- Der Bericht der Klaros Group gibt Anlass zur Sorge über die finanzielle Stabilität von 282 US-Banken mit einem Gesamtvermögen von 900 Milliarden Dollar.
- Angesichts der Risse im traditionellen Finanzsystem wächst das Interesse an Kryptowährungen, insbesondere bei institutionellen Anlegern.
Ein aktueller Bericht des Beratungsunternehmens Klaros Group hat Bedenken hinsichtlich der finanziellen Stabilität von 282 US-Banken geäußert, die zusammen 900 Milliarden Dollar an Vermögenswerten halten. Diese Banken befinden sich in einer prekären Situation, die durch ein hohes Engagement in Gewerbe-Immobilien und erhebliche nicht realisierte Verluste in ihren Bilanzen gekennzeichnet ist. Infolgedessen haben die großen Akteure bereits begonnen, Bitcoin und anderen Kryptowährungen größere Aufmerksamkeit zu schenken.
Der Bericht, der von CNBC zitiert wird, hebt die Anfälligkeit dieser Banken hervor und deutet darauf hin, dass sie vom Scheitern bedroht sein könnten, wenn keine dringenden Maßnahmen ergriffen werden. Die Klaros Group hat jedoch darauf verzichtet, die Namen dieser Banken zu nennen, da sie befürchtet, dass solche Informationen einen Ansturm auf die Banken auslösen könnten.
Um ihre Ergebnisse zusammenzustellen, analysierte die Klaros Group die aufsichtsrechtlichen Meldungen, insbesondere die Call Reports, von etwa 4.000 Banken. Sie identifizierte Banken mit gewerblichen Immobilienkrediten, die 300 % ihres Eigenkapitals überstiegen, und verglich sie mit Instituten, die unrealisierte Verluste bei Anleihen und Krediten erlitten, was zu einem Eigenkapitalniveau von unter 4 % führte.
Brian Graham, Mitbegründer von Klaros, betonte die Bedeutung der Liste und wies darauf hin, dass die Aufsichtsbehörden vor einer großen Herausforderung stehen, wenn sie sich mit den finanziellen Schwachstellen dieser Institute befassen. Er fügte hinzu:
„Wenn es nur 10 Banken wären, die in Schwierigkeiten wären, hätte man sie alle abgewickelt und sich um sie gekümmert. Bei Hunderten Banken, die vor diesen Herausforderungen stehen, müssen die Aufsichtsbehörden eine Gratwanderung vollführen.“
Kryptos als Rettungsanker?
Im März 2023 legten die Pleiten von Silvergate und Signature die Risse im US-Bankensektor offen. Viele Akteure aus dem traditionellen Finanzwesen machten das Krypto-Engagement dieser Banken dafür verantwortlich. Es stellte sich jedoch heraus, dass, als die traditionellen Banken ins Wanken gerieten, ein wachsendes Interesse an Bitcoin und anderen dezentralisierten digitalen Vermögenswerten auf dem Markt herrschte – CNF berichtete.
Dieses Mal könnte der Einfluss noch ausgeprägter sein, da sich der Kryptomarkt in Richtung von noch mehr Legitimität und Regulierung bewegt. Der jüngste Anstieg der Kryptokurse, der durch das Erreichen eines Rekordhochs von 73.794 US-Dollar durch Bitcoin in der vergangenen Woche veranschaulicht wird, wurde hauptsächlich von Kleinanlegern angeheizt. Laut Mathew McDermott, Leiter der Abteilung für digitale Vermögenswerte bei der Global Investmentbank, steigt jedoch auch das Interesse institutioneller Anleger an digitalen Vermögenswerten.
Analysten führen den jüngsten Aufschwung von Bitcoin auf die Einführung der ETFs zurück, die nach Ansicht von McDermott eine bemerkenswerte „psychologische Verschiebung“ unter intitutionellen Anlegern bewirkt hat.
Interessanterweise sind es nicht nur einzelne Händler, die wieder in die Kryptomärkte einsteigen; Hedge-Fonds-Kunden von Goldman Sachs zeigen ebenfalls ein erneutes Interesse wir berichteten. Max Minton, Goldmans Asien-Pazifik-Leiter für Digital-Assets, hob hervor, dass die ETF-Zulassung ein erneutes Engagement von Kunden ausgelöst hat, wobei viele ihrer größten Kunden aktiv am Krypto-Markt teilnehmen oder ein Engagement in Erwägung ziehen.
Minton stellte außerdem unter anderem einen deutlichen Anstieg des Kundeninteresses und des Handelsvolumens seit Anfang des Jahres fest, was auf eine neue Dynamik und ein wachsendes institutionelles Interesse an Digital-Assets hinweist.
