- Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos sprach Brian Moynihan, CEO der Bank of America, mit CNBC über die Bereitschaft der US-Banken, Krypto-Zahlungsdienste einzuführen.
- Circle-CEO Jeremy Allaire, nannte das Staff Accounting Bulletin 121 als größtes Hindernis und sprach sich dafür aus, es ersatzlos zu streichen.
Auf der Jahrestagung 2025 des Weltwirtschaftsforums WEF, die am 20. Januar in der Schweiz begann, erklärte Brian Moynihan, der CEO der Bank of America, dass die in den USA ansässigen Banken Krypto-Zahlungsdienste schnell einführen würden, vorausgesetzt, die Bundesbehörden gäben grünes Licht:
„Wenn die Regeln in Kraft treten und es zu einer realen Sache machen, mit der man tatsächlich Geschäfte machen kann, werden Sie feststellen, dass das Bankensystem auf der Transaktionsseite hart durchgreifen wird.“
Moynihan stellt sich eine Zukunft vor, in der Kryptowährungen für alltägliche Transaktionen verwendet werden wie Kredit- und Debitkarten. Er bemerkte:
„Wenn Sie hier die Straße hinuntergehen und zu Mittag essen, wenn Sie mit Visa, Mastercard, einer Debitkarte, Apple Pay etc. bezahlen können, wäre das einfach eine weitere Form der Zahlung.“
Präsidentenverfügungen erwartet
Jeremy Allaire, CEO und Gründer von Circle, schloss sich den Äußerungen von Brian Moynihan an und wies auf die Möglichkeit hin, dass die Trump-Administration bald Durchführungsverordnungen erlassen wird, die darauf abzielen, bestehende Hindernisse für Banken, die sich mit Kryptowährungen beschäftigen wollen, zu beseitigen.
Allaire hat insbesondere die Aufhebung des Staff Accounting Bulletin 121 der SEC ins Visier genommen. Diese Vorschrift, die von den Banken verlangt, Bitcoin-Bestände als Verbindlichkeiten zu klassifizieren, ist ein erhebliches Hindernis, das die Finanzinstitute davon abhält, nennenswert Krypto-Dienstleistungen im Alltgasgeschäft anzubieten. Allaire:
„Ich denke, das ist etwas, das wir im Hinblick auf eine Präsidentenverfügung genau beobachten sollten.“
Präsident Trump hat sich für Kryptowährungen ausgesprochen, was im Gegensatz zu den restriktiven Maßnahmen während der Amtszeit von Joe Biden steht. Unter der Führung des ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler gab es nahezu im Wochentakt Klagen gegen Kryptounternehmen, unter anderen gegen Coinbase, Binance und Ripple.
Trump hat Pläne geäußert, eine nationale Bitcoin-Reserve einzurichten und dabei die über 200.000 BTC zu nutzen, die derzeit von der US-Regierung gehalten werden. In der Zwischenzeit drängen Befürworter auf eine Steuerreform, die das Krypto-Finanzwesen stärker berücksichtigt. Die derzeitigen Rahmenbedingungen erschweren die Verwendung von Bitcoin bei alltäglichen Transaktionen aufgrund von Kapitalertragssteuern, was Verbraucher davon abhält, Kryptowährung nicht nur als Anlage, sondern auch als Geld zu nutzen.