunehmen, die für Anfang Januar geplant ist.
Ein gemeinsamer Vorschlag von ARK Investments und 21 Shares ist einer der Hauptdiskussionspunkte in diesen Gesprächen. Marktbeobachter und Brancheninsider sind weiterhin optimistisch, dass die SEC in den Tagen vor dem entscheidenden Stichtag am 10. Januar 2024 mehrere ETF-Anträge gleichzeitig genehmigen wird.
Bitcoin-Spot-ETFs neu überdenken
Die SEC hat in der Vergangenheit gezögert, solche ETFs aufgrund von Sorgen über Marktmanipulationen zu genehmigen. Die einzigen Krypto-ETFs, die die SEC bisher zugelassen hatte, waren mit Terminkontrakten für Bitcoin und Ethereum an der Chicagoer Börse verbunden.
Die jüngsten Ereignisse deuten darauf hin, dass die Behörde ihre Position in Bezug auf börsengehandelte Spot-Bitcoin-Fonds neu bewertet. Einige machen ein Urteil eines Bundesberufungsgerichts vom August für diesen Strategiewechsel verantwortlich. In dieser Entscheidung wurde festgestellt, dass die SEC den Vorschlag von Grayscale, seinen Trust in einen börsengehandelten Fonds umzuwandeln, rechtswidrig abgelehnt hatte. Das Gerichtsurteil machte auf Ungereimtheiten im Genehmigungsverfahren der SEC aufmerksam, insbesondere auf die Genehmigung von Bitcoin-Futures-ETFs bei gleichzeitiger Ablehnung von Spotmarkt-ETFs.
Mögliche Zulassung Anfang 2024
SEC-Beamte, die an diesen Sitzungen teilnahmen, deuteten die Möglichkeit einer Genehmigung in den ersten Werktagen des Jahres 2024 an. Bei diesem Ansatz würden die Emittenten direkt über das effektive Datum informiert, an dem sie ihre ETFs anbieten können, was dem Markt die lang erwartete Klarheit verschaffen würde.
Unternehmen wie BlackRock und ARK Invest haben ihre Vorschläge für börsengehandelte Fonds technisch angepasst, um den Bedenken der Regulierungsbehörden Rechnung zu tragen. Zu diesen Änderungen gehört die Zulassung von Barrücknahmen, eine von den Regulierungsbehörden geforderte Änderung. Es wird erwartet, dass die endgültigen Aktualisierungen dieser Vorschläge umfassende Angaben zu den Gebühren enthalten werden, die für die Anleger eine entscheidende Rolle spielen.
Ein weiterer Aspekt, dem Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, ist das Anfangskapital, oft als „Seeding“ bezeichnet, das die Emittenten für die ETFs bereitstellen wollen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Startkapitalbeträge zu Beginn relativ gering sein werden, sie werden aber wahrscheinlich erheblich steigen, sobald die börsengehandelten Fonds den Handel aufnehmen. Die Kapitalzufuhr soll die Liquidität der ETFs in ihrer Anfangsphase sicherstellen.
Der rechtliche Aspekt hat ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Neugestaltung der Spot-Bitcoin-ETFs gespielt. Anfang dieses Jahres entschied ein Bundesgericht, dass die SEC ihre Ablehnung des Vorschlags von Grayscale neu bewerten muss, und betonte die Notwendigkeit, Konsistenz und Transparenz im Genehmigungsverfahren zu wahren. Während die SEC in der Vergangenheit Bitcoin-Futures-ETFs genehmigt hatte, sah sich die Aufsichtsbehörde vor die Herausforderung gestellt, ihre unterschiedliche Behandlung von Futures- und Spotmarkt-ETFs zu rechtfertigen.