- Die Wirtschafts- und Finanzdaten dieser Handelswoche könnten für Kryptoanleger wichtig werden.
- EU-Zentralbank-Chefin Lagarde und und US-Notenbank-Chef Powell werden am Dienstag Erklärungen zu ihrer Geldpolitik abgeben – und die muss nicht kongruent sein.
Letzte Woche sah der Kryptomarkt ganz gut, jedenfalls so lange, bis die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt gab. Die Ankündigung der Zinserhöhung um 75 Basispunkte führte, wie üblich, zu Einbrüchen im Handel. Die Zinserhöhung führte auch zu Ausverkäufen auf dem traditionellen Markt.
Der US-Dollar-Index (DXY) stieg jedoch weiter an und erreichte mit 113,22 ein 12-Monats-Hoch. Bis zum Wochenende fielen die meisten US-Aktienindizes um etwa fünf Prozentpunkte und erreichten fast ihre Tiefstände vom Juni 2022. Auch bei Ethereum und den meisten anderen Altcoins fielen die Kurse, ebenso wie auf dem traditionellen Markt.
Die gute Nachricht ist, dass der Bitcoinkurs nur wenig fiel, zunächst auf 18.153 Dollar. Er erholte sich jedoch und bewegte sich gegenüber dem Dow Jones Index (DOW30). Es ist bemerkenswert, dass die hochvolatile Kryptowährung und der US-Tech-Aktienmarkt NASDAQ von der Zinserhöhung der US-Notenbank weniger stark als erwartet betroffen waren. Daher können Anleger Bitcoin immer noch als Wertspeicher betrachten. In den kommenden Wochen wird die Kursentwicklung von Bitcoin diese Sichtweise hoffentlich bestätigen.
EZB-Präsidentin und US-Notenbankchef geben Erklärungen ab
Am Dienstag, den 27. September 2022, werden Christine Largade, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank und Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank,) Einschätzungen und geplanten Maßnahmen in der aktuellen wirtschafts- und geldpolitischen Lage mitteilen. Insbesondere die Maßnahmen der beiden werden von entscheidender Bedeutung sein, da sie darüber entscheiden, in welche Richtung oder Richtungen sich die Geldpolitk der beiden führenden Wirtschaftsräume der Welt bewegen werden.
Jede Ankündigung einer Änderung der Geld- und Wirtschaftspolitik durch einen oder beide Finanzwächter zur Eindämmung der steigenden Inflation wirkt sich auf den Weltmarkt aus, besonders natürlich auf die Finanzmärkte aus.
Ein weiteres wichtiges Datum, das die Finanzmärkte in dieser Woche beeinflusst, sind die Auftragseingänge für Investitionsgüter.
Das US-Zensusbüro wird diese Daten am Dienstag, den 27. September 2022, um 14.30 Uhr MEZ veröffentlichen. Die Daten werden Aufschluss geben über den Anstieg oder Rückgang der Nachfrage in diesem Bereich im vergangenen Monat. Analysten erwarten einen Rückgang um 0,5 Prozentpunkte. Im Juli hatt der Rückgang 0,1 Prozent betragen.
Die Erfahrung zeigt: Jedes Mal, wenn die Daten zu den Aufträgen für Investitionsgüter höher ausfallen als vorhergesagt, der Dollar zur Aufwärtsbewegung neigt. Liegen die Daten hingegen unter den Prognosen der Analysten, fällt der Dollar in der Regel, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum. In jüngster Zeit führte ein schwächerer US-Dollar jedesmal zu einem Kursanstieg von Bitcoin und anderen Kryptowährungen.
Zurzeit ist die Stimmung auf dem Kryptomarkt seit über einer Woche sehr schlecht. Mit Stand vom 26. September liegt der durchschnittliche Stimmungsindex für den Kryptomarkt, der Crypto Fear & Greed Index, bei 21, wobei 25 der Grenzwert für extreme Angst ist.