Big für Bitcoin: Zentralbank sagt Bitcoin ist eine gute Bezahloption der Zukunft

• Namibias Zentralbank kündigt die Aufnahme von Kryptowährungen und Anbietern entsprechender Vermögensdienstleistungen in ihr Regelwerk für Fintech-Innovationen an.
• Für den Gouverneur der Bank of Namibia, früher eher skeptisch gegenüber Kryptowährungen, steht das aktuell betriebene Währungssystem an einem Wendepunkt.

Kryptowährungen haben in Namibia bisher keinen gesetzlichen Status. Nun jedoch gab die Bank of Namibia (BON) als Zentralbank des Landes bekannt, dass sie Anbieter digitaler Vermögenswerte in ihr Regelwerk für Fintech-Innovationen aufnehmen wird. Die Aufnahme soll schrittweise erfolgen.

Im vergangenen Monat veröffentlichte die BON eine Erklärung, in der sie betonte, dass die Regierung Kryptowährungen wie Bitcoin noch nicht rechtlich anerkennen werde. In der Erklärung heißt es jedoch auch, dass Groß- und Einzelhändler Krypto-Zahlungen akzeptieren und Transaktionen mit ihnen durchführen dürfen. In der Erklärung heißt es weiter, die Zentralbank werde mit anderen involvierten Behörden beraten, welche geeigneten Änderungen an den relevanten Gesetzen und Vorschriften vorgenommen werden sollten.

Die Ankündigung der Bank zeigt, dass die namibischen Finanzaufsichtsbehörden Kryptowährungen inzwischen aufgeschlossener gegenüberstehen, als noch vor wenigen Jahren. Zuvor hatte die Apex-Bank erklärt, dass sie den Besitz, die Nutzung oder die Transaktion von Kryptowährungen durch namibische Bürger nicht unterstützen, empfehlen oder anerkennen werde. Die Bank hatte hinzugefügt, dass Namibier, die aufgrund des Besitzes oder Handels mit Kryptowährungen Geld verlieren, keine rechtlichen Schritte einleiten könnten, um ihren Verlust ersetzt zu bekommen.

Währungssystem am Wendepunkt

BON-Gouverneur Johannes Gawaxab erklärte, dass das existierende Währungssystem nun an einem entscheidenden Punkt stehe. Er erklärte, dass die Zukunft des Geldes durch die Konkurrenz zwischen staatlichem und nicht-staatlichem Geld auf der einen Seite und zwischen reguliertem und unreguliertem Geld auf der anderen Seite entschieden werde. Gawaxab argumentierte weiter, dass digitale Währungen von  Zentralbanken (CBDC) für die Bürger vorteilhafter seien, als privat ausgegebene digitale Währungen.

Der BON-Gouverneur fügte jedoch hinzu, dass die Apex-Bank, die für die Analyse und Prüfung der Lebensfähigkeit der nationalen Zentralbankwährung verantwortlich ist, es nicht eilig habe, diese einzuführen. In einem kürzlich geführten Interview sagte Gawaxab, dass die ordnungsgemäße Erforschung und Umsetzung digitaler Zentralbankwährungen Zeit brauche.

Danach sei jedoch einer Vorteile ist, dass es sich um eine sicherere, kostengünstigere, stabilere und breiter verfügbare Währung handele, als privat ausgegebene Digital-Währungen. Die BON gab weiter bekannt, dass sie ihr CBDC-Konsultationsdokument noch vor Ende Oktober veröffentlichen wird. Changpeng Zhao, Chef der Kryptobörse Binance, kommentierte die Ankündigung der BON mit den Worten „Langsam, aber sicher.“ Ihm zufolge ist es nur eine Frage der Zeit, bis Bitcoin als Bezahlwährung weltweit akzeptiert wird.

Zhao ist einer von vielen Bitcoin-Enthusiasten, die sich für die weltweite Einführung von Bitcoin einsetzen. Der Verkauf von 75 Prozent der Bitcoin-Bestände von Tesla im zweiten Quartal 22 hat jedoch neue Unsicherheiten in Bezug auf die Bitcoin-Einführung aufgeworfen, insbesondere bei Behörden und Unternehmen. Auch die von Bitcoin-Enthusiasten vorgebrachte These des „digitalen Goldes“ wird erneut in Frage gestellt. Daher ist wahrscheinlich, dass Bitcoin als globales Wertaufbewahrungsmittel so schnell keine Rolle spielen wird.