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  • Microsoft kauft den Spieleanbieter Activision Blizzard für fast 70 Milliarden Dollar. Spiele wie Call of Duty und World of Warcraft kommen also demnächst aus Redmond und von da ins Metaverse.
  • Laut Microsoft-Chef Nadella ist die Übernahme das Fundament der Microsoft-Strategie, im Metaverse mit hohem Marktanteil Fuß zu fassen.

Mark Zuckerberg machte den ersten Schritt, um Facebook zum König des Metaversums zu machen, was sich unter anderem in  dem Rebranding von „Facebook“ zu „Meta“ manifestiert. Microsoft zieht nun nach mit der Übernahme von Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar und stellt damit seine ernsthaften Absichten unter Beweis, ein Facebook/Meta-Monopol im Metavers nicht hinzunehmen. Es ist eine der größten Übernahmen diesem Bereich und wird Microsoft einen Vorteil gegenüber seinen Rivalen im Metaverse-Wettrüsten verschaffen.

Activision ist ein Spiele-Produzent, der hinter etlichen der größten Spiele-Franchises der Welt steht, darunter Call of Duty, World of Warcraft, Starcraft, Overwatch und Hearthstone. Das Unternehmen ist nach Microsoft der zweitgrößte Spielehersteller in Amerika und Europa. Durch die Übernahme wird Microsoft zum drittgrößten Spielehersteller weltweit nach Sony und Tencent.

Activision Blizzard ging 2008 aus der Fusion von Blizzard Entertainment und Activision hervor. Der Ankündigung von Microsoft zufolge wird das Unternehmen Activision für 95 Dollar pro Aktie übernehmen, was einem Wert von 68,7 Milliarden Dollar entspricht.

Die Übernahme wird Microsoft einen noch größeren Einfluss auf den Spielesektor verschaffen, wo das Unternehmen mit seinen Xbox-Konsolen bereits eine große Reichweite hat. Laut einem Blogbeitrag von Phil Spencer, dem CEO von Microsoft Gaming, wird das Unternehmen so viele Activision-Spiele wie möglich über seinen Games Pass anbieten, der bereits 25 Millionen Abonnenten hat.

Das wird Microsoft jedoch nicht nur einen größeren Marktanteil in der Spielebranche verschaffen. Es wird dem Unternehmen einen fulminanten Einstieg in das Metaversum verschaffen, das sich, wie es momentan aussieht, zunächst hauptsächlich um Spiele drehen wird.

Microsofts 70 Milliarden-Deal – und warum die Blockchain der Verlierer ist

Satya Nadella, der 2014 den Posten des MS-CEO von Steve Ballmer übernommen hatte, begründete die Übernahme so:

„Spiele sind die dynamischste und aufregendste Unterhaltungskategorie auf allen Plattformen und werden bei der Entwicklung von Metaverse-Plattformen eine Schlüsselrolle spielen.“

Es wird zwar viel darüber geredet, dass das Metaverse alles revolutionieren werde – Bill Gates sagt, dass in drei Jahren alle Büro-Meetings im Metaverse stattfinden – aber bisher gibt es außer vollmundigen Ankündigungen noch nicht biel Greifbares. Es ist noch nicht viel gebaut worden.

Es gibt ein paar futuristische Metaverse-Aktionen, wie das indische Paar, das seine Hochzeitsfeier im Metaverse von Polygon abhalten will, aber sonst läuft noch nicht viel – außer in der Spielebranche.

Spielehersteller haben sich schon um die Bereicherung der virtuellen Welt bemüht, lange bevor das Metaversum in Mode kam. Oculus VR von Facebook hat beispielsweise eine Technologie entwickelt, die es den Spielern ermöglicht, in eine virtuelle Welt einzutreten und mit anderen Spielern zu interagieren – klingt doch schon ganz nach Metaverse.

Vor diesem Hintergrund ist leicht zu erkennen, warum Microsoft mit der Übernahme von Activision einen Vorteil hat. Da zwei Drittel der amerikanischen Erwachsenen und 75% der unter 18-Jährigen bereits wöchentlich ein Videospiel spielen, wird es ein Leichtes sein, diese in das Metaverse einzubinden.

Ein großer Teil dieser dazu nötigen Aktivitäten entfällt auf Activision. Zurzeit spielen monatlich mehr als 400 Millionen Menschen eines der vielen Spiele des Unternehmens. Das ist eine größere monatliche Nutzerbasis als die von Twitter.

Da Facebook und jetzt auch Microsoft das Metaverse zumindest anfangs dominieren werden, gibt es einen offensichtlichen Verlierer: die Blockchain-Technologie. Es ist denkbar unwahrscheinlich, dass sich die beiden auf eine dezentrale Infrastruktur einlassen werden, die es kleineren Konkurrenten ermöglichen würde, in dem Sektor Fuß zu fassen, für dessen Aufbau sie gerade Dutzende Milliarden Dollar ausgegeben haben.

Spiele wie Axie Infinity treiben das Blockchain-basierte Metaverse bereits voran, aber Microsoft wird mit Sicherheit dafür sorgen, dass die Franchises von Activision demnächst den Marktanteil von Axie verkleinern werden.

Mehr zum Thema: Im Axie-Infinity-Metaverse wurde ein digitales Grundstück für 2,3 Millionen Dollar in Ethereum verkauft

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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