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  • Eine neue rechtliche Klarstellung in den USA ermöglicht allen zugelassen Banken in den USA Verwahrdienste für Kryptowährungen anzubieten.
  • Der Schritt könnte eine große Adaptionswelle mit sich bringen, da die Verwahrung bislang nur Spezialfirmen mit einer besonderen Lizenz wie Coinbase oder Gemini vorbehalten war.

Die sichere Aufbewahrung von Kryptowährungen ist enorm wichtig für den Adaptionsfortschritt und das Vertrauen der Bevölkerung in digitale Währungen wie Bitcoin, Ethereum oder XRP. In den Vereinigten Staaten von Amerika war es bislang Unternehmen wie Coinbase oder Gemini vorbehalten, Kryptowährungen für ihre Kunden aufbewahren zu dürfen. Bislang war eine staatliche Lizenz nötig, um diesen Service anbieten zu können.

US-Banken dürfen Kryptowährungen für ihre Kunden aufbewahren

Das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) hat nun einen neuen Brief veröffentlicht, der klarstellt, dass alle zugelassenen Banken in den USA Verwahrdienste für Kryptowährungen anbieten dürfen. Der Brief vom 22. Juli 2020 stammt von Jonathan Gould, Senior Deputy Comptroller und Senior Counsel, und führt im Detail aus, dass jede Bank des Landes die kryptografischen Schlüssel für Wallets für ihre Kunden aufbewahren und verwalten darf.

Damit wird das Serviceangebot der Banken um einen wichtigen Service erweitert, der weitreichende Auswirkungen für die Krypto-Industrie haben könnte. Der Brief konstatiert, dass die Verwahrung von Kryptowährungen sich in mehrfacher Hinsicht von klassischen Verwahrservices unterscheidet, da Kryptowährungen nicht materiell existieren, sondern nur auf der Blockchain (frei übersetzt):

Der OCC erkennt an, dass mit der zunehmenden Technologisierung der Finanzmärkte wahrscheinlich ein zunehmender Bedarf an Banken und anderen Dienstleistungsanbietern bestehen wird, neue Technologien und innovative Wege zu nutzen, um traditionelle Dienstleistungen im Namen der Kunden anzubieten.

Die Banken sollen sowohl treuhänderische als auch nicht-treuhänderische Verwahrdienstleistungen anbieten dürfen. Das Schreiben präzisiert weiterhin, dass Banken entsprechende Sicherheitsmaßnahmen implementieren müssen, um die sichere Verwahrung der Vermögen der Kunden gewährleisten zu können:

[Der Brief bekräftigt] die Position des OCC, dass die Nationalbanken zulässige Bankdienstleistungen für jedes rechtmäßige Geschäft ihrer Wahl anbieten dürfen, einschließlich Krypto-Geschäfte, solange sie die Risiken effektiv managen und die geltenden Gesetze einhalten.

Den Vorsitz der Aufsichtsratsbehörde hat Anfang des Jahres Brian Brooks übernommen. Brooks war zuvor Chief Legal Officer bei der Kryptowährungsbörse Coinbase und leitete dort den Bereich Recht, Compliance, interne Revision und Government Relations und hat bereits einige Reformen vorgeschlagen, die Krypto-Unternehmen im Lande zugutekommen.

Nathan McCauley, CEO von Anchorage, einem der größten Anbieter für Custody-Lösungen für Kryptowährungen sieht darin eine positive Entwicklung, von der die gesamte Branche profitieren wird:

Der OCC Brief ist eine positive Entwicklung für die gesamte Krypto-Branche. Ein Mangel an regulatorischer Klarheit war ein großes Hindernis für mehr institutionelle Aktivitäten im Kryptobereich, und wichtige Verlautbarungen wie diese helfen, die Nadel zu bewegen.

Unklare rechtliche Regulierung kann USA nach hinten werfen

Der mehrfache Milliardär und Bitcoin-Bulle Mike Novogratz warnt bereits seit mehreren Monaten, dass die USA weltweit die Führungsrolle im Bereich Blockchain- und Fintech verlieren können. Die Regulierungsbehörden des Landes müssen bessere Standort- und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die ein Innovationsklima und Visionen in diesem Bereich unterstützen und den Fortschritt nicht behindern.

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